Das wahre Gesicht des Palmöl-Labels RSPO

RSPO-Vorsitzender erhält Abholzer Preis RSPO-Vorsitzender erhält Abholzer-Preis überreicht

10.06.2010

Bei Protesten von Bauern auf der Palmöl-Plantage von PT Tri Bakti Sarimas auf Sumatra ist ein Bauer getötet, ein weiterer lebensgefährlich verletzt worden. 25 weitere Demonstranten wurden verletzt.

Bei Protesten von Bauern auf der Palmöl-Plantage von PT Tri Bakti Sarimas auf Sumatra ist ein Bauer getötet, ein weiterer lebensgefährlich verletzt worden. 25 weitere Demonstranten wurden verletzt. Wieder einmal zeigt sich, dass der Runde Tisch für nachhaltiges Palmöl (RSPO) für den Regenwald und die Menschen, die dort leben, keinen Schutz bringt. PT Tri Bakti Sarimas ist Mitglied des RSPO. Konsequenzen seitens des RSPO haben das unrechtmäßige Vorgehen und der Tod der Bauern keine.

1998 hatte das Unternehmen PT Tri Bakti Sarimas einem Dorf auf Sumatra mit falschen Versprechungen das Land für die heutige Palmöl-Plantage entlockt. Die Bauern von Koto Cengar sollten gerecht am Ertrag der Plantage auf ihrem Land beteiligt werden. Doch bis heute gehen sie leer aus. Nun fordern sie ihr Land zurück - erfolglos. Aus Protest pflückten die Bauern die Ölpalmfrüchte. 200 Polizisten einer mobilen Sondertruppe, die von PT Tri Bakti Sarimas angefordert wurde, stürmten die Plantage. Die Autos der Demonstranten wurden von der Polizeieinheit in Brand gesteckt. Nun harren die Bauern vor dem Unternehmenssitz von PT Tri Bakti Sarimas aus, eingekesselt von Polizisten.

All das ist möglich, obwohl PT Tri Bakti Sarimas den sozialen Standards des Runden Tisches für nachhaltiges Palmöl - Roundtable for Sustainable Palmoil (RSPO) genügt. Auch nach Bekanntwerden des Vorfalls, gibt es keine Sanktionen seitens des RSPO gegen PT Tri Bakti Sarimas. Das zeigt deutlich, dass es dem RSPO nicht um den Regenwald oder seine Bewohner geht. Der 2004 vom WWF gegründete Runde Tisch ist - wie viele andere Siegel und Zertifikate auch - vielmehr ein geschicktes Vermarktungsinstrument. Es soll lediglich den Palmöl-Konsumenten in Europa das schlechte Gewissen nehmen. Denn mittlerweile weiß nahezu jeder, dass der industrielle Anbau von Palmöl zu den größten Gefahren für den Regenwald zählt.

Dennoch wollen die Hersteller von Lebensmitteln, Pflege- und Reinigungsmitteln oder „Bio-Diesel" nicht auf diesen günstigen Rohstoff aus dem Regenwald verzichten. Die Mitgliedschaft im RSPO wird oft als ein Verkaufsargument eingesetzt. Wie wenig der RSPO in der Praxis wert ist, zeigt sich wieder einmal deutlich am Beispiel von PT Tri Bakti Sarimar. Der Runde Tisch ist eine industriedominierte Einrichtung, die unfähig ist, eine gerechte und nachhaltige Produktion von Palmöl zu gewährleisten. In der Menge, die zurzeit weltweit benötigt wird, wäre eine nachhaltige Produktion auch gar nicht möglich.

 

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