Helfen Sie, Palawans Wälder zu retten!

Anwohner von Brooke's Point bilden eine menschliche Barrikade vor dem Abbaugebiet der Ipilan Nickel Corporation, um den Abtransport von Nickelerz zu verhindern; Anwohner von Brooke's Point bilden eine Barrikade vor dem Abbaugebiet der Ipilan Nickel Corporation, um den Abtransport von Nickelerz zu verhindern (© SPM) Nickelmine inmitten eines zerstörten Regenwaldes Gemeinde Brooke's Point, 2024. Artenreicher Primärwald wird von der Ipilan Nickel Corporation zerstört (© SPM) Ein brauner Schiffsanlegedamm führt von der Nickelmine im Regenwald ins Meer hinaus. Luftaufnahme Brooke's Point: Hier wird das Rohnickel von der Ipilan Nickel Corporation (INC) an verschiedene Bestimmungsorte verschifft (© SPM) Bewaldete Berglandschaft Im Hochland von Brooke's Point gibt es noch gut erhaltene Waldstücke mit nachhaltig bewirtschaftetem Sumpfland. Dieses Gebiet gehört jetzt zu den Bergbauansprüchen der Macroasia Corporation (© CALG) Seitenansicht eines schwarzen Hornvogels. auf dem mattweißen Schnabel liegt ein ebenso großes Horn. Die Augen sind weiß umrandet Der Palawan-Hornvogel (Anthracoceros marchei) ist auf der Insel endemisch und durch den Verlust seines Lebensraums, die Jagd und den Fang für den Heimtierhandel bedroht (© CALG) Schwarzes bärartiger Tier mit langen Barthaaren liegt auf einem Baumstamm und schaut in die Kamera Palawan-Marderbär(Arctictis binturong whitei). Diese gefährdete endemische Unterart lebt sowohl in primären als auch in sekundären Tieflandwäldern (© CALG) Bewaldete Berglandschaft, im Vordergrund ragt ein hoher Baum heraus Die Vegetation des Berges Bulanjao besteht aus einer besonderen Art von Wald, der auf vulkanischen, schwermetallreichen Böden wächst. Das Gebiet beherbergt mindestens vier gefährdete Pflanzenarten (© CALG) Ein Farmer bearbeitet ein bewässertes Gebiet mit einem Rind, im Hintergrund ein Bergrücken Insgesamt 6 große Flüsse vom Berg Bulanjao versorgen die örtlichen Gemeinden mit Wasser. Die Arbeiten bedrohen nun diese wertvollen Trinkwasserquellen (© CALG) Frauen pflanzen Bergreis Die indigene Bevölkerung der Pala'wan baut im Wald Gemüse und Reis an. Durch die Abholzung für den Bergbau könnte sie bald ihre wichtigste Lebensgrundlage verlieren (© CALG) Frontalansicht eines schwarzen Schweins Das Palawan-Bartschwein gilt derzeit als gefährdet. Seine Zahl nimmt durch Verlust seines Lebensraums und der Überjagung ab. Die Art ist auf nationaler und provinzieller Ebene geschützt (© CALG) Ein Mann, drei Frauen und ein kleiner Junge sitzen in einer offenen Hütte, eine Frau sortiert Reis in einer flachen Schale In den Bergen von Brooke's Point und anderswo in Südpalawan sind indigene Gemeinschaften die Hüter einer unglaublich reichen Ackerpflanzendiversität, zu der bis zu 80 lokale Sorten von Hochlandreis gehören (© CALG) Mädchen trägt große Staude Taro-Gemüse im Arm, im Hintergrund Dorfhütten Ein palawanisches Mädchen aus Brooke's Point: „Unsere Ernten reichen für uns aus. Wir brauchen keinen Bergbau!" (© CALG) Junger Pangolin beugt sich über seine Mutter, die aufgerollt auf dem Waldboden liegt Das endemische Palawan-Schuppentier (Manis culionensis) lebt in den Wäldern der Insel und ist durch Wilderei und Zerstückelung seines Lebensraums ernsthaft bedroht (© Shukran888/CC BY-SA 4.0)

Die Insel Palawan ist UNESCO-Biosphären-Reservat – ökologisch und kulturell einzigartig. Doch nun will die philippinische Regierung weitere große Gebiete mit reicher biologischer Vielfalt und indigenem Land für den Bergbau öffnen. Bitte unterzeichnen Sie unsere Petition – damit Palawans Naturreichtum erhalten bleibt.

