Baumplantagen - Grüne Wüsten auf Kosten von Mensch, Umwelt und Klima
Bäume zu pflanzen ist gut und symbolträchtig. Doch viele Bäume bedeuten noch lange keinen Wald. Immer häufiger werden artenreiche natürliche Wälder per Kahlschlag in industrielle Holzplantagen umgewandelt oder Flächen mit solchen Monokulturen aufgeforstet. Solche Plantagen sind auf keinen Fall mit natürlichen Wäldern vergleichbar und können auch deren Artenreichtum, vielfältige Leistungen und Funktionen für die Böden, den Wasserhaushalt, das Klima und uns Menschen auf keinen Fall ersetzen.
Wälder sind über Millionen von Jahren entstandene, hochkomplexe natürliche Ökosysteme. Sie bestehen aus einem ungeheuren Reichtum an verschiedenen Tier-, Pflanzen- und Pilzarten, die untereinander in vielfältige Beziehungen und unendlichen Interaktionen stehen. Zusammen mit der genetischen Vielfalt der Arten und der Zahl der verschiedenen Biotope und Ökosysteme bilden sie die Biodiversität eines Gebietes.
Industrielle Baumplantagen werden von ihren Betreibern oft fälschlicherweise als Wald bezeichnet. Doch in Wirklichkeit sind die Monokulturen das Gegenteil eines Waldes oder eines natürlichen Ökosystems. Sie sind extrem artenarm und lebensfeindlich. Häufig werden für die Anlage der Monokulturen sogar bestehende Wälder und natürliche Ökosysteme zerstört, um Geschäfte zu machen.
Warum sind industrielle Baumplantagen so schädlich?
Vernichten die Biodiversität
Zur Anlage von Baumplantagen werden häufig artenreiche Ökosysteme wie Wälder voller Leben per Kahlschlag abgeholzt, die Flächen mit Bulldozern planiert und mit Herbiziden besprüht. Die biologische und genetische Vielfalt wird dadurch komplett und unwiederbringlich zerstört, was das globale Artensterben verschärft. Weltweit gibt es allein 60.082 verschiedene Baumarten. Doch inzwischen sind 8.056 Baumarten als bedroht in der Roten Liste eingestuft– 1.400 Arten davon sogar als kritisch vom Aussterben bedroht.
Die Betreiber von Holzplantagen konzentrieren sich dagegen in der Regel auf eine einzige schnell wachsende Baumart, die in Planquadraten und endlosen Reihen gepflanzt werden. Meist sind es Monokulturen mit exotische Akazien-, Eukalyptus-, Kiefern- oder Kautschuk-Bäumen. Bei uns sind es häufig sogenannte Forste mit Fichten- oder Kiefern, auf denen nur wenige andere Arten einen Lebensraum finden. Dagegen kommen in mitteleuropäischen Buchenwäldern zirka 4.300 Arten von Pflanzen und Pilzen sowie über 6.000 Tierarten vor.
Häufig handelt es sich um geklonte Bäume. Geklont bedeutet, dass die Setzlinge im Labor aus Pflanzenzellen produziert werden, die genetisch identisch sind. In der Regel handelt es sich um Klone, die nach wirtschaftlichen Interessen optimierte genetische Eigenschaften aufweisen: Dazu gehören beispielsweise besonders schneller Wuchs, lange, gerade Stämme ohne Äste und Bäume mit kleinen Kronen. Die genetische Vielfalt der Baumarten wird dadurch komplett eliminiert.
Einige Plantagenbesitzer wie der Suzano-Konzern in Brasilien arbeiten bereits an genetisch manipulierten Bäumen, die resistent sind gegen Herbizide wie Glyphosat (Markenname „Roundup“ von Bayer-Monsanto) oder deren Holz verändert ist und besonders viel Zellulose enthält. Das bedeutet den Einsatz von noch mehr Herbiziden. Und es ist völlig unklar und unkontrollierbar, was in der Natur mit den in die Bäume eingeschleusten Genen passiert.
