Giftkonzerne Bayer - Monsanto stoppen!
Bayer kauft Monsanto: Der Konzern wird den Welthandel mit Saatgut und Pestiziden dominieren - zum Schaden von Verbrauchern, Bauern und Umwelt. Die Fusion bringt gentechnisch veränderte Pflanzen und noch mehr Gift auf die Äcker.
AppellAn: die EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager und Kartellbehörden
„Bayer kauft den Agrarchemiekonzern Monsanto – zum Schaden von Verbrauchern, Bauern und Umwelt. Bitte verhindern Sie diese Fusion.“
Durch den 66-Milliarden-Dollar-Deal entsteht der größte Agrarchemie- und Saatgutkonzern der Welt, der mehr als ein Viertel des Marktes kontrolliert.
Verbraucher, Bauern und Umwelt werden unter der Marktkonzentration in den Händen weniger Manager leiden:
- Monsanto verdient vor allem in Nordamerika Milliarden Dollar mit gentechnisch manipulierten Pflanzen. Jetzt wird Bayer versuchen, die umstrittene Gentechnik auch in Europa durchzusetzen.
- Monsanto vertreibt das Pflanzengift Glyphosat, das nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation „wahrscheinlich krebserregend“ ist. Dass die EU die Zulassung für das Gift Ende 2017 um 5 Jahre verlängert hat, ist für den Konzern bares Geld wert.
- Bayers wachsende Marktmacht führt zu einer weiteren Industrialisierung der Landwirtschaft, die auf Gentechnik, Pestizide und Monokulturen setzt. Einer ökologischen, Ressourcen schonenden Landwirtschaft wird die Zukunft verbaut.
- Landwirte werden noch abhängiger vom Saatgut und den Agrarchemikalien weniger Produzenten. Diese werden immer weniger Arten etwa von Getreide anbieten. Die Ernährung der Weltbevölkerung wird von einem Oligopol rund um Bayer dominiert. Eine Weltherrschaft Weniger über Äcker und Teller Aller droht.
Niemals zuvor hat ein deutsches Unternehmen mehr Geld ausgegeben, um eine Firma zu kaufen. Bayer wird knallhart alles tun, damit sich die Milliarden-Übernahme rentiert – und seine Marktmacht ausnutzen.
Rettet den Regenwald bekämpft Monsanto, eines der gefährlichsten Unternehmen der Welt, seit Jahren. Auch Bayer ist Zielscheibe von Protesten. Der Chemiekonzern verdient prächtig an Pestiziden, die für das massenhafte Bienensterben verantwortlich gemacht werden.
Bitte fordern Sie die EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager auf, der Fusion die Zustimmung zu verweigern.
HintergründeMonsantos Firmengeschichte ist eine „Skandalchronik, atemberaubend und lang“, schreibt Greenpeace. So hat der Konzern während des Vietnam-Krieges der US-Armee das Entlaubungsmittel Agent Orange geliefert. Das Pflanzengift Glyphosat – verkauft unter dem Namen Roundup – und genmanipuliertes Saatgut haben den Konzern reich und viele Bauern von ihm abhängig gemacht.
Agent Orange und Glyphosat von Monsanto
Die Vorstände und Aufsichtsgremien der beiden Konzerne haben der Übernahme bereits zugestimmt.
Weltweit hat erst einmal ein Unternehmen bei einem Firmenkauf mehr Bargeld auf den Tisch gelegt als Bayer beim Kauf von Monsanto.
Konzentration auf Markt für Saatgut und Pstizide
Bisher liegt der Weltmarkt mit Saatgut und Agrarchemie in den Händen von lediglich sechs Konzernen: Monsanto, Bayer, BASF, Syngenta, DuPont und Dow. Zusammen kontrollieren sie 75 Prozent des Marktes bei Agrarchemie und mehr als 60 Prozent bei Saatgut. Auch BASF ist dick im Geschäft.
Die Branche konzentriert sich weiter: Neben Bayer-Monsanto fusioniert DuPont mit Dow und Syngenta mit ChemChina.
Bayer verfügt durch die Fusion über einen enormen Forschungs- und Entwicklungsetat für die Agrarsparte von 2,5 Milliarden Euro. Ein großer Teil davon dürfte in die Gen-Forschung gehen.
Im Jahr 2015 soll Monsanto in den USA 4,3 Millionen Dollar für „Lobbyarbeit“ ausgegeben haben.
An: die EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager und Kartellbehörden
Sehr geehrte Kommissarin Margrethe Vestager,
sehr geehrte Damen und Herren,
mit der Übernahme von Monsanto durch Bayer entsteht der größte Agrarchemie- und Saatgutkonzern der Welt. Verbraucher, Bauern und Umwelt werden unter der Marktkonzentration in den Händen weniger Manager leiden.
- Monsanto verdient vor allem in Nordamerika Milliarden Dollar mit gentechnisch manipulierten Pflanzen. Jetzt wird Bayer versuchen, die umstrittene Gentechnik auch in Europa durchzusetzen, wo sie von den meisten Bürgern abgelehnt wird.
- Monsanto vertreibt das Pflanzengift Glyphosat, das nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation „wahrscheinlich krebserregend“ ist.
