Kritik an Tropenholz für Olympiade
PRESSEMITTEILUNG von Rettet den Regenwald
SPERRFRIST: Mittwoch, 10. Mai, 11.00 Uhr MEZ
Rettet den Regenwald verlangt Verzicht auf Tropenholz für japanisches Olympiastadion – 139.338 Unterschriften übergeben
Umweltschützer des Vereins Rettet den Regenwald haben am Mittwoch eine Petition gegen die Verwendung von Tropenholz bei Bauten für die Olympischen Spiele 2020 an die japanische Botschaft in Berlin übergeben. Die Petition ist bislang von 139.338 Menschen unterschrieben worden. Auch in Japan, Malaysia und der Schweiz demonstrierten Umweltschützer.
(Berlin) Die Bauten der Olympischen Spiele 2020 in Tokio dürfen nicht auf Kosten des Regenwaldes gebaut werden – dies verlangt eine Petition von Rettet den Regenwald, die heute an die japanische Botschaft in Berlin übergeben wurde.
„Offiziell geht es bei Olympia um Fair Play. In Wirklichkeit finden die Spiele auf dem Rücken der Indigenen in Sarawak statt und zerstören dort Regenwald. Sollte weiter Tropenholz aus Sarawak auf den Olympia-Baustellen verwendet werden, gebe es während der Sportveranstaltung nichts zu feiern“, so Rettet den Regenwald zur Übergabe.
Die Forderung ist aktuell und dringend: Nachforschungen ergaben letzten Monat, dass Sperrholz aus dem malaysischen Bundesstaat Sarawak als Betonverschalung auf der Baustelle für das neue Olympiastadion in Tokio eingesetzt wird.
Während einer zeitgleich stattfindenden Aktion in Bern sagte Bilong Oyoi, ein ehemaliger Penan-Häuptling in Sarawak: „Unsere Wälder wurden bereits abgeholzt, nur wenige Bäume sind übrig geblieben. Bitte helfen Sie mit, unsere letzten Regenwälder zu schützen. Die Verwendung von Sperrholz ist sehr verschwenderisch, denn nach kurzem Gebrauch wird es bereits wieder weggeworfen. Bitte verzichten Sie auf den Verbrauch von tropischem Sperrholz für die Bauten der Olympischen Spiele.“
Tropenholz aus Sarawak ist international sehr umstritten, da der malaysische Bundesstaat eine der höchsten Abholzungsraten der Welt aufweist. 89 Prozent der Regenwälder Sarawaks wurden bereits abgeholzt. Fotos belegen, dass das in Tokio verwendete Sperrholz von der malaysischen Holzfirma Shin Yang stammt. Shin Yang ist bekannt für besonders umweltschädliche Abholzungsmethoden, die auch vor dünnen, jungen Baustämmen nicht haltmachen. Das indigene Volk der Penan ist seit Jahrzehnten im Konflikt mit der Firma.
Keine Spiele auf dem Rücken der Penan
Parallel übergaben der Bruno Manser Fonds und der Penan Bilong Oyoi eine Petition mit 3.000 Unterschriften an die japanische Botschaft in Bern, Schweiz. In Malaysia protestierten Indigene vor dem Büro der Holzfirma Shin Yang in Miri, Sarawak. Am Montag fand an der Baustelle für das neue Olympiastadion in Tokio eine Protestaktion statt.
Bereits im Dezember trafen Umweltschützer John Coates, den Vizepräsidenten des Internationalen Olympischen Komitees. 40 internationale Organisationen machten die Funktionäre auf den drohenden Gebrauch von Tropenholz für die Bauten der Olympischen Spiele aufmerksam.
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Der Text der Petition ist online zugänglich: https://www.regenwald.org/petitionen/987/opfert-unseren-regenwald-nicht-fuer-olympia
Fotos der Petitionsübergabe in Berlin und Bern sowie von den anderen Aktionen werden am Mittwoch, 10. Mai, ab 13 Uhr auf folgendem Link zugänglich sein: www.dropbox.com/sh/h7j2gdrpw28jqcp/AAD5U-s_ATGXhWcTAfrOwPRha?dl=0