Indonesien: Weihrauchbauern freigelassen

Bauernfamilien protestieren auf einer Landstraße auf Sumatra gegen die Abholzungen und Verhaftungen Die betroffenen Familien fordern die Freilassung der Verhafteten

18.03.2013

Weil sich die Menschen gegen die Abholzung ihres Regenwaldes auf Sumatra zur Wehr setzten, wurden 31 Demonstranten verhaftet. Nach Protesten aus aller Welt – darunter einer Petition von Rettet den Regenwald mit 28.000 Teilnehmern – wurden nun die letzten 16 eingesperrten Weihrauchbauern freigelassen

Die indigenen Einwohner der Dörfer Pandumaan und Sipituhuta kämpfen um den Erhalt ihres Regenwaldes. Vor allem das Harz der dort wachsenden Sumatra-Benzoe-Bäume sichert ihnen Einkommen. Es ist eine umweltschonende Nutzung, die den Regenwald nicht zerstört. das Harz wird als Kirchenweihrauch genutzt und in der Parfümherstellung sowie zur Konservierung in der Nahrungsmittelindustrie eingesetzt. 

Die Papierfirma Toba Pulp Lestari rodet dagegen den Wald, um dort industrielle Eukalyptus-Monokulturen für die Papierherstellung anzulegen. Die Firma gehört mehrheitlich zum berüchtigten indonesischen Papierkonzern APRIL, der seine Erzeugnisse im Handel unter der Marke Paper One verkauft. 

Um die Proteste der Menschen zu unterdrücken, liess die Firma die Demonstranten einsperren. Erst auf internationalen Druck hin und nach Bürgschaften ihrer Familienangehörigen kamen nun auch die letzten 16 inhaftierten Weihrauchbauern frei, berichtet die evangelische Kirche im Rheinland. Nun erwartet sie ein Gerichtsverfahren.

Die Firma Toba Pulp Lestari holzt dagegen weiter die Bäume ab. Sumatra ist von den Rodungen besonders betroffen: Durch den intensiven Kahlschlag vor allem für die Papier- und Palmölindustrie verlor die sechstgrößte Insel der Welt bis 2010 rund 70 Prozent ihres Regenwaldes. 

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