Appell

An: Präsident der Republik der Philippinen, Ministerin für Umwelt und natürliche Ressourcen, Gouverneur der Provinz Palawan, Vorsitzende der Nationalen Indigenen-Kommission, UNESCO- Generaldirektorin und andere

„Fordern Sie die UNESCO auf, mit der philippinischen Regierung über Bergbau auf Palawan zu sprechen. Bergbau ist mit einem Biosphären-Reservat nicht vereinbar!“

Ganzes Anschreiben lesen

Palawan gilt als letzte Zuflucht seltener Tier- und Pflanzenarten im Archipel der Philippinen. Ihr Naturschatz ist so bedeutend, dass die UNESCO die gesamte Insel 1990 zum Biosphären-Reservat erklärt hat.

Dieser einzigartige Lebensraum wird seit jeher von den indigenen Völkern wie den Batak, den Pala'wan und den Tagbanua nachhaltig bewirtschaftet.

Aufgrund ihrer bemerkenswerten archäologischen Funde wird Palawan auch als „Wiege der philippinischen Zivilisation" bezeichnet. Darüberhinaus wachsen auf der Insel einige der ältesten Bäume der nördlichen Hemisphäre – und sie beherbergt mehr als 200 endemische und mehr als 100 gefährdete Arten.

Das Bestreben der nationalen Regierung, den Bergbau zu fördern, verstößt jedoch gegen die Bedingungen, für die diese prestigeträchtige UNESCO-Auszeichnung verliehen wurde.

Der globale Übergang zu einer kohlenstoffarmen Zukunft steigert die weltweite Nachfrage nach Mineralien wie Nickel, Kupfer und Lithium für die Herstellung von E-Autos und die Speicherung von Strom aus erneuerbaren Energien. Die Förderung dieser Rohstoffe bedroht die Tropenwälder auf Palawan und weltweit.

In Palawan hat die Regierung derzeit elf Unternehmen Schürfrechte für eine Fläche von insgesamt 29.430 Hektar erteilt. Bisher führte der Bergbau in Palawan zu Abholzung, Bodenerosion, Wasserverschmutzung, Zerschneidung von Lebensräumen und Zerstörung von heiligen Orten und Kultstätten der Stämme. Er hat damit die natürlichen Ressourcen zerstört, von denen die indigenen Gemeinschaften, Bauern und Fischer leben.

Es ist daher zwingend erforderlich, dass die Regierung bestehende Bergbauaktivitäten nicht ausweitet und neue Anträge unter keinen Umständen genehmigt. Der Bergbau in Palawan muss JETZT gestoppt werden!

Start der Petition: 31.05.2024

Hinter­gründe

Palawan beherbergt einige der ältesten Bäume der nördlichen Hemisphäre und beherbergt mehr als 200 endemische Arten und mehr als 100 gefährdete Arten (mehrere von ihnen stehen auf der Roten Liste der IUCN). Nach der IUCN-Klassifizierung gibt es auf der Insel 105 der 475 bedrohten Arten auf den Philippinen. Von den 105 bedrohten Arten sind 67 auf den Philippinen endemisch, während 42 der 67 philippinischen Endemiten auch auf Palawan heimisch sind. Außerdem hat Palawan den größten verbleibenden Mangrovenbewuchs des Landes. Palawan hat auch die höchste Anzahl (6) von Schutzgebieten auf den Philippinen. Zwei davon sind das Weltnaturerbe des Puerto Princesa Subterranean River National Park (PPSRNP) und des Tubbataha Reefs Natural Park (TRNP).

