China soll den Schildschnabel nicht ausrotten!
Der Schildschnabel ist in höchster Not: Sein roter Schnabel ist in China als Deko heiß begehrt, Kunden zahlen Spitzenpreise. Jäger töten deshalb in Indonesien hunderte Vögel. Die Art steht kurz vor dem Aussterben. Um sie zu retten, müssen die Wilderei und der Schmuggel bekämpft werden. Bitte unterstützen Sie diese Forderung.
AppellAn: die Regierungen von Indonesien, Malaysia und China
„Die Jagd nach „rotem Elfenbein“ hat den Schildschnabel an den Rand des Aussterbens gebracht. Wilderei und Schmuggel müssen wirksam bekämpft werden.“
Auf der Roten Liste wird der Rhinoplax Vigil seit 2015 als „critically endangered“ geführt – vom Aussterben bedroht. Auf Sumatra, wo die Art einst allgegenwärtig war, ist sie bereits völlig ausgelöscht, schreiben die Experten.
Ursache für den Niedergang sind die grassierende Jagd und die Zerstörung des Habitats der Vögel in den Tieflandregenwäldern, etwa für Palmölplantagen. Den Vögeln droht von zwei Seiten Gefahr: Sie verlieren ihren Kopf an Elfenbeinschnitzer und ihre Heimat für Supermarktprodukte.
Jäger haben es primär auf die Schnäbel der Vögel abgesehen, genauer gesagt auf ihr Horn aus Keratin. Anders als bei anderen Arten ist es bei Schildschnäbeln massiv statt hohl – und deshalb für Wilderer besonders wertvoll. Auch die Federn der Tiere werden gehandelt.
Ein Großteil der erbeuteten Vögel wird nach China geschmuggelt. Dort werden Spitzenpreise von 6.150 Dollar pro Kilo des „roten Elfenbeins“ bezahlt. Die Hörner werden seit Jahrhunderten in der traditionellen Medizin eingesetzt oder zu Nippes, Schmuck und Gürtelschnallen geschnitzt. In den vergangenen fünf Jahren ist die Nachfrage jedoch explodiert.
Derzeit fokussieren sich die Wilderer auf Indonesien. Allein in West-Kalimantan wurden im Jahr 2013 rund 6.000 Nashornvögel gewildert. Sogar Jungvögel werden geschossen. Sobald der Nachschub aus Indonesien stockt, werden die Jäger Malaysias Wälder plündern.
Der internationale Handel mit Schildschnäbeln ist zwar schon seit 1975 verboten, das schützt die Tiere jedoch nicht. Schmugglerbanden machen prächtige Geschäfte, obwohl in Indonesien fünf Jahre Gefängnis drohen.
Um die Schildschnäbel vor der Ausrottung zu retten, müssen Wilderei und Schmuggel von Wildtieren weltweit geächtet und stärker bekämpft werden.
Bitte helfen Sie mit! Bitte unterschreiben Sie unsere Petition.
HintergründeHier finden Sie ein Video über die Bedrohung des Schildschnabels, hier Videos und Tonaufnahmen vom Gesang der Vögel.
Die Organisation EIA hat eine interaktive Karte erstellt, die zeigt, wo geschmuggelte Schildschnäbel beschlagnahmt wurden.
Biologie des Schildschnabels
Schildschnäbel sind stattliche Tiere: Sie werden bis zu 1,20 Meter groß und haben eine Spannweite bis 2 Meter. Die Schwanzfedern erreichen eine Länge von 50 Zentimetern. Männliche Exemplare bringen es auf mehr als 3 Kilogramm Gewicht. Charakteristisch ist ihr federloser, nackter Hals.
In Asien und Afrika existieren rund 60 Nashornvogel-Arten. Einzig beim Schildschnabel ist das Horn massiv und nicht hohl. Es dient dazu, Insekten aus Totholz zu klopfen. Männliche Tiere kämpfen mit ihren Hörnern und rammen ihre Köpfe im Flug aneinander.
Nashornvögel gelten als „Gärtner der Wälder“. Sie ernähren sich vor allem von Feigen und verteilen deren Samen über große Gebiete.
Was ursprünglich eine besondere Überlebensstrategie war, entpuppt sich als verhängnisvoll: Für die Eiablage mauert sich das Weibchen in der Nisthöhle in einem Baumstamm ein und wird dort fast ein halbes Jahr lang vom Männchen gefüttert. Tötet ein Wilderer das männliche Tier, bedeutet das auch für das Weibchen und die ein bis zwei Kücken den Tod.
Der Schildvogel hat auch kulturelle Bedeutung: Er ist der Wappenvogel von West-Kalimantan. In den Mythen des Volkes der Dayak auf Borneo bringt der Vogel die Toten ins Jenseits und gilt als Bote der Götter. Ihn zu töten ist tabu.
Video : Ivory-Like "Helmets" Are Driving These Birds to Extinction
Weitere Quellen
https://eia-international.org/seeing-red-the-often-hidden-colour-of-wildlife-contraband
https://cites.org/eng/node/24545
https://kopitiambot.com/2016/10/17/craze-for-hornbill-ivory-pushes-borneo-icon-to-the-brink/
http://www.huffingtonpost.com/robert-hii/helmeted-hornbills-on-the_b_6804302.html
http://derstandard.at/2000044976453/Gier-nach-Elfenbein-wird-selbst-einem-Vogel-zum-Verhaengnis
http://jaribandel.blogspot.de/2015/07/enggang-gading-as-a-symbol-of-west-borneo.html
http://datazone.birdlife.org/species/factsheet/22682464
http://orientalbirdclub.org/wp-content/uploads/2016/03/Helmeted-Hornbill-BA24.pdf
An: die Regierungen von Indonesien, Malaysia und China
Sehr geehrte Damen und Herren,
Ihre Länder tragen große Verantwortung für das Überleben des Schildschnabels. Seit 2015 werden die Vögel auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) als „critically endangered“ geführt.
Wenn Sie nicht handeln, stirbt die Spezies aus.
Ursache für den bedrohlichen Niedergang sind die Zerstörung des Habitats der Vögel in den Tieflandregenwäldern und die grassierende Jagd, die sich in den vergangenen fünf Jahren dramatisch zugespitzt hat. Das Horn von Rhinoplax Vigil ist als „rotes Elfenbein“ begehrt. In China werden Spitzenpreise von 6.150 Dollar pro Kilo bezahlt.
Seit 1975 ist der internationale Handel mit Schildschnäbeln zwar verboten (CITES-Anhang I), der Schmuggel floriert dennoch. Die kriminellen Jäger und Händler scheinen Strafverfolgung nicht zu fürchten.
Um den Schildschnabel vor dem Aussterben zu retten, müssen Ihre Länder eng zusammenarbeiten.
Bitte verstärken Sie Ihre Anstrengungen gegen die Jagd und den Schmuggel von Schildschnäbeln.
Mit freundlichen Grüßen