Profiteure der Feuer - Stoppt Sojahändler Cargill
In Amazonien brennen die Wälder – und das „schlimmste Unternehmen der Welt” könnte davon profitieren. Cargill, der weltgrößte Händler von Agrargütern, ist seit Jahrzehnten verantwortlich für massive Umweltzerstörung und Menschenrechtsverletzungen, unter anderem für Soja und Fleisch in Südamerika. Wir müssen Cargill stoppen!
AppellAn: Geschäftsleitung von McDonald’s, Burger King, Aldi, Edeka, Unilever und andere
„Cargill ist verantwortlich für massive Umweltzerstörung und Menschenrechtsverletzungen. Das muss ein Ende haben! Bitte kaufen Sie nichts mehr von Cargill.“
Die Zerstörung der Umwelt hat viele Gesichter. Bekannte Schokoladenhersteller, ungezählte Palmöl-Firmen, global agierende Fast-Food-Ketten – Viele tragen zum Niedergang der Wälder, Savannen und anderer Ökosysteme der Erde bei.
Doch eine Firma lässt alle winzig erscheinen: Cargill.
Wenn andere Piranhas sind, ist Cargill der Weiße Hai. US-Multi Cargill hat eine „80 Jahre währende, schmutzige Geschichte von Verlogenheit, Irreführung und Zerstörung“ und wurde von der Organisation Mighty Earth zum „Schlimmsten Unternehmen der Welt“ erklärt. Ihr Report beschreibt detailliert, wie Cargill von der Vernichtung der Umwelt und der Ausbeutung von Menschen profitiert und wie Cargill bitter nötige Veränderungen verhindert.
- In Brasilien, Argentinien, Paraguay und Bolivien ist Cargill in großflächige Zerstörung von Ökosystemen Amazoniens, des Grand Chaco und des Cerrado für die Produktion von Soja und Rindfleisch involviert.
- In der Elfenbeinküste und Ghana kauft Cargill Kakao, der in Schutzgebieten bis hin zu Nationalparks produziert wurde. Cargill scheint selbst Kakao zu akzeptieren, dessen Anbau auf Kinderarbeit beruht.
- In Indonesien und Malaysia kauft Cargill Palmöl von Firmen, die illegal Regenwald gerodet und abgebrannt haben und die in Sklaven- und Kinderarbeit verstrickt sind.
Cargill ignoriert das; Profit geht über Moral.
Seit Jahren verspricht Cargill, Waldvernichtung, Umweltzerstörung und Menschenrechtsverletzungen in seiner Lieferkette zu eliminieren. Das ist eine große Lüge.
Wir Konsumenten können Cargill kaum vermeiden – Cargills Firmen-Kunden können es! Restaurant-Ketten, Supermärkte und Verbrauchsgüterkonzerne wie McDonald’s, Burger King, Aldi, Edeka, Unilever und Hunderte mehr.
Wir fordern von diesen Firmen: Kaufen Sie keine Produkte mehr von Cargill und jubeln Sie uns keine unter!
HintergründeWeitere Links:
https://grist.org/article/cargill-promised-to-end-deforestation-its-telling-farmers-something-else/
https://www.cargill.com/news/releases/2014/NA31693655.jsp
Das Unternehmen Cargill
Cargill aus dem Bundesstaat Minnesota ist das größten Familien-Unternehmen der USA. Zu keiner Familie der Welt gehören mehr Dollar-Milliardäre.
Detaillierte Angaben aus dem Report "Cargill - The Worst Company in the World" (auf Englisch, der Report erscheint in Kürze auf Deutsch)
Cargill and soy
Across the South American frontier, Mighty Earth has tracked Cargill’s footprint. The 2017 report “The Ultimate Mystery Meat” investigated 28 different locations across 3,000 km of soy producing areas in Brazil and Bolivia. It showed that Cargill was one of the two largest customers of industrial scale deforestation. In addition to their role in creating a market for deforestation-based soy, the report found that Cargill finances land-clearing operations deep in virgin forest, building silos and roads, then buying and shipping grain to the US, China, and Europe to feed chickens, pigs, and cows.