   

Schutzgebiete und Abholzungsverbote per Gesetz

Aufgrund der biologischen Vielfalt und der hohen Anzahl endemischer Tier- und Pflanzenarten wurde 1992 der Strategische Umweltplan für Palawan (SEP) verabschiedet – ein spezielles Gesetz, das mit Hilfe erheblicher finanzieller Mittel aus der Europäischen Union in Kraft trat. Das SEP-Gesetz (RA 7611 sieht ein vollständiges Verbot des kommerziellen Holzeinschlags vor, weist alle natürlichen Wälder als Kernzonen oder Gebiete mit höchstem Schutzstatus aus und erkennt indigene Territorien, die Land und Meer umfassen, als Teil des Netzwerks umweltkritischer Gebiete (ECAN) an. Mehrere andere Umweltgesetze zielen auf die Erhaltung und den Schutz der Provinz Palawan ab. Das Erweiterte Nationale Integrierte Schutzgebietssystem (ENIPAS) legt fest, dass alle alten Wälder oder Primärwälder des Landes zu den ersten Komponenten des Schutzgebietssystems oder NIPAS gehören. Darüber hinaus wurde 1997 das Republikgesetz Nr. 837, auch bekannt als das Gesetz über die Rechte der indigenen Völker (IPRA), erlassen. Mit diesem wichtigen Gesetz werden die Rechte indigener Kulturgemeinschaften auf den Philippinen anerkannt und gefördert. In Palawan hat dies mehrere indigene Gemeinschaften dazu veranlasst, Zertifikate für ihre angestammten Gebiete zu beantragen (Certificates of Ancestral Domain Titles, CADT). Leider stößt der Umsetzungsprozess all dieser Gesetze an seine Grenzen, bedingt durch die Unfähigkeit der betroffenen Regierungsbehörden und ihrer Beamten, sich an ihre eigenen Mandate zu halten.

Karte zu den Pachtgebieten für Bergbau
Die gesamte Insel Palawan ist mit aktiven Bergbauverträgen, Explorationsgenehmigungen und anderen Anträgen übersät.

Palawan Karte von Dario

Aufgehobenes Bergbau-Verbot bedroht die Biodiversität

Am 23. Dezember 2021 hat DENR-Sekretär Roy Cimatu eine Anordnung erlassen, die ein 2017 von seiner Vorgängerin Gina Lopez, einer Umweltschützerin, Philanthropin und Initiatorin des Save Palawan Movement, verhängtes Verbot des Tagebaus aufhebt. Diese Anordnung folgte auf eine Entscheidung des ehemaligen Präsidenten Rodrigo Duterte vom April 2021, ein Moratorium von 2012 für neue Bergbauverträge aufzuheben. Infolge solcher Fehlentscheidungen will die Regierung nun einen ihrer letzten ökologischen Schätze (Palawan) in einen Bergbau-Hotspot verwandeln, und Wälder werden umgewidmet, um Bergbau zu ermöglichen. In Kernzonen wird bereits Bergbau betrieben. Dazu gehören das Bulanjao-Gebirge sowie das Mount Mantalingahan-Schutzgebiet (Presidential Proclamation No. 1815). Es ist eins von nur zehn Gebieten der globalen Alliance for Zero Extinction in den Philippinen, eins der elf wichtigsten Vogelgebiete in Palawan und ein Kandidat für die Aufnahme in die Liste der UNESCO-Weltnaturerbe.

