WALHI FORDERT SCHLIESSUNG VON FREEPORT

Presseerklaerung - 10. Oktober 2003 WALHI FORDERT SCHLIESSUNG VON FREEPORT

Jakarta - Nach dem tragischen Erdrutsch am Donnerstag, den 9. Oktober 2003, fordert die indonesische Umweltorganisation WALHI von der Regierung, die Kupfer- und Goldmine Freeport in Papua zu schliessen. "Das Unglück ist ein Beweis dafuer, dass Freeport nicht in der Lage ist, die überdimensionierte Produktion zu bewaeltigen. Die Regierung muss sofort die Drosselung der Produktionskapazitaeten anordnen", fordert Longgena Ginting, der Direktor von WALHI. 1997 erteilte die indonesische Regierung (noch unter Suharto) Freeport die Genehmigung zur Erhoehung der Kapazitaeten auf 300.000 t Erz pro Tag. Doch schon deutlich niedrigere vorherige Produktionsmengen hatten gravierende Auswirkungen auf die Umwelt.

Der Kupferabbau hat ein riesiges Gebiet in Papua zerstört, von den Gebirgsregionen, wo die Mine auf 4000 m Hoehe liegt, bis ueber die Küste weit in die Arafura-See hinein. Freeport hatte fuer die bisherigen Ungluecksfaelle auf dem Minengelaende immer die Ausrede parat, das seien Naturkatastrophen. Zum Beispiel begrub im Jahr 2000 eine Abraumhalde, die in den See Wanagon stürzte, vier Arbeiter eines Sub-Unternehmens unter sich. Freeport ist sich wohl bewusst, in einem Risikogebiet mit hohen Niederschlagsmengen und hoher seismischer Aktivitaet zu operieren. Doch hat dieses Wissen das Unternehmen bisher nicht davon abgehalten koennen, seine Kapazitaeten immer weiter im Sinne maximaler Profitsteigerung zu erhoehen. "Jetzt waere es an der Zeit, alle Bergbaugenehmigungen erneut zu ueberpruefen und die Genehmigungsverfahren zu verbessern.

Die bisherigen Genehmigungen gelten ohne irgendwelche Bedingungen; dabei schaedigen die Bergbauunternehmen in Wirklichkeit den Staat", sagt Longgena Ginting. Die Regierung hat auch die Pflicht, das Unternehmen auf seine volle Verantwortung nach dem Prinzip der "strict liabality" nach Gesetz Nr. 23/1997 zur Nutzung der Umwelt zu verweisen und anzuordnen, dass zerstoerte Gebiete wieder hergestellt werden. Ausserdem muss sie die Unternehmensleitung fuer die bei den Katastrophen Umgekommenen zur Verantwortung ziehen. (Uebersetzung: Marianne Klute, Watch Indonesia!) ----- Nur Hidayati (Yaya) Leiter Kampagnen und Oeffentlichkeitserziehung WALHI (Wahana Lingkungan Hidup Indonesia) Tel: (62 21) 794 1672 Fax: (62 21) 794 1673 http://www.walhi.or.id

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