Das Ziel solcher Plantagen ist es, schnell und billig große Mengen Industrieholz, Zellstoff, Holzpellets oder Holzkohle zu erzeugen. Die Baumplantagen sind nicht an ökologischen Kriterien orientiert, sondern allein auf maximales und rücksichtsloses Gewinnstreben ausgerichtet. Die Menschen in den betroffenen Gebieten bezeichnen die Baumplantagen als grüne Wüsten. Sehr häufig sind auch vielfältige und strukturreiche traditionelle landwirtschaftliche Kulturen von Kleinbauern und indigenen Völkern betroffen, die ihre Lebensgrundlagen bilden.
Vergiften die Natur mit Pestiziden
Auf den Holzplantagen werden meist große Mengen von Herbiziden, Fungiziden und Insektiziden eingesetzt. Vor dem Pflanzen der Baummonokulturen wir auf den Flächen die sämtliche Vegetation mit Herbiziden beseitigt. Meist handelt es sich um glyphosathaltige Produkte wie Roundup von Bayer-Monsanto. Auch in den Jahren danach werden die Böden zwischen den Baumreihen mit Herbiziden frei von Aufwuchs gehalten.
Auf den dicht an dicht bepflanzten Monokulturen haben Insekten- und Pilzplagen ein leichtes Spiel, weil es dort kein natürliches Gleichgewicht gibt. Andere Tier- und Pflanzenarten, die sich von Insekten und Pilzen ernähren, sie in Schach halten oder verdrängen, fehlen weitgehend. Die häufigen massiven Insekten- und Pilzbefälle bekämpfen die Betreiber mit Insektiziden und Fungiziden – oft mit Sprühflugzeugen und Hubschraubern aus der Luft. So werden ganze Landstriche großflächig vergiftet und abgetötet.
Brauchen viel Land und führen zu Landkonzentration und Landraub
Baumplantagen brauchen viel Land, das nicht ohne Weiteres zur Verfügung steht. Deshalb sind viele solcher Projekte im globalen Süden angesiedelt, wo sich die Betreiber leicht und billig riesige Landflächen aneignen können. Zur Anlage der Monokulturen werden oft Wälder gefällt, andere natürliche Ökosysteme wie Savannen, tropische Grasländer und Feuchtgebiete zerstört oder von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern traditionell genutztes Land in Beschlag genommen. Zur Rechtfertigung oder Täuschung der Öffentlichkeit werden die Flächen dazu häufig als angeblich degradiertes oder ungenutztes Land bezeichnet.
So betreibt zum Beispiel der brasilianische Papier- und Zellstoffkonzern Suzano in dem südamerikanischen Land rund 1,3 Millionen Hektar Eukalyptus-Plantagen (2020): Das ist eine Fläche fast so groß wie Schleswig-Holstein im Besitz eines einzigen Konzerns, auf dem nichts anderes als Eukalyptus-Bäume gedeihen! Insgesamt verfügt Suzano sogar über 2,4 Millionen Hektar Land in Brasilien (mehr als die Fläche von Mecklenburg-Vorpommern).
Auf all diesen Flächen sind in der Regel Menschen zu Hause, oft traditionell lebende Völker und Indigene, deren Kultur und Lebensweise eng mit der Natur verknüpft sind. Die Menschen können häufig von ihrem Land verdrängt oder vertrieben werden, weil ihnen die Behörden bis keine Rechte und Landtitel für ihr angestammtes Land erteilt haben und sie auch nicht vor Übergriffen schützen.
In Chile, Paraguay, Brasilien, Südafrika, Uganda, Indonesien - überall auf der Welt wehren sich die Einwohnerinnen und Einwohner gegen Landraub für industrielle Holzplantagen. Gegen das von den Firmen engagierte private Wachpersonal, Anwälte und ignorante oder korrupte staatliche Funktionäre, die ihren Aufgaben nicht nachkommen, haben die Menschen einen schweren Stand.
Schädigen die Böden
In Baumplantagen verarmen die Böden aufgrund einseitiger Nährstoffnutzung und fehlender anderer Pflanzen und Tiere. Oft sind die Plantagen mit einer dicken, weitgehend sterilen Schicht aus Eukalyptus-Blättern, Kiefernnadeln oder Rindenstreifen bedeckt. Die sich sehr langsam zersetzenden Nadeln von Kiefern und Blätter von Eukalyptus-Bäumen enthalten ätherische Öle, die das Wachstum anderer Pflanzen am Boden beeinträchtigen und hemmen. Sie versäuern außerdem die Böden und das Wasser.