  

Insgesamt verstößt die Billigung des Bergbaus in Palawan durch die Regierung auch gegen wichtige Bestimmungen bekannter Konventionen [z. B. das Übereinkommen über die biologische Vielfalt (CBD) und die UN-Erklärung über die Rechte indigener Völker], die die philippinische Regierung ordnungsgemäß unterzeichnet hat. Im Jahr 2006 wurden aufgrund der Exekutivverordnung Nr. 578, die die Nationale Politik zur biologischen Vielfalt darlegt, kritische Lebensräume innerhalb der ausgewiesenen Schlüsselgebiete für die biologische Vielfalt (Key Biodiversity Areas - KBAs) festgelegt. Siebzehn der 128 KBAs des Landes befinden sich in Palawan. In der Gemeinde Narra (Südpalawan) wurden mehr als 61.000 Hektar Land, die Teil der Victoria-Anepahan Mountain Range (VAMR) sind, als KBA ausgewiesen. Dennoch wurde der Bergbau von der nationalen Regierung und der Provinzregierung genehmigt; die Absetzteiche liegen direkt über den Bewässerungsdämmen, die Dutzende Hektar produktiver Reisfelder mit Wasser versorgen.

Bergbau-Aktivitäten zerstören die natürlichen Ressourcen

Die Bergbauverträge beinhalten das Privileg, Bäume zu fällen, Wasser zu nutzen und Straßen zu bauen. Einem Bergbauunternehmen wurde eine Sondergenehmigung für das Fällen von 27.909 Bäumen erteilt, und es hat eine weitere Genehmigung für das Fällen von 8.000 Waldbäumen beantragt. Einem anderen Bergbauunternehmen wurde kürzlich eine Genehmigung zum Fällen von 52.000 Bäumen erteilt. Bislang haben die Bergbauaktivitäten in Palawan zu Abholzung, Bodenerosion, Wasserverschmutzung, Lebensraumzerschneidung und Zerstörung von heiligen Stätten und Kultstätten der Stämme geführt und damit die natürlichen Ressourcen zerstört, von denen indigene Gemeinschaften, Bauern und Fischer leben. Im Januar 2023, nur wenige Monate nach Beginn der Bergbauarbeiten, kam es in der Gemeinde Brooke's Point zu einer Sturzflut, die große Verwüstungen hinterließ.

„Wenn es der Regierung ernst damit ist, das Wohlergehen und den Schutz der Umwelt in Palawan zu gewährleisten, sollte sie die Möglichkeit der Landwirte und Fischer verbessern, genügend Nahrungsmittel zu produzieren. Anstatt die Umweltzerstörung zu fördern, die genau die Ressourcen plündert, auf denen die lokale nachhaltige Lebensgrundlage beruht. Was Palawan stattdessen braucht, sind risikoärmere Entwicklungsmodelle, von denen die Einwohner mehr profitieren, ohne die Ökologie und die Zukunft der nächsten Generationen zu untergraben", sagt ein Mitglied der Bewegung zur Rettung Palawans, einem Netzwerk verschiedener NGOs, zivilgesellschaftlicher Organisationen, die sich mit den dringendsten Problemen in der Provinz befassen.

  


Studien belegen, dass die Erhaltung der natürlichen Ressourcen Palawans finanziell vorteilhafter ist als die Genehmigung von Bergbauaktivitäten. Eine Bewertung des wirtschaftlichen Gesamtwertes in Mt. Bulanjao zeigt beispielsweise, dass die Genehmigung der Rio Tuba Nickel Mining Corporation für den Betrieb in diesem Gebiet zu einem enormen Verlust an potenziellen Einnahmen über 18 Jahre hinweg führt. Dies unterstreicht den bedeutenden ökologischen, sozialen und finanziellen Wert der natürlichen Ressourcen Palawans, insbesondere im Hinblick auf den florierenden Ökotourismussektor der Provinz. Die Erhaltung dieser Ressourcen ist daher für eine nachhaltige Entwicklung und langfristigen Wohlstand unerlässlich.

