Massentötung von Hippos verhindern!
Sambia bläst zur Jagd auf Flusspferde. Zahlungskräftige Großwildjäger dürfen nach Regierungsplänen 2.000 Tiere erlegen. Die Flusspferd-Population sei zu groß, lautet die fadenscheinige Begründung. In Wahrheit dürfte es ums große Geld gehen. Wir fordern: Lasst die Flusspferde leben!
News und Updates AppellAn: Präsident der Republik Sambia, Edgar Chagwa Lungu
„Die Pläne der Regierung, 2.000 Flusspferde zum Abschuss freizugeben, sind alarmierend. Bitte unterbinden Sie die Tötungsaktion umgehend und dauerhaft.“
Ort des Dramas ist das weltberühmte Tal des Luangwa. Trophäenjäger sollen dort innerhalb der kommenden fünf Jahre bis zu 2.000 Flusspferde töten dürfen. Der Jagd-Anbieter Umlilo hat Safaris im Programm, die jedem Schützen ermöglichen, fünf Tiere zu erlegen. Kostenpunkt: 14.000 US-Dollar pro Person.
Sambias Regierung begründet die Tötungsaktion damit, es gebe zu viele Flusspferde am Luangwa. Das gefährde die Lebensbedingungen anderer Arten und das Fluss-Ökosystem. So zerstörten die Hippos Uferböschungen. Die Aktion dämme darüber hinaus Milzbrand ein.
Sambias Tourismusminister bestätigt zwar die Aktion, es dürften jedoch höchstens 250 Flusspferde pro Jahr erlegt werden.
Umweltschützer kritisieren den Plan scharf.
So liefert die Regierung keine wissenschaftlichen Beweise für eine angebliche Überpopulation. Eine Studie belegt sogar, dass derartige Tötungsaktionen nicht geeignet sind, die Zahl der Flusspferde zu regulieren. Es ist nicht überzeugend, durch das Keulen gesunder Tiere Milzbrand einzudämmen oder zu verhindern.
Offensichtlich geht es der Regierung um etwas anderes: Ausländische Jäger sollen Geld ins Land bringen. Damit schadet sie dem Ruf Sambias bei anderen Touristen, die die Schönheit des Landes und seiner Tiere genießen wollen.
Die Aktion ist besonders verantwortungslos angesichts der Tatsache, dass Flusspferde auf der Roten Liste stehen und als „gefährdet“ (vulnerable) gelten. Schätzungen zufolge leben lediglich 130.000 Exemplare in Freiheit.
Im Jahr 2016 plante Sambias Regierung eine ähnliche Tötungsaktion, ließ die Pläne jedoch nach heftigen internationalen Protesten fallen. Das muss jetzt wieder gelingen.
Bitte unterstützen Sie unsere Forderung an Sambias Regierung: Lasst die Flusspferde leben!
HintergründeSüdluangwa-Nationalpark
Der Südluangwa-Nationalpark ist das bekannteste Tierschutzgebiet Sambias. Der Nationalpark wurde 1938 zum Schutzgebiet und 1972 zum Nationalpark erklärt. Er hat eine Fläche von 9.050 km² und ist damit der größte der drei Parks im Tal des Luangwa. Der Fluss ist die Lebensader des Parks und bietet in der Trockenzeit (April bis Oktober) hervorragende Möglichkeiten der Wildbeobachtung, da sich die Tiere um die verbliebenen Wasserquellen scharen. Im November beginnen die Regenfälle und die trockene, beinahe dürre Landschaft verwandelt sich in saftig grüne Vegetation.
Flusspferde sind bedroht
Flusspferde sind nur noch südlich der Sahara zu finden. Ihre Population wird auf 115.000 bis 130.000 Tiere geschätzt. Davon leben 40.000 Individuen in Sambia, mehr als in jedem anderen Land. Allein am Luangwa sind 25.000 daheim. Auf der Roten Liste bedrohter Arten der IUCN werden Flusspferde (Hippopotamus amphibius) als gefährdet geführt. Dennoch ist die Jagd auf Flusspferde in Simbabwe, Südafrika und Namibia erlaubt.
Bedrohung durch Menschen
Zur Bedrohung der Flusspferde trägt in erheblichem Maße die Zerstörung ihres Lebensraumes etwa durch die Ausweitung der Landwirtschaft bei. Die Tiere werden häufig als Schädlinge angesehen, die Felder und Plantagen verwüsten. Zudem werden Flusspferde wegen ihres Fleisches, der widerstandsfähigen Haut und des Elfenbeins der Zähne gejagt. Ein Problem ist dabei die Trophäenjagd von zahlungskräftigen Touristen.
An: Präsident der Republik Sambia, Edgar Chagwa Lungu
Sehr geehrter Präsident Edgar Chagwa Lungu,
Sambia ist berühmt für seine Naturschönheiten. Touristen aus aller Welt reisen in Ihr Land, um Elefanten und Flusspferde in freier Wildbahn zu sehen.
Der Plan Ihrer Regierung, bis zu 2.000 Flusspferde zu töten, ist erschreckend.
Für eine Überpopulation an Hippos, die als Begründung für das Programm angeführt wird, gibt es jedoch keine wissenschaftlichen Beweise. Dasselbe gilt für die Bekämpfung von Milzbrand.
Flusspferde sind eine bedrohte Tierart und werden auf der Roten Liste als „vulnerable“ geführt. Eine Tötungsaktion in Sambia würde ein verheerendes Zeichen setzen.
Bitte unterbinden Sie die unsinnige Tötungsaktion umgehend und dauerhaft.
Mit besten Grüßen