Kolumbien: Europäischer Energieriese will Regenwald fluten

Die Menschen sind gegen den Staudamm im Regenwald
40.866 Teilnehmer

Die Bauern und Fischer an Kolumbiens Magdalena-Fluss kämpfen verzweifelt um ihre Heimat. Der Regenwald soll für ein riesiges Wasserkraftwerk überflutet werden. Bauherr ist der spanische Energiekonzern Endesa. Eine Blockade der Bewohner hat die Polizei bereits gewaltsam aufgelöst. Sie brauchen dringend unsere Unterstützung.

Appell

Noch strömt der Rio Magdalena durch sein steiniges Flussbett und schlängelt sich in vielen Kurven durch den kolumbianischen Regenwald. Doch mit Beginn der Bauarbeiten am Megastaudamm El Quimbo wird dieser einzigartige Lebensraum für immer verschwinden. 82 Quadratkilometer Tropen- und Uferwälder werden im Stausee untergehen. Damit wird der Lebensraum tausender Tier- und Pflanzenarten zerstört; 1.500 Menschen verlieren ihre Dörfer, Äcker und Weiden.

Der Energiekonzern Enel/Endesa spricht von „grüner Energie“ – doch diese Art der Stromerzeugung ist nicht umweltfreundlich, sondern zerstörerisch: Millionen Tonnen Gestein müssen weggesprengt und bewegt werden, 200.000 Kubikmeter Beton und 15.000 Tonnen Baustahl verschlingt die gewaltige Konstruktion – das sind 5.000 Tonnen mehr Stahl, als im Eiffelturm stecken.

Protestcamp der Anwohner gewaltsam geräumt

Während die Tiere und Pflanzen des Regenwaldes wehrlos sind, protestieren die Menschen gegen die Pläne. Sie blockieren den Bauplatz für das größenwahnsinnige Projekt. Anfang Februar haben Spezialeinheiten der Polizei (ESMAD) das Protestcamp gewaltsam geräumt.

In wenigen Tagen soll nun mit der ersten Bauphase begonnen werden – der Verlegung des Magdalena-Flusses in einen unterirdischen Tunnel. An dieser Stelle wird der geplante Staudamm später über 150 Meter in den Himmel ragen – so hoch wie die Türme des Kölner Doms.

Bitte schreiben Sie an die kolumbianische Regierung und fordern Sie, das verheerende Staudammprojekt zu beenden

An­schreiben

DEUTSCHE ÜBERSETZUNG, SPANISCHES ORIGINALSCHREIBEN WEITER UNTEN

An
Herrn Juan Manuel Santos, Präsident der Republik Kolumbien
Herrn, Juan Mayr Maldonado, Botschafter Kolumbiens in Berlin

Sehr geehrter Herr Präsident Santos,

das von den Energiekonzernen Enel-Endesa geplante riesige Staudammprojekt von El Quimbo lehne ich ab. 82 Quadratkilometer Tropenwald, Weide- und Ackerflächen werden dadurch untergehen und der Fluss auf 55 Kilometern aufgestaut.

Der Lebensraum von Tieren und Planzen wird großflächig vernichtet. Auch die dort lebenden Menschen verlieren ihre Heimat und müssen umgesiedelt werden.

Bitte stoppen Sie die geplante Umleitung des Magdalena-Flusses und streichen Sie das gesamte Staudammprojekt.

Bitte verbieten Sie auch gewaltsame Polizeiaktionen gegen Demonstranten und die Gegner des Staudammprojektes. Die erschütternden Filmaufnahmen und Zeugenaussagen des Polizeieinsatzes vom 4. Februar haben sich innerhalb weniger Tage mehr als 900.000 Menschen auf You Tube angeschaut. Diese Gewalt ist inakzeptabel.

Bitte fördern Sie kleine, dezentrale Kraftwerke zur lokalen Stromversorgung. Setzen Sie auf Energieeinsparung und -Effizienz. Riesenprojekte wie El Quimbo haben gravierende Auswirkungen für die Umwelt und die Menschen.

Mit freundlichen Grüßen

ORIGINALSCHREIBEN AUF SPANISCH

Al
Sr. Juan Manuel Santos, Presidente de la República de Colombia
Sr. Juan Mayr Maldonado, embajador de Colombia en Berlín

Estimado Sr. Presidente Santos,

no estoy de acuerdo con el proyecto de la megarepresa El Quimbo, previsto por las empresas energéticas Enel-Endesa.

82 kilómetros cuadrados de bosques tropicales, pastos y tierras de cultivo se inundarán y el río será represado a lo largo de 55 kilómetros.

Se destruirá un ámplia área del hábitat de animales y plantas. También los habitantes de la zona perderán sus casas y medios de vida y tendrían que ser reubicados.

Por favor, detenga la desviación prevista del río Magdalena, y cancele toda el proyecto de la presa hidroeléctrica.

Por favor, prohiba las acciones violentas de la policía contra los manifestantes y opositores al proyecto de la represa. 900.000 personas vieron en pocos días las impactantes imágenes y testimonios de la operación policial de desalojo del 14 de febrero en YouTube. Esta violencia es inaceptable.

Por favor, apoye pequeños generadoras de electricidad descentralizados para el suministro local. Promueva el ahorro y eficiencia energética. Los grandes proyectos como el de El Quimbo tienen graves consecuencias para el medio ambiente y las personas.

Le saluda atentamente,

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