Touristen sollen nicht auf den gequälten Elefanten reiten!
Faszinierend, drollig, fotogen: Weltweit besuchen Menschen Attraktionen mit dressierten Wildtieren. In Asien werden Elefanten und Orang-Utans dafür misshandelt. Wir fordern ein Ende jeder Tierquälerei zum Vergnügen.
AppellAn: Unternehmen der Tourismus-Branche
„Tiere dürfen nicht für Unterhaltungszwecke gequält werden. Bitte beenden Sie alle Shows und Attraktionen, für die Tiere leiden.“
Die Fotos sind erschreckend: Journalisten haben in einer Reportage aufgedeckt, wie Elefanten über Monate oder gar Jahre gequält werden, um sie als Reittiere für Touristen gefügig zu machen. Sie werden mit Isolationshaft, Hungerkuren, Schlägen und weiteren Foltermethoden gebrochen. Viele Tiere sterben während der Tortur.
In Indonesien ein ähnliches Bild. Touristen können beispielsweise im Naturschutzgebiet Way Kampas auf Sumatra auf so zugerichteten Elefanten reiten. Auch Thailand, Südafrika und weitere Länder locken mit Elefanten als Touristenattraktion.
Obwohl die Missstände bekannt sind, haben zahlreiche europäische und einige deutsche Reiseveranstalter den Missbrauch von Tieren durch Elefantenreiten im Angebot.
In indonesischen Safari-Parks und Zoos werden alltäglich bei Vorführungen sogenannte Elefantenhaken verwendet. Dabei handelt es sich um Stöcke mit gebogener Spitze. Die Rüssel der Tiere sind übersät mit Wunden, ebenso die Schwänze, an denen die Wärter ziehen, um die Elefanten in Position zu bringen.
Es muss endlich Schluss sein mit der Tierquälerei.
Bitte unterschreiben Sie unseren Appell.
HintergründeInteressante Links:
https://www.peta.de/verbotwildtiereimzirkus
https://www.prowildlife.de/themen/zoo-zirkus/
https://www.prowildlife.de/themen/tierschutz-auf-reisen/
https://www.worldanimalprotection.org/wildlife-selfie-code
https://www.worldanimalprotection.org.au/sites/default/files/au_files/taken_for_a_ride_report.pdf
Links aus Indonesien:
http://gardaanimalia.com/gajah-atraksi-disiksa-di-pertunjukan-satwa-taman-safari-indonesia/
https://deskgram.net/p/1846419022658102580_297563633
Links zu Elefanten in Indien und anderen Ländern:
https://www.thetimes.co.uk/article/thai-elephant-tourism-hides-abuse-m33c3lk0d
A-Law spotlight on Save The Asian Elephants
https://www.huffingtonpost.co.uk/duncan-mcnair/asian-elephants-mistreat_b_17700738.html
An: Unternehmen der Tourismus-Branche
Sehr geehrte Damen und Herren,
Tiere wie Elefanten und Orang-Utans dienen in der Tourismus-Branche der Unterhaltung der Kunden. Oft werden die Tiere dafür gezähmt, dressiert und gefügig gemacht. Das ist häufig mit Tierquälerei verbunden.
Bitte setzen Sie sich dafür ein, dass dieser Missbrauch der Tiere und die Quälerei zu Unterhaltungszwecken ein Ende haben.
Mit freundlichen Grüßen
Die Ausgangslage: Warum ist Biodiversität so wichtig?
Biodiversität oder Biologische Vielfalt umfasst drei Bereiche, die sehr eng miteinander verbunden sind: die Artenvielfalt, die genetische Vielfalt innerhalb der Arten und die Vielfalt der Ökosysteme wie z.B. Wälder oder Meere. Jede Art ist Teil eines hoch komplexen Beziehungsgeflechts. Stirbt eine Art aus, wirkt sich das auf viele andere Arten und ganze Ökosysteme aus.
Weltweit sind derzeit fast 2 Millionen Arten beschrieben, Experten schätzen die Anzahl weitaus höher. Tropische Regenwälder und Korallenriffe gehören zu den artenreichsten und am komplexesten organisierten Ökosystemen dieser Erde. Rund die Hälfte aller Tier- und Pflanzenarten lebt in den Tropenwäldern.
Die biologische Vielfalt ist für sich alleine schützenswert und gleichzeitig unsere Lebensgrundlage. Wir nutzen täglich Nahrungsmittel, Trinkwasser, Medizin, Energie, Kleidung oder Baumaterialien. Intakte Ökosysteme sichern die Bestäubung von Pflanzen und die Bodenfruchtbarkeit, schützen uns vor Umweltkatastrophen wie Hochwasser oder Erdrutschen, reinigen Wasser und Luft und speichern das klimaschädliche CO2.