 

An­schreiben

An: Präsident der Republik der Philippinen, Ministerin für Umwelt und natürliche Ressourcen, Gouverneur der Provinz Palawan, Vorsitzende der Nationalen Indigenen-Kommission, UNESCO- Generaldirektorin und andere

Sehr geehrter Herr Präsident Ferdinand R. Marcos Jr.; Frau Umweltministerin Maria Antonia Yulo-Loyzaga; Herr Gouverneur der Provinz Palawan Victorino Dennis M. Socrates; Frau Vorsitzende der Nationalen Indigenen-Kommission Jennifer Pia "Limpayen" Sibug-Las; Frau UNESCO Generaldirektorin Audrey Azoulay,

ich schreibe Ihnen, um zu fordern, die Plünderung der Umwelt durch Bergbauunternehmen im Unesco Man & Biosphere Reservat in Palawan sofort zu beenden.

Bitte:
* Stoppen Sie die Bearbeitung aller neuen Bergbauanträge in der Provinz;
* Stoppen Sie jede weitere Ausweitung bereits bestehender Bergbaubetriebe;
* Annullieren Sie alle bestehenden Bergbaugenehmigungen in natürlichen Wäldern;
* Führen Sie eine gründliche Untersuchung über die negativen ökologischen und sozialen Auswirkungen des Bergbaus in Palawan durch;
* Garantieren Sie strengen Schutz aller Arten von Naturwäldern und gefährdeten Lebensräumen durch die Einrichtung von ECAN-Zonen (Environmentally Critical Area Network), wie im Gesetz zum Strategischen Umweltplan (SEP) oder (RA 7611) vorgeschrieben;
* Beschleunigen Sie Vermessung und Anerkennung der indigenen Gebiete und des angestammten Landes gemäß dem Gesetz über die Rechte der indigenen Völker (RA 8371).

Mit freundlichen Grüßen

5-Minuten-Info zum Thema: Biodiversität

Die Ausgangslage: Warum ist Biodiversität so wichtig?

 

Biodiversität oder Biologische Vielfalt umfasst drei Bereiche, die sehr eng miteinander verbunden sind: die Artenvielfalt, die genetische Vielfalt innerhalb der Arten und die Vielfalt der Ökosysteme wie z.B. Wälder oder Meere. Jede Art ist Teil eines hoch komplexen Beziehungsgeflechts. Stirbt eine Art aus, wirkt sich das auf viele andere Arten und ganze Ökosysteme aus.

Weltweit sind derzeit fast 2 Millionen Arten beschrieben, Experten schätzen die Anzahl weitaus höher. Tropische Regenwälder und Korallenriffe gehören zu den artenreichsten und am komplexesten organisierten Ökosystemen dieser Erde. Rund die Hälfte aller Tier- und Pflanzenarten lebt in den Tropenwäldern.

Die biologische Vielfalt ist für sich alleine schützenswert und gleichzeitig unsere Lebensgrundlage. Wir nutzen täglich Nahrungsmittel, Trinkwasser, Medizin, Energie, Kleidung oder Baumaterialien. Intakte Ökosysteme sichern die Bestäubung von Pflanzen und die Bodenfruchtbarkeit, schützen uns vor Umweltkatastrophen wie Hochwasser oder Erdrutschen, reinigen Wasser und Luft und speichern das klimaschädliche CO2.

Die Natur ist auch die Heimat und zugleich ein spiritueller Ort vieler indigener Völker. Sie sind die besten Regenwaldschützer, denn besonders intakte Ökosysteme findet man in den Lebensräumen von indigenen Gemeinschaften.

Der Zusammenhang zwischen dem Verlust von Natur und der Ausbreitung von Pandemien ist nicht erst seit Corona bekannt. Eine intakte und vielfältige Natur schützt uns vor Krankheiten und weiteren Pandemien.

Die Auswirkungen: Artenschwund, Hunger und Klimakrise

 

Der Zustand der Natur hat sich weltweit dramatisch verschlechtert. Rund 1 Million Tier- und Pflanzenarten sind in den nächsten Jahrzehnten vom Aussterben bedroht. Auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN sind derzeit 37.400 Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht - ein trauriger Rekord! Experten sprechen von einem sechsten Massenaussterben in der Geschichte der Erde - das Tempo des globalen Artensterbens ist durch den Einfluss des Menschen um Hunderte mal höher als in den letzten 10 Mio. Jahren.

