Jeder kann helfen, Primaten zu schützen

Orang Utan Baby im Regenwald. Alle Menschenaffenarten sind vom Aussterben bedroht (© RFF)

22.06.2018

In nur vier Ländern entscheidet sich das Überleben vieler Primatenarten der Erde. Einer neuen Studie zufolge kommt es vor allem auf Indonesien, Madagaskar, Brasilien und die Demokratische Republik Kongo an.

Zwei Drittel aller Primaten-Spezies sind in diesen vier Ländern daheim. 60 Prozent davon sind bereits heute bedroht und stehen auf der Roten Liste. Um in die Zukunft der Affen und Lemuren zu blicken, haben Wissenschaftler unter Federführung der Oxford Brookes University Statistiken der Vereinten Nationen und der Weltbank ausgewertet. Zu den untersuchten Faktoren gehören Bevölkerungswachstum und Armut.

Den Berechnungen zufolge kann der Lebensraum der Primaten innerhalb weniger Jahrzehnte in Brasilien um 80 Prozent zurückgehen, in Indonesien um 70 Prozent, in Madagaskar um 60 Prozent und im Kongo (Kinshasa) um 30 Prozent. Hauptursache ist die Ausdehnung der Landwirtschaft, etwa durch Palmöl- oder Zuckerrohrplantagen.

Lediglich eine Minderheit der Primaten lebt in Schutzgebieten: in Brasilien und Madagaskar 38 Prozent, in Indonesien 17 Prozent und im Kongo 14 Prozent.

Die Autoren der Studie rufen Regierungen, internationale Organisationen, Bürger und Konsumenten dazu auf, etwas für den Schutz der Primaten zu tun. „Die Leute sehen nicht, dass ihr Alltagsverhalten, indem sie weniger konsumieren und umweltfreundlichere Kaufentscheidungen treffen, wie etwa den Gebrauch von Einwegplastik zu reduzieren und lokal produzierte Lebensmittel zu essen, direkte Auswirkungen auf tropische Wälder und die langfristige Erhaltung der Artenvielfalt hat“, sagt Professor Anna Nekaris der Zeitung Independent.

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