Freude in Ecuador: Keine Genehmigung für Bergbau im Wald

Blätterdach des Gemeindewaldes Gemeindewald von Junin im Intag

06.10.2011

Die Menschen im Intag, die sich seit Jahren gegen den Bergbau aussprechen, können sich freuen. Eine Erkundungsstudie des chilenischen Unternehmens CODELCO für das Bergbauprojekt Los Mandariyacos wurde vom Umweltministerium abgelehnt. Damit sind die Lebensgrundlagen der Bevölkerung, – unter anderem Landwirtschaft, Handwerk und Ökotourismus – zunächst gesichert

Aus Ecuador erreichte uns eine sehr gute Nachricht: eine Erkundungsstudie des chilenischen Unternehmens CODELCO für das Bergbauprojekt Los Mandariyacos wurde vom Umweltministerium abgelehnt. Die Menschen im Intag, die sich seit Jahren gegen den Bergbau aussprechen, können sich freuen. Selbst die intensiven Bodenuntersuchungen im Vorfeld des Rohstoffabbaus gefährden das sensible Ökosystem der Hochnebelwälder im Norden Ecuadors.

Lokale Gemeinden in der Nähe des Bergbauprojektes erstellten in Kooperation mit DECOIN (Defensa y conservación Ecológica de Intag) ein Dokument, indem sie die geplante Umweltstudie des Unternehmens scharf kritisierten. CODELCO informierte weder die Bevölkerung vorab und umfassend über das Projekt, noch hielt sie sich an technische Standards bei der Bewertung der zu erwartenden Umweltauswirkungen. Als die Regierung von Imbabura, der Provinz in der das Bergbauprojekt umgesetzt werden soll, zu den selben Ergebnissen kam, entschloss sich das ecuadorianische Umweltministerium dazu, CODELCO keine weitere Genehmigungen zu erteilen.

Obwohl das Zusammenleben in Harmonie mit der Natur (Sumak kawsay oder buen vivir) als Ziel in der ecuadorianischen Verfassung verankert ist, spiegelt es sich bisher nicht im politischen Alltag des Landes wider. Die einseitige Wirtschaftsstrategie der Förderung und des Exports von Rohstoffen (Extraktivismus) gefährdet die Ernährungssicherheit der Bevölkerung, verursacht Armut und zerstört die Naturreichtümer Ecuadors.

In der Region Intag bedroht ein weiteres Bergbauprojekt die Umwelt und die soziale Gemeinschaft der Region. Für die geplante Mine “Junin” stellte die Zentralregierung bisher neun Millionen US-Dollar zur Verfügung, obwohl der Plan von der lokalen Bevölkerung abgelehnt wird.

Die Menschen des Intag sprechen sich gegen den Bergbau aus, weil dieser ihre Lebensgrundlagen bedroht. Sie setzen sich für ein selbstbestimmtes Entwicklungskonzept ein, welches an Ernährungssicherheit und ökologischer Nachhaltigkeit ausgerichtet ist. Dabei spielen Landwirtschaft, traditionelles Handwerk und Ökotourismus ein bedeutende Rolle. In den letzten Jahren hat sich das Intag z.B. zu einer Kaffeeregion entwickelt, die ihre Produkte u.a . auch nach Deutschland exportiert.

In Kooperation mit Rettet den Regenwald konnte das Intag in den letzten Jahren einige Waldschutzgebiete einrichten, die dazu beitragen die Vegetation und natürlichen Wasserspeicher in der Region langfristig zu schützen. Im Namen der Bevölkerung des Intag bedanken wir uns für Ihre Unterstützung.

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