Ingolstadt lehnt Tropenholz ab

25.05.2012

Anfang April 2012 hatte die Stadt die Bürger aufgefordert, ihre Meinung über fünf Musterbänke abzugeben, die in der Fußgänger­zone zu Testzwecken montiert wurden. Rettet den Regenwald sorgte für eine rege Beteiligung an der Diskussion, da für die geplanten Bänke tropisches Kambala-Holz verwendet werden sollte. Der Protest zeigte Erfolg.

Fast 23.000 Menschen haben an unserer Aktion „Stoppt Tropenholz für Ingolstadts Bänke" teilgenommen. Nun hat das Tauziehen um die geplanten Bänke ein gutes Ende gefunden. Mit deutlicher Mehrheit – 28 zu 19 Stimmen – hat sich der Stadtrat gegen das tropische Holz aus Ghana entschieden. Stattdessen soll Douglasie verwendet werden. Kambala-Holz wird auf der Roten Liste der Internationalen Naturschutzunion IUCN als „nahe bedroht" eingestuft. Die Art „leidet unter dem massiven Holzeinschlag", steht dort zu lesen.

Zwar trugen die Tropenholz-Bänke ein Zertifikat des Bonner Vereins Forest Stewardship Council (FSC), der für „verantwortliche Waldbewirtschaftung" wirbt. Am Ende hat auch das „FSC-Siegel"die zuständigen Stadtvertreter nicht von der richtigen Entscheidung abbringen können. Denn der sogenannte selektive Holzeinschlag im Regenwald ist weiterhin ein reiner Extraktionsbetrieb. Es gibt keine wissenschaftlichen Grundlagen dafür. Die empfindlichen Ökosysteme werden schwer geschädigt, die Artenvielfalt nimmt drastisch ab. Und die Holzindustrie raubt der lokalen Bevölkerung ihre Lebensgrundlagen – auch mit FSC-Label. Deshalb Hände weg von Tropenhölzern, gleichgültig ob mit oder ohne Label.

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