Die zur Bearbeitung und zur Holzernte auf den Holzplantagen eingesetzten schweren Maschinen verdichten und zerstören die empfindlichen Böden weiter. Dabei sind Böden ein äußerst komplexer und wichtiger Lebensraum. Ihre Struktur und Fruchtbarkeit sind für das Wachstum der Pflanzen und Bäume entscheidend.
Beeinträchtigen den Wasserhaushalt
Natürliche Wälder und andere Ökosysteme speichern und filtern das Regenwasser. Wie gewaltige Schwämme halten sie das Regenwasser mit ihren vielen Blättern und dicken Ästen, Epiphyten (Aufsitzerpflanzen) und Moosen, den am Boden liegenden Stämmen abgestorbener Bäume und einer dicken Humusschicht auf, speichern es und geben es langsam wieder ab, was auch die Wasseraufnahme der Böden stark begünstigt.
Wälder erhalten damit die Feuchtigkeit, sie speisen Bäche, Flüsse, das Grund- und Trinkwasser, wirken regulierend auf den Wasserkreislauf, helfen Dürren zu überbrücken oder Überschwemmungen nach heftigen Regenfällen zu regulieren, kühlen durch Verdunstung das Klima und produzieren neue Niederschläge.
Die Zellstoff- und Holzindustrie legt die Baumplantagen nicht nach ökologischen Kriterien, sondern rein nach wirtschaftlichen Kriterien zur Erzielung maximaler Holzmengen in kürzester Zeit an. Die dazu verwendeten Baumarten wie Eukalyptus- und Kiefernarten und daraus gezüchtete besonders schnellwüchsige Varietäten haben einen hohen Wasser- und Nährstoffbedarf, weshalb die Bäume auch gedüngt werden.
Industrielle Baumplantagen bestehen nur aus endlosen Reihen gleichaltriger Bäume ohne viel Laub und Äste ohne jeden Stockwerkbau. Auf den Plantagen wird jeglicher Unterwuchs mechanisch entfernt oder mir Herbiziden vernichtet. Die Böden sind meist von einer dünnen und aufgrund der in den Eukalyptusblättern und Kiefernnadeln enthaltenen ätherischen Öle weitgehend sterilen Spreuschicht bedeckt. Eine dickte Humusschicht kann sich dort nicht bilden.
Wenn es regnet, fallen die Tropfen direkt auf den Boden, wo die Niederschläge rasch überwiegend oberflächlich abfließen. Da kaum Wasser in der Vegetation und in der dünnen Humusschicht gespeichert wird, versickert auch nur wenig Wasser im Boden. Der Boden fällt damit als Wasserspeicher weitgehend aus und kann nicht Quellen und Bäche langfristig speisen.
Baumplantagen wirken sich deshalb meist schädlich auf den Wasserhaushalt aus. Sie entziehen der Natur sogar oft das Wasser und legen so Bäche, Flüsse und das Grundwasser trocken.
Bilden enorme Brandgefahr
In den meisten Baummonokulturen besteht bei Trockenheit eine sehr hohe Brandgefahr. Die Plantagen trocknen rasch aus, weil die Bodenvegetation, Büsche und kleine Bäume, die die Feuchtigkeit erhaltene, meist völlig fehlen. Zudem können die Böden von den schweren Maschinen verdichteten Böden nur wenig Wasser aufnehmen oder sie wurden sogar durch Entwässerungsgräben trockengelegt.
Aufgrund der enormen Masse an Holz, Zweigen und Blättern sind Plantagen tickende Zeitbomben. Zudem enthalten die meisten der für Monokulturen genutzten Baumarten wie Eukalyptus und Kiefern große Mengen an ätherischen Ölen oder Harzen, die leicht entflammbar sind. Ein Funke genügt – und schon fressen sich Flammen ihren Weg.
