Plünderung der letzten Wälder in Uganda führt zu gewaltsamen Protesten

Rettet den Regenwald e.V. Friedhofsweg 28 22337 Hamburg Tel. +49- (0)40 - 4103804 Fax:+49- (0)40 - 4500144 info@regenwald.org www.regenwald.org Pressemitteilung vom 13. April 2007 Plünderung der letzten Wälder in Uganda führt zu gewaltsamen Protesten Tote und Ausschreitungen, weil die Regierung einen Teil der letzten Naturreserven für Zuckerrohr-Plantagen opfern will (Hamburg/Kampala) - Die Pläne der ugandischen Regierung, ein Drittel der letzten Regenwälder für Zuckerrohr-Plantagen zu zerstören, haben gestern (12.4. 2007) in dem ostafrikanischen Land zu gewaltsamen Protesten mit mindestens drei Toten geführt. Hintergrund der Gewalt ist die rechtlich fragwürdige Entscheidung der Regierung, der indischen Mehta Gruppe 7000 Hektar im Mabira-Waldreservat für den Anbau von Zuckerrohr zu überlassen. Ugandische Umweltgruppen kritisieren, eine korrupte Machtelite verkaufe die letzten Naturreserven des Landes ohne Rücksicht auf die Folgen für die lokale Bevölkerung. Der Ausverkauf von Ugandas Natur stelle das Land vor eine Zerreißprobe und sei ursächlich für die aktuelle Welle der Gewalt. Kommt es zu der Abholzung im Mabira-Waldreservat, wird sich Ugandas Waldkrise verschärfen. Vor 40 Jahren war das Land noch zu einem Fünftel bewaldet, heute sind davon nur noch sieben Prozent übrig geblieben. Umweltschützer aus Uganda warnen, eine weitere Waldzerstörung werde Hunderte seltener Arten bedrohen und die Bodenerosion beschleunigen. Die lokale Bevölkerung sei zudem dringend auf die verbliebenen Wälder als Ressourcenquelle angewiesen. Nach Angaben der nationalen Forstbehörde sind durch die Einschlagspläne im Mabira-Reservat allein 312 Baumarten und fast 300 Vogelarten von Ausrottung bedroht. Die dortigen Wälder sind außerdem ein natürlicher Luftfilter, sie speichern Millionen Tonnen CO2 und stabilisieren das feuchte Klima in Zentraluganda. Werden die Wälder abgeholzt, drohen Dürren und damit Ernteverluste. Lokale Umweltgruppen halten die Pläne außerdem für illegal. Ugandas Waldreservate seien durch die Verfassung und Umweltgesetze geschützt. Ihre Zerstörung verstoße auch gegen internationale Verpflichtungen, die Uganda eingegangen ist. Die Kahlschlag-Pläne müssen noch vom Parlament gebilligt werden. Uganda gehört zu den Schwerpunktländern der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Bei den letzten Regierungsverhandlungen im Mai 2004 hat das Land von der Bundesregierung eine Zusage in Höhe von 45,2 Millionen Euro für einen Zeitraum von drei Jahren erhalten. Die Hamburger Umweltorganisation Rettet den Regenwald fordert vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit, alle Finanzhilfen sofort zu stoppen, bis die ugandische Regierung beweist, dass sie an einer nachhaltigen Entwicklung des Landes arbeitet, die der Bevölkerung hilft, statt die letzten Naturreserven an ausländische Konzerne zu verkaufen. Nach Auffassung von Rettet den Regenwald muss die Gewalteskalation in Uganda auf internationaler Ebene behandelt werden, um zu einer friedlichen Lösung zu kommen. Rettet den Regenwald fordert daher das Europäische Parlament auf, sich mit den Vorfällen und den Hintergründen zu beschäftigen. (ca. 2760 Zeichen incl. Leerzeichen) Achtung Fotoredaktionen! Wir können Ihnen digitalisierte Fotos vom Mabira-Reservat zur Verfügung stellen.

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