- Bayers neue Marktmacht führt zu einer weiteren Industrialisierung der Landwirtschaft, die auf Gentechnik, Pestizide und Monokulturen setzt. Einer ökologischen, Ressourcen schonenden Landwirtschaft wird die Zukunft verbaut.
- Landwirte werden abhängig vom Saatgut und den Agrarchemikalien weniger Produzenten. Diese werden immer weniger Arten etwa von Getreide anbieten. Die Ernährung der Weltbevölkerung wird von einem Oligopol rund um Bayer dominiert.
Bitte verhindern Sie daher diese schädliche Fusion.
Mit freundlichen Grüßen
Die Ausgangslage – Hunger auf Fleisch
Fleisch ist des Deutschen liebstes Gemüse: Mit 88 Kilogramm Fleischverzehr pro Person und Jahr liegen wir über dem EU-Durchschnitt. Seit 1950 hat sich unser Fleischhunger mehr als verdoppelt. Hochgerechnet auf ein Menschenleben verzehrt jeder von uns mehr als 900 Hühner, 46 Schweine und vier Rinder.
Die mehr als 100 Millionen Tiere, die in Deutschland Jahr um Jahr geschlachtet werden, benötigen große Mengen Nahrung. So viel, dass auf einem Drittel der weltweiten Ackerfläche Futtermittel angebaut werden. Statt Menschen zu ernähren, landet so jedes Jahr ein großer Teil der weltweiten Weizen-, Mais-, Gersten- und Sojaernte in Tiermägen. Das Kraftfutter für Schweine und Geflügel in Deutschland besteht zu mehr als 30 Prozent aus Soja. Dieses Soja wird hauptsächlich aus Regenwaldländern importiert.
Die Auswirkungen – Regenwaldrodungen, Monokulturen, Klimawandel
Deutschland und die EU beziehen nahezu ihr gesamtes Futtersoja aus Argentinien, Brasilien und Paraguay. Wo einst üppige Regenwälder und weite Savannen das Landschaftsbild prägten, erstrecken sich die Sojafelder nun auf einer Fläche größer als Deutschland und die Niederlande. Allein für den Sojahunger der deutschen Masttiere wird in Südamerika eine Fläche größer als Brandenburg bestellt. Für die Ausweitungen der riesigen Monokulturen werden wertvolle Wälder gerodet und Menschen vertrieben. Wer bleibt, wird oft krank: Dreiviertel der in Lateinamerika angebauten Sojapflanzen ist Gen-Soja des Agrarkonzerns Monsanto. Sie werden mit dem Spritzmittel Glyphosat behandelt. Das Gift steht im Verdacht, beim Menschen zu Tumoren und Erbgutschäden zu führen. Für die Umwelt ist Glyphosat in jedem Fall hochgiftig. Die Sprüheinsätze vernichten die Artenvielfalt, vergiften die Böden, die Gewässer (einschließlich das Trinkwasser) und die Luft.
Ein weiteres Problem sind die Rinderweiden, die immer tiefer in die Wälder geschlagen werden. Rechnet man Weideland und Futtermittel-Äcker zusammen, so nehmen sie Dreiviertel aller agrarischen Nutzflächen weltweit ein. Die Auswirkungen auf das Klima sind verheerend: Methan aus Rindermägen, CO2 durch Rodungen und Maschineneinsatz, freigesetztes Lachgas aus dem Dünger: 18 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen stammen aus der Viehhaltung.
Die Lösung – Pflanzenkraft und Sonntagsbraten
Die Zukunft der Regenwälder entscheidet sich auch auf unseren Tellern: Die tierischen Produkte auf unserem Speiseplan haben einen Anteil von 72 Prozent an den ernährungsbedingten Treibhausgasemissionen. Verglichen mit nicht-tierischen Lebensmitteln wird für ihre Herstellung ein Vielfaches an Fläche benötigt.
Diese Tipps helfen, Menschen, Natur und Klima zu schützen:
- Öfter mal pflanzlich: Seitansteak, Lupinenaufstrich und Hafermilch – leckere und nahrhafte Alternativen zu tierischen Produkten finden sich inzwischen in jedem Supermarkt.
- Zurück zum Sonntagsbraten: Wer nicht ganz auf Fleisch verzichten möchte, kann seinen Fleischkonsum auf einen Tag in der Woche reduzieren und Produkte aus Massentierhaltung meiden. Fleisch mit dem Siegel der Bio-Anbauverbände Demeter und Bioland wird ohne konventionelles Sojafutter produziert.
- Aber bitte mit Soja: Nur circa zwei Prozent der Sojaernte wird zu Tofuschnitzeln, Sojajoghurt und ähnlichen Produkten verarbeitet. Hierfür muss kein Regenwald gerodet werden – geerntet wird meist auf europäischen Äckern.
- Lebensmittelverschwendung stoppen: Pro Jahr landet in Deutschland das Fleisch von 53 Millionen Tieren im Hausmüll. Bewusstes Einkaufen kann Leben retten.
- Protest über den Tellerrand hinaus: Auf Demonstrationen wie „Wir haben es satt“ oder dem „March against Monsanto“ setzen sich Zehntausende Menschen für eine gesunde, tier-, mensch- und klimafreundliche Landwirtschaft ein und üben Druck auf Politiker aus. Für die demofreie Zeit sind Online-Petitionen und Briefe an die Volksvertreter eine gute Alternative.