Umweltbehörde prüft tödliches Palmöl

Tierärztin hält toten Affen in den Armen Ölpalm-Plantagen in Indonesien: Zerstörter Regenwald, sterbende Tiere (Foto: Tantyo Bangun) (© Tantyo Bangun)
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Palmöl ist die größte Bedrohung für die Regenwälder in Südostasien. Doch die US-Umweltbehörde EPA prüft den Einsatz von Palmöl als Treibstoff für Autos. Bitte schreiben Sie der EPA.

Appell

An: Mr Aaron Levy, Office of Transportation and Air Quality <br>Ms Gina McCarthy, Assistant Administrator for the Office of Air and Radiation <br>Ms Lisa P. Jackson, Administrator of the U.S. EPA <br>Mr Paul Argyropoulos, Senior Policy Advisor

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Die US-Umweltbehörde EPA prüft erneut, die Beimischung von Agrodiesel aus Palmöl in den USA zu genehmigen. 

Palmöl verursacht immense Umweltzerstörungen, weil für dessen Anbau riesige Flächen an Regen- und Torfwäldern vernichtet werden. Laut der Internationalen Artenschutzorganisation (IUCN) stellen Palmöl-Plantagen die größte Bedrohung für seltene Tiere wie Orang-Utans und Sumatra-Tiger dar.

Zunächst hatte die EPA das tropische Pflanzenöl aus der Erneuerbare-Energien-Verordnung ausgeschlossen, weil die berechnete CO2-Einsparung zu gering ausfiel und Agrodiesel aus Palmöl damit die Klimastandards der USA nicht erfüllte. Der in der Vegetation und den Böden der Regenwälder gespeicherte Kohlenstoff steigt durch die Rodungen als CO2 in die Atmosphäre.

Die vernünftige Entscheidung der EPA wird seit Monaten heftig von der Palmölindustrie sowie den Regierungen von Indonesien und Malaysia attackiert. Mit in Auftrag gegebenen Gefälligkeitsstudien versuchen diese, das tropische Öl als umweltfreundlich darzustellen.

Professionelle Lobby-Firmen wie Holland & Knight wurden engagiert, um die Öffentlichkeit zu täuschen und Druck auf die EPA auszuüben. Deren Entscheidung gegen Palmöl soll rückgängig gemacht werden. Ziel der Lobbyisten ist es, den riesigen amerikanischen Markt für Agrodiesel aus Palmöl zu erschließen.

Bitte fordern Sie die EPA auf, zu ihrer Entscheidung zu stehen und Agrodiesel aus Palmöl auch weiterhin nicht in den USA freizugeben. Treibstoff aus Palmöl ist NICHT umweltfreundlich!

Hinter­gründe

Indonesien ist der weltweit größte Palmöl-Produzent. Die dramatische Entwaldung seiner Regenwälder für neue Plantagen hat Indonesien zum drittgrößten CO2-Emittenten der Welt aufsteigen lassen. Erst Anfang Oktober veröffentlichte die Yale Universität eine Studie über die Ausmaße der Abholzung für Palmöl. Die Ausweitung der Plantagen auf Borneo setzt mehr Treibhausgase frei, als die Industrienation Kanada.

An­schreiben

An: Mr Aaron Levy, Office of Transportation and Air Quality <br>Ms Gina McCarthy, Assistant Administrator for the Office of Air and Radiation <br>Ms Lisa P. Jackson, Administrator of the U.S. EPA <br>Mr Paul Argyropoulos, Senior Policy Advisor

U.S. Environmental Protection Agency (EPA)

Dear ladies and gentlemen,

I am very concerned that the palm oil industry giants and the governments of Indonesia and Malaysia are attacking your conclusion that palm-based biofuels don’t meet the greenhouse gas standards of the federal renewable auto fuels mandate.

The EPA concluded that palm oil-based fuels have lower emissions, but the difference isn’t big enough to meet the Renewable Fuel Standard. The truth is, palm oil is much worse than traditional fossil fuels from a climate standpoint, given that the EPA is underestimating the extent to which palm oil plantations are leading to the clearing of carbon-rich peatlands.

I do not want the United States to contribute to greater rainforest destruction, wildlife extinction, displacement of Indigenous communities, and pollution of water supplies. Please weigh the overwhelming scientific evidence over the political maneuvering of industry lobbyists, to guide your decision of whether or not palm oil meets the nation's greenhouse gas standards for the renewable fuels mandate.

Sincerely,

Umweltschutzbehörde der USA (EPA)

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich bin sehr beunruhigt, dass die Palmölindustrie und die Regierungen von Indonesien und Malaysia versuchen, die EPA zu beeinflussen und versuchen die Entscheidung rückgängig zu machen, dass Agrodiesel aus Palmöl die Klimastandards der USA nicht erfüllt.

Die EPA kam Anfang des Jahres zu dem Schluss, dass Diesel aus Palmöl zwar weniger Emissionen produziert als fossile Brennstoffe, aber immer noch zu viele, um den Standards der Erneuerbaren-Energien-Verordnung gerecht zu werden. Viele wissenschaftliche Studien haben allerdings belegt, dass die Produktion von Palmöl aufgrund der damit verbundenen Verdrängung von sensiblen Ökosystemen wesentlich negativere CO2-Werte aufweist als herkömmliche Treibstoffe. Das liegt vor allem an der Zerstörung wichtiger natürlicher Kohlenstoffspeicher (wie Regen- und Torfwälder) für den Anbau von Ölpalmen.

Ich möchte nicht, dass die USA durch ihre Politik weitere Regenwaldzerstörung, den Verlust der Artenvielfalt, die Vertreibung von indigenen Gemeinden sowie die Verschmutzung von natürlichen Wasserreservoirs forciert.

Bitte stellen Sie wissenschaftliche Erkenntnisse über die Einzelinteressen von Industrie- und Lobbyverbänden. Ihrer Entscheidung, ob Diesel aus Palmöl den US-Standards der Erneuerbaren-Energie-Verordnung entspricht, sollten objektive Informationen und nicht subjektive Interessen zugrunde liegen.

Hochachtungsvoll

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