PM: „Bundesregierung für Regenwaldvernichtung mitverantwortlich“

Hamburg – Auf der Weltklimakonferenz in Bali präsentiere sich die Bundesregierung als Musterschüler, aber de facto habe sie Regenwaldvernichtung pur beschlossen und versage trotz aller Sonntagsreden beim Klimaschutz, kritisiert die Umweltorganisation Rettet den Regenwald (RdR, Hamburg). Als schlimmstes Beispiel nennt RdR den verstärkten Einsatz der Bundesregierung für Agrartreibstoffe, etwa Diesel aus Palmöl. „Ausgelöst durch den globalen Agrarsprit-Boom werden vor allem auf Sumatra und Borneo riesige Torfwälder kahlgeschlagen, trocken gelegt und abgebrannt“, so der RdR-Vorsitzende Reinhard Behrend. „Anschließend wird Palmöl angepflanzt, aus dem angeblicher Biosprit für den Weltmarkt produziert wird.“ Durch die Vernichtung von Regenwäldern auf dicken Torfschichten in Indonesien, insbesondere als Folge neuer Palmöl-Plantagen, werde in dem südostasiatischen Land jährlich dreimal soviel CO2 freigesetzt wie in Deutschland. „Wir brauchen keinen Sprit vom Acker anstelle von Treibstoffen aus Erdöl. Wir brauchen ein intelligentes, energiearmes Verkehrskonzept mit weniger Autos, die zudem deutlich weniger Benzin verbrauchen“, so Behrend weiter. Mit dem beschlossenen, verstärkten Einsatz von Agrarsprit sei die Bundesregierung für die Vernichtung riesiger Regenwaldgebiete mitverantwortlich. Auch beim Klimaschutz sei die Bundesregierung mehrfach eingeknickt und habe sich dem Druck der Autokonzerne und Hausbesitzer gebeugt. Bei der geplanten Öko-Plakette für Autos würden Spritschlucker mit starken, effizienten Motoren am Ende klimafreundlicher dastehen als Kleinwagen. Die Neuregelung der LKW-Maut, bei der Spediteure finanziell entlastet werden sollen, führe zu noch mehr Warentransport per Lastwagen, statt den weniger umweltschädlichen Schienen- und Wassertransport zu stärken. Für Eigentümer von Altbauten habe die Bundesregierung in letzter Minute in Sachen Wärmedämmung eine verbindliche, klimafreundliche Regelung zur Energieeinsparung in eine freiwillige umgewandelt. „Warum soll jetzt noch ein Vermieter in Wärmedämmung investieren, solange die Heizkosten von den Mietern gezahlt werden?“ fragt Behrend.

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