Die Borneo Orang-Utans brauchen unsere Hilfe
Inmitten von dichtem Regenwald möchte ein Bergbau-Konzern Kohle fördern – und will die Lizenz hierfür sogar vor Gericht erzwingen. Für die 2.000 Orang-Utans, die im betroffenen Nationalpark leben, bedeutet dies eine große Gefahr. Fordern Sie jetzt den Schutz der dort lebenden Tiere. Kein Bergbau im Nationalpark!
News und Updates AppellKohle oder Orang-Utans? Diese Frage stellt sich gerade dem indonesischen obersten Gericht. Denn der britische Bergbau-Konzern Churchill Mining hat unter dem Kutai Nationalpark ein großes Steinkohle-Vorkommen gefunden und besteht darauf, es auszubeuten. Doch damit ist die Heimat von mehr als 2.000 Borneo Orang-Utans in Gefahr.
Das Überleben der vom Aussterben bedrohten Menschenaffen hängt unmittelbar von Schutzgebieten wie dem Kutai Nationalpark ab. Hier haben sie einen Rückzugsort gefunden, wo sie auf knapp 200.000 Hektar gemeinsam mit anderen gefährdeten Tierarten wie den Malaienbären und den Nebelpardern leben.
Churchill Mining bereits durch illegale Rodungen aufgefallen
Doch das britische Unternehmen Churchill Mining ist nur an Kohle interessiert und nimmt dafür die Zerstörung des Naturparadieses billigend in Kauf. 2008 erhielt der Konzern die Genehmigung, über 25 Jahre Steinkohle aus dem Boden von Kutai zu fördern. Das Fördergebiet überlappt die Grenze zum Nationalpark und der geplante offene Tagebau hätte Auswirkungen bis tief in das Schutzgebiet hinein.
Weil Churchill Mining bereits in der Erkundungsphase illegal Bäume im Kutai Nationalpark fällte, zog die zuständige indonesische Behörde 2011 die Genehmigung für die Kohlemine zurück. Nun klagt der britische Konzern, um sein Recht auf Zerstörung einzufordern.
Bitte schreiben Sie Churchill Mining und der indonesischen Regierung und fordern Sie den Schutz der Orang-Utans. Kein Bergbau im Orang-Utan-Wald!
HintergründeChurchill Mining PLC ist ein relativ junges Unternehmen und kann bisher kaum Erfahrungen mit großen Bergbauprojekten nachweisen. Erst seit 2005 ist die Firma am Neulingsportal AIM der Londoner Börse gezeichnet. AIM steht in der Kritik ein Spielplatz für wenig seriöse Unternehmen zu sein, da sie dort ihre Berichte und Pläne nicht veröffentlichen müssen. Für die britische Firma war es ein schwerer Schlag, als die indonesische Regierung dem Tochterunternehmen PT Ridlatama Group die Genehmigung für das Projekt entzog. Churchill Mining will nun vor einem internationalen Gericht klagen, um entweder den Förderzuschlag zurück zu bekommen oder mit zwei Milliarden US-Dollar entschädigt zu werden.
Churchill Mining rodete illegal im Kutai Nationalpark
Der offizielle Grund, dem britischen Unternehmen die Förderrechte zu entziehen, waren nachgewiesene illegale Rodungen im Kutai Nationalpark. Allerdings gibt es auch Stimmen, die behaupten, dass die Rechte an ein indonesisches Unternehmen abgetreten werden sollen. Die Bergbaufirma Nusantara Group zeigt ebenfalls ein starkes Interesse an der Ausbeutung der Kohlevorkommen in Ost-Kutai. Das Unternehmen gehört dem einflussreichen indonesischen Politiker Prabowo Subianto. Die katastrophalen Auswirkungen des offenen Kohle-Tagebaus für Mensch und Umwelt in Indonesien wurden in Studien hinreichend dargestellt. Deswegen muss der Bergbau in sensiblen Ökosystemen ganz verboten werden.
Regenwald-Schutz ist Orang-Utan Schutz
Um seine Regenwälder vor der endgültigen Zerstörung zu bewahren, muss Indonesien einen unantastbaren Schutzstatus für seine Nationalparks in der Verfassung verankern. Kurzfristige Profite dürfen nicht wichtiger sein, als der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen. Zumal die Wälder Indonesiens als wichtige Kohlenstoffsenken einen immensen Wert für das globale Klima besitzen. Werden sie weiter vernichtet, spüren wir weltweit die negativen Auswirkungen. Indonesiens Präsident Susilo Bambang Yudhoyono stellte zudem auf der Bali-Konferenz 2007 richtig fest: „Wenn wir die Orang-Utans schützen wollen, müssen wir die Wälder schützen.“
Links
Video von Orang-Utans im Kutai Nationalpark
Kutai Projekt der Orangutan Conservancy
An
Churchill Mining PLC
CEO David Quinlivan
und
den Präsidenten der Republik Indonesien
Susilo Bambang Yudhoyono
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich begrüße die Entscheidung des obersten indonesischen Gerichts, dem Unternehmen Churchill Mining PLC die Fördergenehmigung für das Bergbauprojekt am Rande des Kutai Nationalparks zu entziehen. Ein offener Tagebau am Nationalpark hat unmittelbare negative Auswirkungen auf das Ökosystem des Schutzgebietes. Der Kutai Nationalpark ist ein wichtiger Lebensraum der Borneo Orang-Utans und vieler weiterer gefährdeter Tierarten. Ein Bergbauprojekt solchen Ausmaßes mit direktem Einfluss auf die Unversehrtheit des Kutai Nationalparks gefährdet das Überleben dieser Tierarten.
Mit großer Sorge betrachte ich deswegen das laufende Verfahren zwischen Churchill Mining PLC und dem indonesischen Staat um die Förderrechte für das East Kutai Coal Project.
Hiermit fordere ich das Unternehmen Churchill Mining auf, alle Bergbauprojekte im und am Kutai Nationalpark zu unterlassen.
Die indonesische Regierung bitte ich
- keine weiteren Fördergenehmigungen im und am Kutai Nationalpark zu erteilen
- den unantastbaren Schutzstatus des Kutai Nationalparks und aller anderen indonesischen Nationalparks als Lebensraum einer einmaligen und gefährdeten Tier- und Pflanzenwelt rechtlich festzulegen, zu respektieren und nicht durch Wirtschaftsprojekte zu verletzen
- rechtlich rigoros gegen jegliche Verletzungen dieser Schutzstatuten vorzugehen
Hochachtungsvoll