Nationalparks nicht für Schokolade opfern!
Für Schokolade wird in der Elfenbeinküste Regenwald gerodet. Sogar in Nationalparks werden Kakao-Plantagen angelegt. Mars und alle bedeutenden Schokoladen-Hersteller kaufen Kakao von dort und profitieren von der illegalen Herkunft. Bitte fordern Sie Mars und Co auf: Kein Kakao aus Raubbau!
News und Updates AppellAn: Management von Mars, Mondelez und andere Süßwarenhersteller
„Die Schokolade-Industrie befeuert die Regenwaldvernichtung in der Elfenbeinküste. Garantieren Sie Ihren Kunden, keinen Kakao aus Raubbau zu verarbeiten.“
Die Regenwälder der Elfenbeinküste waren ein Paradies für Schimpansen, Leoparden, Flusspferde und Elefanten. Das ist Vergangenheit: 85 Prozent der Wälder wurden seit 1990 abgeholzt, lediglich kleine Reste sind übrig.
„Die Hauptschuld an dieser Waldvernichtung trägt der Anbau von Kakao“, sagt der ivorische Umweltaktivist Signo Kouamé Soulago Fernand. Die Elfenbeinküste, größter Kakao-Produzent der Welt, ist wirtschaftlich abhängig vom Export des Rohstoffs.
Der ökologische Preis für das Land ist unbezahlbar: Schutzgebiete fallen dem Kakao-Anbau zum Opfer - 40 Prozent der Ernte kommen aus illegalen Quellen. Viele Reservate wurden nahezu flächendeckend in Plantagen verwandelt.
Kleinbauern, die keine Alternative für ihren Lebensunterhalt sehen, pflanzen die Kakaosträucher in den Schutzgebieten an. Teilweise sind dort Städte mit Zehntausenden Einwohnern gewachsen, mit Kirchen und Moscheen, mit staatlichen Schulen und Gesundheitsposten. Ivorische Beamte schauen entweder tatenlos zu, wie die Schutzgebiete zerstört werden, oder sie verletzen bei Räumungsaktionen die Menschenrechte der Dorfbewohner. So wurden ohne Vorwarnung Hütten niedergebrannt.
Über Zwischenhändler nimmt der Kakao den Weg von den Kleinbauern zu den Agrarkonzernen Cargill, Olam und Barry Callebaut. Diese drei beherrschen die Hälfte des Weltmarktes. „Die Händler kaufen ganz offen Kakao-Bohnen, die illegal in Schutzgebieten geerntet wurden“, schreibt die Organisation Mighty Earth im Report „Chocolate‘s dark secret“.
Mars, Mondelez, Nestlé – alle großen Süßwarenfirmen der Welt kaufen die billigen Kakao-Bohnen aus der Elfenbeinküste. In jedem Schokoriegel und in jeder Tafel steckt somit ein Teil Regenwaldvernichtung.
Bitte fordern Sie Konzerne wie Mars, Mondelez und andere Hersteller auf, keinen Kakao aus Schutzgebieten zu verarbeiten.
HintergründeMit Schokolade werden weltweit jährlich 100 Milliarden US-Dollar umgesetzt – und der Markt wächst um 3 Prozent pro Jahr.
An den Bauern geht der Boom vorbei, schlimmer noch, sie erwirtschaften immer weniger mit ihrer Ernte: Lediglich 6,6 Prozent des Preises einer Tafel verdienen die Produzenten. In den 1980er Jahren lag der Anteil noch bei 16 Prozent. Viele Kleinbauern müssen von 0,5 Dollar am Tag leben.
Westafrika – vor allem die Elfenbeinküste und Ghana – ist zwar des Zentrum der Kakaoproduktion, die Branche expandiert jedoch nach Zentralafrika, Indonesien und Peru.
An: Management von Mars, Mondelez und andere Süßwarenhersteller
Sehr geehrte Damen und Herren,
Sie kaufen große Mengen Kakao in der Elfenbeinküste. Das Land hat bereits – infolge des Kakaoanbaus – große Teile seiner Regenwälder verloren. Jetzt weisen Umweltschützer nach, dass aktuell bis zu 40 Prozent der Kakao-Ernte aus Schutzgebieten und sogar Nationalparks stammen.
Die Organisation Mighty Earth hat dazu einen detaillierten Report „Chocolate‘s dark secret“ vorgelegt.
Händler in der Elfenbeinküste, die ihre Ware an Cargill, Olam und Barry Callebaut verkaufen, leugnen die illegale Herkunft des Kakaos dem Bericht zufolge nicht.
Sehr geehrte Damen und Herren, Ihre Kunden müssen davon ausgehen, dass für Süßwaren Ihrer Unternehmen Kakao aus Raubbau verarbeitet wird.
Ich fordere Sie daher auf:
- Verarbeiten Sie keinen Kakao mehr, der aus Schutzgebieten und Raubbau stammt.
- Kommen Sie für die ökologischen Schäden auf, die durch den Kakao-Anbau verursacht wurden. Pflanzen Sie Bäume in allen bestehenden Plantagen und folgen Sie dabei vollständig einem Agroforst-System mit Schattenpflanzen.
- Unterstützen Sie die Bewohner in den Schutzgebieten, alternative und umweltfreundliche Erwerbsquellen zu erschließen.
- Zahlen Sie den Produzenten faire Preise.
Für den Genuss von Schokolade darf kein Regenwald vernichtet werden.
Mit freundlichen Grüßen