In a follow-up report one year later Mighty Earth found that Cargill was still driving deforestation at some of the same sites first visited, despite the scrutiny. Between Cargill and its doppelganger Bunge, they had cleared the equivalent of 10,000 football fields for soy. Indigenous Peoples who depend on forests have been forced off of their traditional lands, had their land encroached upon by soy plantations, and have experienced sharp increases in cancer, birth defects, miscarriages, and other illnesses linked to pesticides and herbicides used to grow soy.
Cargill and cocoa
Cargill is one of just three companies that controls more than half of the global trade in cocoa, the raw material for chocolate. In 2017, Mighty Earth investigations traced cocoa from illegal operations in national parks, through middlemen, to these traders, who then sold it onto Europe and the United States where the world’s confectionary companies made it into chocolate. A 2018 report showed that in many places, deforestation had actually increased.
Ghana and Côte d’Ivoire are the world’s two largest cocoa-producing countries, and in both, the market for cocoa has been the primary driver of forest destruction. Investigation found that, for years, Cargill helped to drive the destruction of these countries’ forests to grow cheap cocoa — buying cocoa grown through the illegal clearing of protected forests and national parks as a standard practice.
As of 2015, an estimated 2.12 million West African children were still engaged in harvesting cocoa. Cargill’s current low-ambition pledge is to reduce – not eradicate – the “worst forms” of child labor in cocoa by 70% by 2020.
Cargill and palm oil
As one of the world’s largest importers and exporters of palm oil, Cargill has helped drive the alarming destruction of tropical rainforest and carbon-rich peatlands, contributing significantly to climate change and the deaths of more than 100,000 orangutans. The company has purchased palm oil from rainforest destroyers who have devastated the traditional territories of indigenous communities, and illegally burned rainforests and trafficked in slaves and child labor. Executives from one of its suppliers were fined and jailed for causing forest fires — contributing to a toxic haze from fires lit by palm oil and timber companies.
Fast food chains amongst biggest customers
McDonald’s is probably Cargill’s largest and most important customer. McDonald’s restaurants are essentially storefronts for Cargill. In the USA and Europe, Cargill not only provides chicken and beef to McDonald’s , they prepare and freeze the burgers and McNuggets, which McDonald’s simply reheats and serves.
Burger King’s practice in the USA and Europe of selling meat linked to Cargill and other forest destroyers has earned the fast food giant a ‘zero’ on the Union of Concerned Scientists deforestation scorecard. Burger King has asked Cargill to stop destroying forests in their supply chain…by 2030 – much too late.
Pledge to end deforestation
In 2014 at the United Nations Climate Summit, Cargill CEO David MacLennan stood beside UN Secretary General Ban Ki-moon to pledge action on climate change by “eliminating deforestation from the production of agricultural commodities such as palm oil, soy, paper and beef products by no later than 2020.” Cargill supported the “New York Declaration on Forests“ - an empty promise.
An: Geschäftsleitung von McDonald’s, Burger King, Aldi, Edeka, Unilever und andere
Sehr geehrte Damen und Herren,
Cargill gehört zu Ihren wichtigen Zulieferern – eine Firma, die von Umweltschützern zum „Schlimmste Unternehmen der Welt“ erklärt wurde. Laut eines Berichts der Organisation Mighty Earth zeigt Cargill ein „verstörendes und dauerhaftes Muster von Täuschung und Vernichtung”. Die Firma ist demnach verantwortlich für massive Umweltzerstörung und Menschenrechtsverletzungen:
- In Brasilien, Argentinien, Paraguay und Bolivien ist Cargill in großflächige Zerstörung von Ökosystemen Amazoniens, des Grand Chaco und des Cerrado für die Produktion von Soja und Rindfleisch involviert. Cargill nutzt die verheerende Politik von Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro gegen indigene Völker und die Umwelt zu seinem Vorteil aus.
- In der Elfenbeinküste und Ghana kauft Cargill Kakao, der in Schutzgebieten bis hin zu Nationalparks produziert wurde. Cargill scheint selbst Kakao zu akzeptieren, dessen Anbau auf Kinderarbeit beruht.
- In Indonesien und Malaysia kauft Cargill Palmöl von Firmen, die illegal Regenwald gerodet und abgebrannt haben und die in Sklaven- und Kinderarbeit verstrickt sind.