So kommt es auf den Monokulturen häufig zu katastrophalen und schwer zu löschenden Bränden wie beispielsweise 2017 in Portugal, wo von Eukalyptus- und Kiefernplantagen regelrechte Feuerstürme ausgingen, die ganze Landstriche und Dörfer zerstörten und in deren Folge Dutzende Menschen verbrannten. Seit einigen Jahren kommt es auch in den Kiefernforsten rund um Berlin in Brandenburg alljährlich zu ausgedehnten tagelangen Feuern, die umliegende Ortschaften gefährden und Evakuierungen der Bevölkerung notwendig machen.
Kommen schlecht mit dem Klimawandel klar
Auch die Wälder der Erde sind vom Klimawandel betroffen, doch natürliche Ökosysteme sind aufgrund der Artenvielfalt und der zahllosen Interaktionen resilienter und können sich besser an verändernde Bedingungen anpassen. Monokulturen – insbesondere mit standortfremden oder sogar exotischen Baumarten, haben hingegen große Schwierigkeiten damit. Sie können der Klimaerwärmung und den damit verbundenen extremen Wetterereignissen wie Dürren und Stürmen kaum standhalten.
Beispiel Europa: Bei uns wurden in weiten Teilen die Buchen- und Laubmischwälder durch Fichten- und Kiefernforste ersetzt. In Deutschland haben beide Arten einen Anteil von fast 50 % an der „Waldfläche“, obwohl sie natürlicherweise nur auf einigen Prozent wachsen würden. Die flachwurzelnden Fichten werden Opfer von Windwurf, sind durch Dürren geschwächt, werden massenhaft von Insekten befallen und sterben weiträumig ab. Der Einsatz von Insektiziden gegen den Befall ruiniert die Artenvielfalt weiter. In den Mittelgebirgen wie dem Harz gibt es viele Gebiete, in denen die Fichtenforste großflächig abgestorben sind.
Binden kaum Kohlenstoff und verschärfen die Klimakrise
Natürliche Ökosysteme sind sehr wichtige Kohlenstoffspeicher. Nicht nur in der Vegetation, vor allem in den Böden mit ihren zum Teil Meter dicken Humusschichten sind enorme Mengen Kohlenstoff gebunden. Viele Plantagenbetreiber behaupten, die auf ihren Monokulturen wachsenden Bäume würden große Mengen Kohlendioxid (CO2) binden und damit der globalen Klimaerwärmung entgegenwirken. Solche angeblichen Kohlenstoff-Plantagen werden meist über den internationalen CO2-Handel finanziert und häufig mit staatlichen Geldern subventioniert.
Die Abholzung der natürlichen Vegetation und die Umwandlung der Flächen in Baumplantagen führen in der Praxis meist dazu, dass die Böden degradieren, sich das organische Material zersetzt und als CO2 in die Atmosphäre entweicht. Häufig blenden die Plantagenbetreiber diese Tatsache bei ihren Berechnungen zur Kohlenstofffixierung aus. Entgegen der Behauptungen emittieren sie oft viel mehr CO2, als sie über die gepflanzten Bäume binden.
Im Gegensatz zu natürlichen Wäldern ist der Kohlenstoff in Plantagen nicht langfristig gebunden. Wenn die Bäume nach einigen Jahren oder Jahrzehnten gefällt werden, um das Holz zu ernten, zersetzen sich das Laub, die Zweige und Äste relativ rasch und emittieren den gebundenen Kohlenstoff in die Atmosphäre. Beim Holz der Baumstämme, das meist zu kurzlebigen Konsumprodukten verarbeitet wird, dauert es etwas länger, bis der enthaltene Kohlenstoff freigesetzt wird: Bei Zellstoff, Karton und Papier sind es oft nur einige Monate, aber selbst Möbel werden häufig schon nach wenigen Jahren ausgewechselt. Auch das in Häusern verbaute Holz kann Kohlenstoff nicht dauerhaft speichern, weil die Gebäude immer früher abgerissen werden.
Zerstören das Landschaftsbild
Wenn Wälder, andere natürliche Ökosysteme oder traditionelle landwirtschaftliche Flächen in Baummonokulturen umgewandelt werden, verändert sich das Landschaftsbild drastisch. Die optische Vielfalt der Natur verwandelt sich in monotone Planquadrate, in denen in endlosen Reihen identische Bäume stehen. Solche Plantagen sind ein Labyrinth, die keine Orientierung und Abwechslung bieten, in denen niemand spazieren oder verweilen will.
