Ecuador: Indigene gewinnen gegen den Staat

Ein Kichwa-Mädchen mit Blumen in den Händen Kichwa-Mädchen in Sarayaku

26.07.2012

Gute Nachrichten von den Kichwa aus der Region Sarayaku in Ecuador: Nach zehn Jahren haben sie ihren Rechtsstreit gegen die Regierung gewonnen. Der Sprengstoff auf ihrem Land muss geräumt werden, ihr Recht auf selbstbetimmte Entwicklung wurde bestätigt. Rettet den Regenwald hat die Kichwa mit Protestaktionen und Spenden unterstützt

Seit fast 30 Jahren haben es Ölfirmen auf die im Regenwald von Sarayaku liegenden Vorkommen abgesehen. Die gut organisierte Gemeinde konnte sich stets dem Druck von Staat und Unternehmen erwehren. 2003 drangen Soldaten und Ölarbeiter in das Gebiet ein, zerstörten 260 Hektar Wald und vergruben 1,5 Tonnen Sprengstoff. Bis heute befindet sich ein großer Teil davon in der Erde Sarayakus. Seit 2005 wurde der Fall vor dem Interamerikanische Gerichtshof für Menschenrechte (CIDH) verhandelt.

Nun bestätigte der CIDH in seinem Urteil die Verantwortung des Staates für die Verletzung der Rechte der Kichwa. Sie erhalten eine Entschädigung, der Sprengstoff auf ihrem Land muss geräumt werden. Zudem bekräftigte der Gerichtshof das Recht der Kichwa auf selbstbestimmte Entwicklung.

„Wir danken allen, die solidarisch und engagiert für die Rechte der indigenen Völker eintreten“

Vor dem Gericht hatten die Ureinwohner die ecuadorianische Regierung angeklagt, ihre Land-, Menschen- und Selbstbestimmungsrechte zu verletzen. Sie forderten ihr verbrieftes Recht auf Mitsprache ein (ILO 169). Denn die von der Regierung genehmigte Erdölförderung im Regenwald der Kichwa bedroht deren kulturelle und territoriale Integrität. Sarayaku liegt im Amazonasgebiet inmitten der noch intakten Urwälder im Südosten des Landes.

In einem Schreiben an die Unterstützerorganisationen kommentierten die Kichwa ihren Erfolg: „Sarayaku bekundet seine Genugtuung angesichts dieses Sieges. Wir haben ihn dank des großen Einsatzes des Volkes und der Unterstützung von Personen und Organisationen, die solidarisch und engagiert für die Rechte der Indigenen Völker eintreten, erreicht. Sarayaku erklärt, dass wir wachsam darauf achten werden, dass der Urteilsspruch erfüllt wird, und dass die Territorien der indigenen Völker im Hinblick auf schädliche Projekte, wie die Erdölförderung, respektiert werden.“ (Die komplette Pressemitteilung der Kichwa finden Sie hier.)

Rettet den Regenwald hatte die Kichwa in Sarayaku mit Protestaktionen und Spenden unterstützt. Im Namen Sarayakus bedanken wir uns bei unseren Unterstützern und Förderern.

Bestellen Sie jetzt unseren Newsletter

Bleiben Sie mit unserem Newsletter am Ball – für den Schutz des Regenwaldes!