Seit Jahren verspricht Cargill, Waldvernichtung, Umweltzerstörung und Menschenrechtsverletzungen in seiner Lieferkette zu eliminieren. Das ist eine große Lüge. Cargill planiert weiter intakte Ökosysteme.
Spätestens seit der Veröffentlichung des Reports wissen Sie von Cargills rücksichtslosen Methoden. Wenn Sie und Ihr Unternehmen weiterhin Waren von Cargill kaufen, akzeptieren und unterstützen Sie wissentlich diese Verbrechen gegen Natur und Menschen.
Es gibt nur eine Lösung: Kaufen Sie nichts mehr von Cargill, bis sich die Firma ändert.
Cargill muss:
- Entwaldung und Umweltzerstörung entlang seiner gesamten Lieferkette beenden.
- Völlige Transparenz für die Beschaffung und die Lieferkette garantieren.
- Umweltverträgliche Produktionsmethoden wie Agroforstwirtschaft einführen.
- Treibhausgas-Emissionen umfassend senken.
- Rechte indigener Völker und der lokalen Bevölkerung respektieren.
- Kinderarbeit beenden.
Keine Lügen mehr!
Mit freundlichen Grüßen
Die Ausgangslage – Regenwald im Tank und auf dem Teller
Mit 66 Millionen Tonnen pro Jahr ist Palmöl das meist produzierte Pflanzenöl. Inzwischen dehnen sich die Palmölplantagen weltweit auf mehr als 27 Millionen Hektar Land aus. Auf einer Fläche so groß wie Neuseeland mussten die Regenwälder, Mensch und Tier bereits den „grünen Wüsten“ weichen.
Der niedrige Weltmarktpreis und die von der Industrie geschätzten Verarbeitungseigenschaften haben dazu geführt, dass Palmöl inzwischen in jedem zweiten Supermarktprodukt steckt. Neben Fertigpizza, Keksen und Margarine begegnet uns Palmöl auch in Körpercremes, Seifen, Schminke, Kerzen und Waschmitteln.
Was kaum einer weiß: Mittlerweile gehen in der EU 61 % des Palmöls in die Energieerzeugung: 51 % (4,3 Millionen Tonnen) für die Produktion von Biodiesel sowie 10 % (0,8 Millionen Tonnen) in Kraftwerke für die Strom- und Wärmeerzeugung.
Deutschland importiert 1,4 Millionen Tonnen Palmöl und Palmkernöl: 44% der Palmölimporte (618.749 t) wurden für energetische Zwecke eingesetzt, davon 445.319 t (72 %) Palmöl für die Produktion von Biodiesel sowie 173.430 t (28 %) für die Strom- und Wärmeerzeugung.
Die fehlgeleitete erneuerbare Energien Politik von Deutschland und der EU ist damit eine wichtige Ursache der Regenwaldabholzung. Die 2009 von der EU beschlossene Erneuerbare Energien Richtlinie schreibt die Beimischungspflicht von Agrosprit in Benzin und Diesel vor.
Immer wieder forderten Umweltschützer, Menschenrechtler, Wissenschaftler und zuletzt auch die EU-Parlamentarier, Palmöl für Biosprit und Kraftwerke ab 2021 auszuschließen – vergeblich. Am 14. Juni 2018 haben die EU-Mitgliedsländer beschlossen, das tropische Pflanzenöl als „Bioenergie“ weiterhin bis 2030 zuzulassen.
Die Alternativen: Bitte lesen Sie die Inhaltsangaben auf den Verpackungen und lassen Sie palmölhaltige Produkte im Laden stehen. An der Zapfsäule haben Sie keine Wahlmöglichkeit, hier sind das Fahrrad und der öffentliche Transport die Lösung.
Die Auswirkungen – Waldverlust, Artentod, Vertreibung, Erderwärmung
Ölpalmen gedeihen nur in den feucht-warmen Tropen nahe den Äquator. In Südostasien, Lateinamerika und Afrika werden Tag um Tag riesige Regenwaldflächen gerodet und abgebrannt, um Platz für die Plantagen zu schaffen. Der in der Urwaldvegetation und den Böden gespeicherte Kohlenstoff wird dabei freigesetzt. Riesige Mengen klimaschädlicher Gase in die Atmosphäre. CO2- und Methanemissionen sorgen dafür, dass der aus Palmöl produzierte Biosprit drei mal so klimaschädlich ist wie Treibstoff aus Erdöl.
