Sie riskieren ihre Freiheit für Naturschutz und Demokratie
Mother Nature Cambodia ist eine der bekanntesten Umweltbewegungen Kambodschas. Mit ihren kreativen Aktionen erreichen die Aktivistinnen und Aktivisten Millionen von Menschen. Für ihren mutigen und erfolgreichen Einsatz für die Natur erdulden sie Repressionen und sogar Haftstrafen.
Projektübersicht
ProjektthemaLebensräume / Menschen
Projektziel Stärkung der Umweltbewegung im Land
Aktivitäten politische Kampagnen, Protestaktionen, Öffentlichkeitsarbeit
Mit grün bemalten Armen ziehen die jungen Aktivistinnen und Aktivisten von Mother Nature Cambodia mit Megafon und Petition in der Hand durch die Straßen von Phnom Penh. Sie wollen Aufmerksamkeit erregen, so viel wie möglich, für den Schutz der größten Insel ihres Landes. „Koh Kong Island soll ein Meeresnationalpark werden“, steht auf ihrem Banner. „Mit den grünen Armen wollen wir zeigen, dass wir uns für unsere natürlichen Ressourcen stark machen“, erklären sie.
Erfolgreiche Proteste
Seit mehr als zehn Jahren unterstützt Rettet den Regenwald die spektakulären und erfolgreichen Kampagnen von Mother Nature Cambodia. Die jungen Mitglieder der Bewegung gehen für die Zukunft ihres Landes auf die Straße. Sie demonstrieren gegen die Abholzung der Regenwälder, kämpfen gegen Korruption, Enteignung und Vertreibung indigener Gemeinden und für die Demokratie. Und sie prangern medienwirksam verheerende Großprojekte an – sehr zum Ärger der autokratischen Regierung.
So haben sie einen Staudamm im fast unberührten Areng-Tal verhindert, das ansonsten mit seinen Wäldern und der Artenvielfalt überflutet worden wäre.
Auch dem verheerenden Sandraub an den Flussufern und Küsten im Westen des Landes haben sie ein Ende gesetzt und damit Mangrovenwälder und Meeresfauna geschützt.
Mother Nature Cambodia ist eine der einflussreichsten Umweltbewegungen Kambodschas. Mit ihren kreativen Protesten und Videos erreichen sie Millionen Menschen. Für ihren mutigen und engagierten Einsatz wurden sie mit dem Alternativen Nobelpreis geehrt.
Mutig für die Natur trotz Repressionen und Gefängnis
Die Naturschützerinnen und -schützer erreichen mit ihren Veröffentlichungen über die von der Regierung zu verantwortenden Umweltprobleme regelmäßig ein breites Publikum, beeinflussen die öffentliche Meinung und setzen die Politik unter Druck. Deshalb werden sie vom kambodschanischen Regime unerbittlich ins Visier genommen und mit aller Härte verfolgt. Immer wieder sind sie Bedrohungen, Schikanen und Repressalien ausgesetzt. Immer wieder landen junge Aktivistinnen und Aktivisten von Mother Nature Cambodia im Gefängnis.
Auch Phuon Keoraksmey, die Kampagnenchefin von MNC, saß bereits 14 Monate im Knast und wurde nun zu sechs Jahren Haft verurteilt. „Aber die Bewahrung der Natur Kambodschas wiegt die Gefahr einer Verhaftung auf“, meint die 22jährige Studentin. „Wie könnte ich meiner Tochter in die Augen schauen, wenn sie wüsste, dass unsere Generation nichts getan hat, um die Dinge zu ändern!“
Seit dem 2. Juli 2024 sitzen fünf Mitglieder von Mother Nature Cambodia erneut zu Unrecht im Gefängnis, weitere fünf wurden ebenfalls zu sechs bis acht Jahren Gefängnis verurteilt.
Es wird dringend Hilfe benötigt, um die Kosten, die diese ungerechten Urteile und die katastrophalen Haftbedingungen verursachen, zu decken. Wir haben eine Petition und einen Nothilfeaufruf veröffentlicht. Mit den Spenden wollen wir die zu Unrecht Verurteilten und die Familienangehörigen bei Ausgaben wie Anwaltshonorare, Gefängnisbesuche, Essen für die Inhaftierten und bei weiteren Kosten unterstützen.