Die Natur ist auch die Heimat und zugleich ein spiritueller Ort vieler indigener Völker. Sie sind die besten Regenwaldschützer, denn besonders intakte Ökosysteme findet man in den Lebensräumen von indigenen Gemeinschaften.
Der Zusammenhang zwischen dem Verlust von Natur und der Ausbreitung von Pandemien ist nicht erst seit Corona bekannt. Eine intakte und vielfältige Natur schützt uns vor Krankheiten und weiteren Pandemien.
Die Auswirkungen: Artenschwund, Hunger und Klimakrise
Der Zustand der Natur hat sich weltweit dramatisch verschlechtert. Rund 1 Million Tier- und Pflanzenarten sind in den nächsten Jahrzehnten vom Aussterben bedroht. Auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN sind derzeit 37.400 Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht - ein trauriger Rekord! Experten sprechen von einem sechsten Massenaussterben in der Geschichte der Erde - das Tempo des globalen Artensterbens ist durch den Einfluss des Menschen um Hunderte mal höher als in den letzten 10 Mio. Jahren.
Auch zahlreiche Ökosysteme weltweit - 75 % Landfläche und 66 % Meeresfläche - sind gefährdet. Nur 3% sind ökologisch intakt – z.B. Teile des Amazonas und des Kongobeckens. Besonders betroffen sind artenreiche Ökosysteme wie Regenwälder und Korallenriffe. Rund 50% aller Regenwälder wurden in den letzten 30 Jahren zerstört. Das Korallensterben nimmt durch den globalen Temperaturanstieg immer weiter zu.
Hauptursachen für den massiven Rückgang der Biodiversität sind die Zerstörung von Lebensraum, intensive Landwirtschaft, Überfischung, Wilderei und Klimaerwärmung. Rund 500 Milliarden US-Dollar jährlich werden weltweit in die Zerstörung der Natur investiert - in Massentierhaltung, Subventionen für Erdöl und Kohle, Entwaldung und Flächenversiegelung.
Der Verlust an Biodiversität hat weitreichende soziale und ökonomische Folgen, die Ausbeutung der Ressourcen geht zu Lasten von Milliarden Menschen im globalen Süden. Die UN kann die 17 Ziele zur nachhaltigen Entwicklung z.B. die Bekämpfung von Hunger und Armut nur erreichen, wenn die Biodiversität weltweit erhalten und für die nächsten Generationen nachhaltig genutzt wird.
Ohne den Erhalt der Biodiversität ist auch der Klimaschutz bedroht. Die Zerstörung von Wäldern und Mooren – als wichtige CO2-Senken - heizt den Klimawandel weiter an.
Die Lösung: Weniger ist mehr!
Die natürlichen Ressourcen der Erde stehen nicht unbegrenzt zur Verfügung. Knapp zwei Erden verbrauchen wir Menschen, bei derzeitigem Ressourcenverbrauch werden es 2050 mindestens drei sein. Um für den Erhalt der biologischen Vielfalt als unserer Lebensgrundlage zu kämpfen, müssen wir den Druck auf die Politik weiter erhöhen.
Und auch in unserem Alltag lässt sich viel bewegen.
Mit diesen Alltags-Tipps schützt man auch die biologische Vielfalt:
- Öfter mal pflanzlich: Mehr buntes Gemüse und Tofu auf den Teller oder am besten gar kein Fleisch! Rund 80% der Agrarflächen weltweit werden zur Tierhaltung und zum Anbau von Tierfutter genutzt.
- Regional und Bio: Ökologisch erzeugte Lebensmittel verzichten auf den Anbau von riesigen Monokulturen und den Einsatz von Pestiziden. Der Kauf von regionalen Produkten spart zudem Unmengen an Energie!
- Bewusst leben: Brauche ich schon wieder neue Klamotten oder ein Handy? Oder kann ich Alltagsdinge auch gebraucht kaufen? Es gibt gute Alternativen zu Produkten mit Palmöl oder Tropenhölzern! Tropische Haustiere wie z.B. Papageien oder Reptilien sind tabu! Berechne jetzt deinen ökologischen Fußabdruck.
- Werde Bienenfreund:in: Auf dem Balkon oder im Garten freuen sich Bienen und andere Insekten über vielfältige, leckere Pflanzen. Aber auch ohne eigenes Grün kann man in einem Naturschutzprojekt in der Region aktiv werden.
- Protest unterstützen: Demonstrationen oder Petitionen gegen die Klimaerwärmung oder für eine Agrarwende üben Druck auf Politiker:innen aus, die auch für den Schutz der biologischen Vielfalt verantwortlich sind.
Lesen Sie hier, warum so viele Arten aussterben, bevor sie überhaupt entdeckt werden.