Doch nicht nur das Klima leidet: Mit den Bäumen verschwinden seltene Tierarten wie Orang-Utan, Borneo-Zwergelefant und Sumatra-Tiger. Kleinbauern und Indigene, die den Wald über Generationen bewohnen und beschützen, werden oft brutal von ihrem Land vertrieben. In Indonesien stehen mehr als 700 Landkonflikte in Zusammenhang mit der Palmölindustrie. Auch auf sogenannten „nachhaltig bewirtschafteten“ oder „Bio“-Plantagen kommt es immer wieder zu Menschenrechtsverletzungen.
Wir Verbraucher bekommen von all dem wenig mit. Unser täglicher Palmölkonsum hat jedoch auch für uns persönlich direkte negative Auswirkungen: In raffiniertem Palmöl sind große Mengen gesundheitsschädlicher Fettsäureester enthalten, die das Erbgut schädigen und Krebs verursachen können.
Die Lösung – Tank-und-Teller-Revolution
Nur noch 70.000 Orang-Utans streifen durch die Wälder Südostasiens. Die EU-Biospritpolitik bringt die Menschenaffen immer weiter an den Rand des Aussterbens. Um unseren baumbewohnenden Verwandten zu helfen, müssen wir den Druck auf die Politik erhöhen. Doch auch im Alltag lässt sich viel bewegen.
Diese einfachen Tipps helfen, Palmöl zu erkennen, zu meiden und zu bekämpfen:
- Selbst kochen, selbst entscheiden: Mandel-Kokos-Birnen-Kekse? Kartoffel-Rosmarin-Pizza? Frische Zutaten, gemixt mit ein bisschen Fantasie, stellen jedes (palmölhaltige) Fertigprodukt in den Schatten. Zum Kochen und Backen eignen sich europäische Öle aus Sonnenblumen, Oliven, Raps oder Leinsamen.
- Kleingedrucktes lesen: Auf Lebensmittelpackungen muss seit Dezember 2014 angegeben werden, wenn ein Produkt Palmöl enthält. In Kosmetik-, Putz- und Waschmitteln versteckt sich der Regenwaldfresser hingegen hinter einer Vielzahl chemischer Fachbegriffe. Per Internetrecherche lassen sich leicht palmölfreie Alternativen finden.
- Der Kunde ist König: Welche palmölfreien Produkte bieten Sie an? Wieso verwenden Sie keine heimischen Öle? Nachfragen beim Verkaufspersonal und Briefe an die Produkthersteller lassen Firmen um die Akzeptanz ihrer Produkte bangen. Der öffentliche Druck und das gestiegene Problembewusstsein haben schon einige Produzenten zum Verzicht auf Palmöl bewegt.
- Petitionen und Politikerbefragungen: Online-Protestaktionen üben Druck auf die Politiker aus, die für Biosprit und Palmölimporte verantwortlich sind. Haben Sie bereits alle Petitionen von Rettet den Regenwald unterschrieben? Auf abgeordnetenwatch.de kann jeder die Bundestagsabgeordneten mit den Folgen der Biospritpolitik konfrontieren.
- Laut werden: Demonstrationen und kreative Straßenaktionen machen den Protest für Menschen und Medien sichtbar. Dadurch wird der Druck auf die politischen Entscheidungsträger noch größer.
- Öffentlich statt Auto: Wenn möglich zu Fuß gehen, mit dem Fahrrad fahren oder öffentliche Verkehrsmittel nutzen.
- Wissen und Wissen weitergeben: Wirtschaft, Handel und Politik wollen uns glauben machen, Biosprit sei klimafreundlich und Palmölplantagen könnten nachhaltig sein. Regenwald.org informiert über die Folgen des Palmölanbaus. Der kostenlose Regenwald Report kann an Freunde weitergegeben oder in Schulen, Arztpraxen und Bioläden ausgelegt werden.
Die Reportage Asimetris
Die Reportage Asimetris zeigt, warum die Menschen zu den Verlierern des Palmölbooms gehören. Sie können den Film in unserem Shop kaufen.