Deutliches Zeichen gegen Regenwaldrodung in Kamerun
Gemeinsame Pressemitteilung von SAVE Wildlife Coservation Fund und Rettet den Regenwald e.V.
Düsseldorf, 8.06.11
Über 18.000 Menschen rund um den Globus haben an einer Unterschriftenaktion gegen die Abholzung eines der ältesten und artenreichsten Regenwälder der Erde teilgenommen. Sie protestierten gegen die geplante 70.000 Hektar große Palmölplantage im Südwesten Kameruns. Das würde das Ende für unzählige Tier- und Pflanzenarten bedeuten.
Diese Unterschriftenliste wurde gestern von Lars Gorschlüter, dem Vorstand des SAVE Wildlife Conservation Fund und David Vollrath von Rettet den Regenwald e.V. an die Investmentgesellschaft Blackstone Deutschland in der Düsseldorfer Zentrale übergeben. Der Geschäftsführer Dr. Axel Herberg stellte sich im Anschluss an die Übergabe noch dem kritischen Gespräch.
SAVE und Rettet den Regenwald halten, gemeinsam mit Umweltschutz-organisationen und Menschen aus aller Welt, den Bau der Palmöl-Plantage in Kamerun für ökologisch katastrophal. Ein „Hotspot“ der Biodiversität würde für immer zerstört werden. 45.000 Menschen in den Dörfern in der Nähe des Korup Nationalparks würden ihre Lebensgrundlage verlieren. Axel Herberg stimmte der Kritik der Umweltschützer an dem gigantischen Vorhaben zu. Umweltaspekte können bei solchen Investitionen nicht außen vorgelassen werden. Er versprach, das Gespräch darüber mit der Konzernzentrale in New York zu suchen und die Unterschriftenliste weiterzuleiten. Ebenfalls müsse noch mal gründlich geprüft werden, ob das Ganze tatsächlich als Entwicklungshilfeprojekt taugt – als solches wird es nämlich beworben.
Ein Meilenstein also beim Kampf gegen die Regenwaldabholzung in Kamerun? Nicht ganz. Denn trotz des Verständnisses von Blackstone Deutschland für die Kritik von SAVE Wildlife Conservation Fund und Rettet den Regenwald muss der Protest fortgesetzt werden. Denn die endgültigen Entscheidungen werden in den USA getroffen.
Blackstone ist zu 80% an der Firma Sithe Global beteiligt, zu der wiederum gehört die Tochterfirma Herakles Farms, die die Palmsetzlinge bereits angeliefert hat und die Plantage errichten will. Komplizierte Unternehmensverflechtungen, doch fest steht: Blackstone als Hauptanteilseigner steht grundsätzlich in der Verantwortung.
Nach Meinung der Umweltorganisationen muss in jedem Fall schnell gehandelt werden. Denn die Dorfbewohner am Korup Nationalpark protestieren bereits gegen die anrückenden Bulldozer.