Bieten wenige Arbeitsplätze
Industrielle Baumplantagen werden sehr kosteneffektiv bewirtschaftet - das bedeutet mit wenig Personal und soweit wie möglich mechanisiert und mit Pestiziden. So werden die Bäume in aller Regel von großen Erntemaschinen gefällt, entastet, abgelängt und die Stämme für den Abtransport gestapelt. Dadurch werden nur sehr wenige Arbeitsplätze geschaffen. Im Gegenteil: Sehr häufig werden Kleinbauern und Indigene dafür von ihrem angestammten Land vertrieben. So werden viele Arbeitsplätze vernichtet, und die Einwohner verlieren ihren Lebensunterhalt.
Erwecken falsche Renditeerwartungen
Firmen, Stiftungen und Genossenschaften werben mit Baumplantagen und angeblich gepflanzten Wäldern in Ländern wie Mexiko, Panama, Brasilien und Indonesien als angebliche ökologische Investition und grüne Geldanlage. Sie versprechen oft große Holzerntemengen, hohe Verkaufspreise und enorme Renditen. Doch in der Praxis werden oft die Bodenverhältnisse, die ökologischen und klimatischen Bedingungen falsch eingeschätzt, es kommt zu Schädlingsplagen, Überschwemmungen, Bränden, Managementfehlern und Konflikten mit der Bevölkerung. Häufig entspricht die Holzproduktion in Menge und Qualität nicht den Erwartungen. Die kalkulierten Verkaufserlöse lassen sich nicht erzielen – und manchmal finden sich sogar gar keine Kunden.
So konnte die Firma ShareWood Switzerland AG mit Sitz in Zürich, die seit 2007 Investitionen in Teak-, Eukalyptus- und Balsa-Plantagen in Brasilien verkauft, für das dort produzierte Balsa-Holz aufgrund von Qualitätsproblemen keine Käufer finden. Als Lösung wurde den Anlegern:innen vorgeschlagen, gegen Kostenübernahme die geschlagenen Bäume zerkleinern und gleich vor Ort in den Boden einarbeiten zu lassen. Inzwischen ermittelt die Schweizer Staatsanwaltschaft gegen das sich im Konkursverfahrenbefindliche Unternehmen wegen vermuteten gewerbsmäßigen Betrugs und unlauteren Wettbewerbs.
Auch im Fall von Prime Forestry in Panama handelte es sich wohl um Betrüger. Die Renditen wurden demnach mit den Investitionen neuer Anleger finanziert, die Gelder in andere Länder verschoben. Und als das Finanzkonstrukt zusammenbrach, machten sich die Manager aus dem Staub. Die oft komplizierten rechtlichen Konstrukte von diversen Unternehmen, Stiftungen und Genossenschaften im In- und Ausland machen die Geschäfte mit den Baumplantagen schwer durchschaubar und es im Ernstfall schwierig, die Rückzahlung der Einlagen zu erhalten oder Schadensersatz einzufordern.
Täuschen mit sogenannten Wald- und Holzsiegeln
Der Bonner Labelverein Forest Stewardship Council (FSC) hat viele Millionen Hektar solcher industrieller Baumplantagen als „verantwortungsvoll bewirtschafte Wälder“ zertifiziert. Doch wie bereits beschrieben, sind die Monokulturen keine Wälder und auch keine nachhaltige Form der Bewirtschaftung. Auch die zertifizierten Plantagen gedeihen oft auf Land, das ursprünglich mit Wäldern bewachsen war. Es werden dort ebenso Pestizide eingesetzt, und in vielen Fällen bestehen Landkonflikte mit Kleinbauern und indigenen Völkern.
FSC betreibt damit nach Ansicht von Rettet den Regenwald Greenwashing für die Holz- und Plantagenindustrie und täuscht die Kunden der zertifizierten Produkte.
FAZIT
Lassen Sie sich nicht von Werbebroschüren und PR-Behauptungen reinlegen: Baumplantagen und Forste sind keine Wälder! Wir brauchen Wälder und keine öden Plantagen!