„Wir behalten unseren Wald, ihr eure Dollars“

Kinder im Fischerdorf Vishumbi, Virunga Nationalpark, Demokratische Republik Kongo Die Suche nach Erdöl gefährdet die Wasserversorgung von einer Million Menschen (© Rettet den Regenwald / Mathias Rittgerott) Fischer im Dorf Vitshumbi am Eduardsee, Virunga Nationalpark, Demokratische Republik Kongo Auch Fischer am Eduardsee könnten ihre Lebensgrundlage verlieren (© Rettet den Regenwald / Mathias Rittgerott)

30.09.2022

Die Regierung der Demokratischen Republik Kongo lässt die Bevölkerung darüber im Dunkeln, dass in ihrer Heimat nach Erdöl gesucht werden soll. Laut einem von Rettet den Regenwald unterstützten Greenpeace-Report lehnt die Mehrheit der Dorfbewohner den Ausverkauf der Wälder aus Sorge um die Umwelt ab.

Die Menschen in 14 Dörfern, die von Greenpeace für den Bericht „Wir behalten unseren Wald, ihr eure Dollars“ befragt wurden, wussten nichts über die bedrohlichen Pläne der Regierung der Demokratische Republik Kongo (DRK).

„Die Regierung vernachlässigt ihr eigenes Volk. Sie tut so, als wären diese Wälder leer, als gäbe es keine Dörfer, keine Tiere, es ist herzzerreißend", zitiert der Bericht einen Einheimischen.

Ende Juli hat die Regierung in Kinshasa die Versteigerung von 27 Erdöl- und 3 Gasfeldern begonnen. Die Konzessionen bedecken 277.954 Quadratkilometer, eine Fläche größer als das Vereinigte Königreich. Drei überschneiden sich mit Torfgebieten und mindestens 13 mit Schutzgebieten, darunter der Virunga-Nationalpark, der zum UNESCO-Welterbe gehört.

Besondere Sorge bereitet den Menschen die mögliche Verschmutzung der Flüsse, aus denen sie ihr Trinkwasser beziehen. Rund eine Million Personen sind der Bericht zufolge potentiell bedroht, im Extremfall sogar die Metropole Kinshasa. Verschmutztes Wasser würde zudem die Landwirtschaft und den Fischfang, wovon die Mehrheit der Dorfbewohner:innen abhängt, gefährden.

„Das Regierungsprojekt (…) ist schädlich für uns, die wir hier leben, und für alles um uns herum. Wir atmen frische Luft, wir leben in einer gesunden Umwelt - warum all das und unsere Fische zerstören?", sagte ein Gemeindevorsteher. Die Einheimischen befürchten auch, dass sie zu „Sklaven" werden und dass neue soziale Konflikte entstehen, sobald die Ölförderung beginnt. Die Dorfbewohner sehen im Erdöl-Business auch keinen Ausweg aus ihrer Armut, ganz im Gegenteil.

„Dieser Bericht zeigt, wie die Öl- und Gasauktion in der DRK nicht nur das globale Klima und die biologische Vielfalt bedroht, sondern auch die kongolesische Bevölkerung den Krankheiten, Konflikten, der Armut und der Korruption aussetzt, die unweigerlich mit dem Fluch des Öls einhergehen", sagte Irène Wabiwa Betoko von Greenpeace.

Zahlreiche Umweltschutz- und Menschenrechtsorganisationen aus der DRK und aller Welt warnen vor der Suche nach Erdöl und wollen sie verhindern. Bitte unterschreiben Sie unsere Petition dazu, falls Sie es noch nicht getan haben.


  1. bedrohlichen PläneDer Report „We’ll keep our forest, you keep your dollars“ wurde gemeinsam von Greenpeace Africa, 350 Africa.org, Rettet den Regenwald und den kongolesischen Organisationen Dynamique Pole, Innovation pour le développement et la protection de l'environnement (IDPE), Youth Movement for the Protection of the Environment (MJPE) und Réseau des éducateurs du développement durable (REDD) vorgelegt.

  2. 27 Erdöl- und 3 Gasfeldern begonnen.Bis zum 1. Februar 2023 können Firmen ihre Gebote abgeben, 10. Oktober 2022 bei den Gasfeldern am Kivu-See. Am 30. Juni 2023 sollen die Konzessionen dann vergeben werden.

  3. die von Greenpeace befragt wurdenDer Report „We’ll keep our forest, you keep your dollars“ wurde gemeinsam von Greenpeace Africa, 350 Africa.org, Rettet den Regenwald und den kongolesischen Organisationen Dynamique Pole, Innovation pour le développement et la protection de l'environnement (IDPE), Youth Movement for the Protection of the Environment (MJPE) und Réseau des éducateurs du développement durable (REDD) vorgelegt.

  4. bedrohlichen Pläne der RegierungDer Report „We’ll keep our forest, you keep your dollars“ wurde gemeinsam von Greenpeace Africa, 350 Africa.org, Rettet den Regenwald und den kongolesischen Organisationen Dynamique Pole, Innovation pour le développement et la protection de l'environnement (IDPE), Youth Movement for the Protection of the Environment (MJPE) und Réseau des éducateurs du développement durable (REDD) vorgelegt.

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