Auch zahlreiche Ökosysteme weltweit - 75 % Landfläche und 66 % Meeresfläche - sind gefährdet. Nur 3% sind ökologisch intakt – z.B. Teile des Amazonas und des Kongobeckens. Besonders betroffen sind artenreiche Ökosysteme wie Regenwälder und Korallenriffe. Rund 50% aller Regenwälder wurden in den letzten 30 Jahren zerstört. Das Korallensterben nimmt durch den globalen Temperaturanstieg immer weiter zu.

Hauptursachen für den massiven Rückgang der Biodiversität sind die Zerstörung von Lebensraum, intensive Landwirtschaft, Überfischung, Wilderei und Klimaerwärmung. Rund 500 Milliarden US-Dollar jährlich werden weltweit in die Zerstörung der Natur investiert - in Massentierhaltung, Subventionen für Erdöl und Kohle, Entwaldung und Flächenversiegelung.

Der Verlust an Biodiversität hat weitreichende soziale und ökonomische Folgen, die Ausbeutung der Ressourcen geht zu Lasten von Milliarden Menschen im globalen Süden. Die UN kann die 17 Ziele zur nachhaltigen Entwicklung z.B. die Bekämpfung von Hunger und Armut nur erreichen, wenn die Biodiversität weltweit erhalten und für die nächsten Generationen nachhaltig genutzt wird.

Ohne den Erhalt der Biodiversität ist auch der Klimaschutz bedroht. Die Zerstörung von Wäldern und Mooren – als wichtige CO2-Senken - heizt den Klimawandel weiter an.

Die Lösung: Weniger ist mehr!

 

Die natürlichen Ressourcen der Erde stehen nicht unbegrenzt zur Verfügung. Knapp zwei Erden verbrauchen wir Menschen, bei derzeitigem Ressourcenverbrauch werden es 2050 mindestens drei sein. Um für den Erhalt der biologischen Vielfalt als unserer Lebensgrundlage zu kämpfen, müssen wir den Druck auf die Politik weiter erhöhen.
Und auch in unserem Alltag lässt sich viel bewegen.

Mit diesen Alltags-Tipps schützt man auch die biologische Vielfalt:

  1. Öfter mal pflanzlich: Mehr buntes Gemüse und Tofu auf den Teller oder am besten gar kein Fleisch! Rund 80% der Agrarflächen weltweit werden zur Tierhaltung und zum Anbau von Tierfutter genutzt.
  2. Regional und Bio: Ökologisch erzeugte Lebensmittel verzichten auf den Anbau von riesigen Monokulturen und den Einsatz von Pestiziden. Der Kauf von regionalen Produkten spart zudem Unmengen an Energie!
  3. Bewusst leben: Brauche ich schon wieder neue Klamotten oder ein Handy? Oder kann ich Alltagsdinge auch gebraucht kaufen? Es gibt gute Alternativen zu Produkten mit Palmöl oder Tropenhölzern! Tropische Haustiere wie z.B. Papageien oder Reptilien sind tabu! Berechne jetzt deinen ökologischen Fußabdruck.
  4. Werde Bienenfreund:in: Auf dem Balkon oder im Garten freuen sich Bienen und andere Insekten über vielfältige, leckere Pflanzen. Aber auch ohne eigenes Grün kann man in einem Naturschutzprojekt in der Region aktiv werden.
  5. Protest unterstützen: Demonstrationen oder Petitionen gegen die Klimaerwärmung oder für eine Agrarwende üben Druck auf Politiker:innen aus, die auch für den Schutz der biologischen Vielfalt verantwortlich sind.

Lesen Sie hier, warum so viele Arten aussterben, bevor sie überhaupt entdeckt werden.

Diese Petition ist in folgenden Sprachen verfügbar:

60.607 Teilnehmer

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