PM: Protestaktion gegen Reptilienleder am 14. April in der Hamburger Innenstadt
PRESSEMITTEILUNG von Rettet den Regenwald e.V.
Hamburg, den 12.04.2012
Lebend gehäutet für den Luxus
Gucci, Hermès & Cartier – Schluss mit der Tierquälerei!
Vermeintlich schicke Schuhe, Handtaschen und Uhrarmbänder – hinter sogenannten Luxus-Modeaccessoires steckt oftmals eine grausame Wahrheit. Denn in Indonesien werden hierfür Netzpythons und Bindenwarane bestialisch gequält. Sie werden in der Wildnis gefangen und mehrere Tage lang brutal in verschlossenen Plastikbeuteln transportiert, bevor sie in Schlachthöfen bei lebendigem Leib gehäutet werden.
Am Samstag, den 14. April 2012 zwischen 14 und 17 Uhr, protestieren wir gegen diese furchtbaren Produktionsbedingungen, und zwar mitten in der Hamburger Innenstadt. In der Luxus-Meile Neuer Wall führen Kinder einen Schlangentanz vor und wir inszenieren eine (gestellte) Schlangenhäutung. Anschließend wird die Straße feierlich umbenannt. Mit dieser Aktion wollen wir die Kunden über das wahre Geschehen hinter Modeartikeln aufklären und Luxus-Geschäfte wie Gucci, Hermès und Cartier zum Verkaufsstopp auffordern.
Hintergrund
Allein im Jahr 2010 exportierte Indonesien 157.500 Netzpython- und 413.100 Waranhäute, die in Europa zu Luxus-Mode-Artikel verarbeiten wurden. Obwohl es längst täuschend echte Imitate gibt, importieren Modekonzerne wie Gucci, Hermès und Cartier weiterhin die Reptilienhäute aus der brutalen Schlachtung.
Biologen warnen auch vor den ökologischen Gefahren der exzessiven Jagd auf Großreptilien. Die Modehäuser versichern immer wieder, dass die Häute aus Zuchtstationen stammen, doch unabhängige Experten haben dies längst widerlegt: „Alle Bindenwarane, deren Haut für die Modeindustrie gehandelt wird, kommen aus der Wildnis. Das gilt auch für die Netzpythons aus Indonesien und Malaysia“, erklärt Dr. Mark Auliya vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), der die Situation vor Ort studiert hat.
Rettet den Regenwald e.V. initiierte im Jahr Herbst 2011 eine zweisprachige Unterschriftenpetition (in französisch und deutsch), die bisher von über 20.000 Menschen unterschrieben worden ist und Gucci, Hermès und Cartier dazu auffordert, vorhandene Alternativen zu nutzen und den Import von Häuten artengeschützter Reptilien unverzüglich zu stoppen.
Leider hat sich die Firmenpolitik der milliardenschweren Luxus-Mode-Konzerne jedoch bis heute nicht geändert. Angesichts dieser Tatsache erhöhen wir nun den öffentlichen Druck mit einer großen Protestaktion in Hamburg. Um die Händler von ihrem blutigen Handwerk abzubringen, rufen wir potentielle Kunden zu einem Kaufverzicht auf.
Pressekontakt:
David Vollrath, redaktion@regenwald.org
Rettet den Regenwald e.V., Tel.: 040 – 410 38 04, info@regenwald.org, www.regenwald.org
Fotos zur Verwendung finden Sie hier:
https://www.regenwald.org/files/Fotoauswahl_reptilien.zip
Protestaktion:
https://www.regenwald.org/aktion/788/indonesien-lebend-gehautet-fur-unseren-luxus