Hier ruhen die Urwälder Afrikas

Greenpeace-Aktivisten haben auf dem Gelände des Midgard-Hafens im niedersächsischen Nordenham gegen den Import von Holz protestiert, für das afrikanischer Urwald zerstört wurde. Mit schwarzen Kreuzen und weißer Farbe haben sie den größten deutschen Umschlagplatz für afrikanische Rundhölzer als Urwaldfriedhof gekennzeichnet. Anlass der Aktion war die Beratung des UN-Sicherheitsrates in New York über den Bürgerkrieg im westafrikanischen Liberia. Midgard importiert regelmäßig Holz von Firmen in Liberia, die nach Angaben der Vereinten Nationen in illegalen Waffenhandel verwickelt sind. Obwohl die UN in einem Bericht aus 2001 die Rolle des Holzexports als Motor der Bürgerkriege erkannt haben, stand ein Holzhandels-Embargo gegen Liberia nicht auf der Tagesordnung.

Liberia gilt als Drahtzieher hinter den Bürgerkriegen angrenzender Länder - der Handel mit Urwaldholz liefert das Geld dafür. Die Vereinten Nationen haben bereits 1992 ein Waffenembargo gegen Liberia erlassen. Doch der liberianische Präsident Charles Taylor schafft unter Missachtung dieses UN-Embargos immer mehr Waffen ins Land. Mit diesen versorgt Taylor Rebellen in den benachbarten Ländern Sierra Leone und Elfenbeinküste und seine eigene Armee, die Rebellen in Liberia bekämpft. Das im Midgard-Hafen lagernde Holz wird zum Teil im angrenzenden Sägewerk Blexen weiter verarbeitet, vor allem aber an die Importeure Fritz Offermann (Preussisch-Oldendorf bei Minden, NRW), Wagner (Bad Essen, Niedersachsen) und Texwood (Minden, NRW) geliefert, die das Holz in ihren eigenen Sägewerken verarbeiten. Fast der gesamte deutsche Import afrikanischer Rundhölzer wird in Nordenham entladen - im Jahr 2002 rund 110.000 Kubikmeter. 13 Prozent der importierten Rundhölzer stammen aus Liberia. Das afrikanische Urwaldholz wird vor allem für Türen, Parkett und Möbel sowie im Wasser- und Brückenbau verwendet. Quelle: Greenpeace

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