Hilferuf aus Bangka Island: Rettet unsere Korallen!

Dugong (Gabelschwanzseekuh)Es geht auch um sein Überleben: Dugong (Gabelschwanzseekuh)
32.695 Teilnehmer

Auf der kleinen Insel im Norden von Sulawesi hat der Bezirkschef grünes Licht für eine Eisenerzmine gegeben – und damit gleich gegen mehrere Gesetze verstoßen. Der Bergbau würde die gesamte Insel zerstören und auch alles Leben in den umgebenden Korallengärten. Die Menschen wollen ihren großartigen Naturschatz bewahren und bitten die Weltgemeinschaft um Unterstützung.

Appell

„Ablehnung der Eisenerzmine auf Bangka Island, Nord-Minahasa“

Ganzes Anschreiben lesen

„Die Demokratie ist tot – so wie Ihr Gewissen, Bupati“. Wütend schwingen die Frauen von Bangka Island ihr Protestschild. Der gewissenlose Bezirkschef ignoriert die Menschenmenge vor seinem Amtssitz. So wie er zuvor mindestens drei indonesische Gesetze missachtet hat, als er die Insel zur Zerstörung freigab.

Bangka Island liegt vor der äußersten Nordspitze von Sulawesi im indonesischen Archipel. Die Inseln gehören zur artenreichsten Meeresregion der Erde – dem Korallendreieck im Pazifischen Ozean. In diesem Gebiet, etwa 15 mal so groß wie Deutschland, finden wir eine Welt der maritimen Superlative: drei Viertel aller Korallenarten der Erde; 3.000 verschiedene Fischarten, vom Clownfisch bis zum Walhai, dem größten Fisch der Welt. Seekühe, Buckelwale, Delfine. Sechs der sieben Meeresschildkröten-Arten haben hier ihre Nistplätze.

„Wenn diese Mine in Betrieb geht, wird die Insel verwüstet und alles Leben in ihren Korallenriffen ausgelöscht“, sagt Revoldi Koleangan vom „Forum Rettet Bangka Island“, in dem sich Insulaner, Umweltorganisationen und Tauchresorts zusammengefunden haben.

weitere Informationen

Das Forum hat den Politiker wegen Korruption und Gesetzesverstößen angezeigt und den Fall vor die indonesische Menschenrechtskommission gebracht. Noch sind Bangka Island und sein maritimer Naturschatz zu retten – dafür bitten seine Bewohner nun um Unterstützung aus aller Welt:

Bitte unterschreiben Sie den Protestbrief des Forums an den Minister für Energie und Mineralien der Republik Indonesien.

Das indonesische Original finden Sie als pdf hier

Hinter­gründe

„Das Korallendreieck ist weltweit als Naturschatz anerkannt“, betonte Indonesiens Präsident Yudhoyono noch 2009 auf der Weltozeankonferenz in Manado auf Sulawesi. Dort hatten die Regierungschefs der sechs Anrainerstaaten den umfassenden Schutz des „Goldenen Dreiecks“ beschlossen.

Für einen Bezirkschef in Nord-Sulawesi scheint diese Vereinbarung nicht zu gelten. Bupati Sompie Singal ist an einem Schatz ganz anderer Art interessiert: Eisenerz im Boden und vor der Küste von Bangka Island. Dafür hat er der chinesischen Minengesellschaft PT Mikgro Metal Perdana eine Konzession über 20 km2 erteilt – zu seinem eigenen Vorteil und gegen die indonesische Verfassung: Bergbau ist auf Inseln, die kleiner sind als 2.000 km2, verboten – Bangka misst gerade mal 48 km2. Außerdem verstößt jede Handlung, die das Ökosystem kleiner Inseln schädigt, gegen das Gesetz. Und schließlich ist jede Regierung verpflichtet, die nationalen Tourismus-Schätze zu bewahren. Die sagenhafte Unterwasserwelt von Nord-Sulawesi begeistert Taucher aus aller Welt. Ihr Besuch ernährt neben Fischfang auch die 750 Familien von Bangka.

An­schreiben

An den
Minister für Energie und Mineralien
Republik Indonesien
Jakarta

Betr.: Ablehnung der Eisenerzmine auf Bangka Island, Nord-Minahasa
Der Bezirkschef muss die Konzession an die Firma MIKGRO METAL PERDANA annullieren

Manado in Nord-Sulawesi, Indonesien, wurde zum Zentrum der Korallendreieck-Initiative gewählt, weil es inmitten dieses Dreiecks liegt – der artenreichsten Meeresregion der Erde mit 76 Prozent aller bekannten Korallenarten. Und um Manado erstrecken sich drei der berühmtesten Tauchreviere der Welt: der Meeresnationalpark Bunaken, die Meeresstraße Lembeh und Bangka-Pulisan.
Auf der Weltozeankonferenz in Manado 2009 wurde eine internationaleVereinbarung getroffen, den Ozean und seine Artenvielfalt zu schützen – als Lebensgrundlage der Küstenbewohner und als Welterbe der Menschheit.

Der Bezirkschef von Nord-Minahasa ignorierte dieses Abkommen und erteilte der chinesischen Firma Mikgro Metal Perdana Plc (Aempire Resource Hongkong) die Genehmigung (Nr. 162/2010), auf Bangka Island Eisenerz zu fördern. Diese Mine schadet der Bevölkerung von Bangka Island und der ganzen Welt erheblich:

1. Der Bergbau verletzt die traditionellen und die Menschenrechte der Insulaner. Die Bevölkerung wurde weder angehört noch hat sie ihre Zustimmung gegeben – beides ist erforderlich, bevor der Bezirkschef die Genehmigung erteilt. Denn die Mine ändert den Status der Insel von traditionellem Landbesitz zur Bergbauregion, und die Firma Mikgro Metal Perdana plant, die Bevölkerung wie Vieh von ihrem angestammten Land umzusiedeln.

2. Die Eisenerzmine würde die gesamte Insel vernichten, denn es sollen mehr als 40 Millionen metrische Tonnen gefördert werden – das ist mehr als das gesamte Volumen von Bangka Island.

3. Die Eisenerzmine wird definitiv die Natur der Insel zerstören – und mit ihr endemische Arten wie den nachtaktiven Sulawesi-Koboldmaki sowie das artenreiche maritime Ökosystem, in dem zum Beispiel das einzigeartige Säugetier Dugong lebt.

4. Mit der Ausstellung der Konzession an die chinesische Firma verstößt der Bezirkschef gegen mehrere indonesische Gesetze (UU Nr. 27/2007–Küsten-und Schutz kleiner Inseln. UU Nr. 4/2009–Mineralien und Kohle. UU Nr. 26/2007–Gebietsschutz. UU Nr. 32/2009– Umweltschutz. UU Nr. 10/2009–Tourismusförderung). Und die Genehmigung dient allein dem Profit von Mikgro Metal Perdana, während die drei vom Staat definierten Entwicklungsgebiete Landwirtschaft, Fischerei und Tourismus zerstört werden.

Aus all diesen Gründen bitten wir, das Forum Rettet Bangka Island, Sie und den Bezirkschef, die Genehmigung Nr. 162/2010 an die Firma Mikgro Metal Perdana zurückzuziehen und künftig jeglichen Bergbau auf der Insel abzulehnen.

Unterzeichner:
Forum Rettet Bangka Island
Vertreter der Nichtregierungsorganisationen
Vertreter der drei Dörfer von Bangka Island

Bestellen Sie jetzt unseren Newsletter

Bleiben Sie mit unserem Newsletter am Ball – für den Schutz des Regenwaldes!