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Ka’apor im Dschungel
Ein junger Ka’apor streift durch den Dschungel Brasiliens. (© Ingrid Barros)
Kaapor im Amazonas-Regenwald
Die Ka’apor vermeiden den Kontakt zur Außenwelt. (© Andrew Johnson)

Ka’apor – Hüter eines letzten Urwalds


Mitten im zerstörten Süden Amazoniens leuchtet eine grüne Insel: Es ist das Territorium Alto Turiaçu der indigenen Ka’apor. Auf 531.000 Hektar bewahren sie eines der letzten großen intakten Regenwaldgebiete im brasilianischen Bundesstaat Maranhão.

In einem Meer aus öden Rinderweiden und abgebrannten Flächen sind die Ka’apor wie schützende Wächter: Sie überwachen ihr Land, blockieren Holzfällerpisten, führen Waldpatrouillen durch und errichten Schutzgebiete um ihre Dörfer. Bis heute haben sie Hunderten Holzfällern, Goldsuchern und Wilderern den Zugang verwehrt.

Ein Kaapori-Kapuzineraffe klettert auf einem Zweig herum
Ein vom Aussterben bedrohter Kaapori-Kapuzineraffe klettert auf einem Zweig herum. (© CC BY-SA 4.0)

Dort leben bedrohte Arten, die andernorts kaum noch Rückzugsräume finden, wie der stark gefährdete Kaapori-Kapuzineraffe.

Gewusst? Im Westen des Bundesstaates Maranhão und im Nordosten von Pará liegt eines der insgesamt acht „Endemie-Zentren” Amazoniens. Das sind Gebiete mit einer besonders hohen Konzentration an endemischen Arten – also Arten, die ausschließlich in diesem Gebiet vorkommen und nirgendwo sonst auf der Welt. Das Endemie-Zentrum von Belém ist nur noch zu 20 % intakt. Indigene Territorien wie das der Ka‘apor bewahren die letzten Lebensräume für einzigartige Tier- und Pflanzenarten.

Die Ka’apor verteidigen nicht nur Bäume – sie verteidigen ein lebendiges Ökosystem, ein Zuhause und eine Zukunft. Doch sie brauchen unsere Unterstützung: Ohne internationale Aufmerksamkeit, Druck und finanzielle Hilfe drohen Konzerne, Holzfäller, Bergbaufirmen und Goldsucher, erneut in ihre Gebiete einzudringen.

Seit vier Jahren unterstützt Rettet den Regenwald die Ka’apor dabei, ihr Territorium zu schützen. Denn ihr Land und der Regenwald stehen unter enormem Druck. 

Die Ka‘apor vermessen ihr Territorium mit GPS-Geräten
Die Ka‘apor vermessen ihr Territorium mit GPS-Geräten. (© RdR/ Klaus Schenck)
Im Regenwald
Itahu ist Mitglied des Rates der Ka‘apor Tuxa Ta Pame (© Ingrid Barros)

Mit den Spenden vermessen sie ihr Gebiet mit GPS, teilen es in Schutzzonen ein und erstellen Karten. Aus gesammelten Urwaldsamen ziehen die Ka‘apor neue Setzlinge, um die von Waldbränden zerstörten Flächen neu zu bepflanzen. Zum Schutz der Setzlinge bauen sie drei mobile Waldhütten. Dafür werden jeweils 1.500 Euro benötigt, damit neue Bäume wachsen können.

„Der brasilianische Staat schützt uns nicht, wir müssen das selbst machen und dafür Strategien entwicklen“, erklärt Itahu. 

„Uns bedrängen Organisationen, die mit CO2-Zertifikaten Geschäfte machen“, sagt er. „Sie wollen unseren Regenwald als Ausgleich verkaufen, damit Firmen in Europa und den USA weiter fossile Energien verbrennen können. Uns bedrohen diese Projekte, wir wollen da nicht mitmachen.“

Drei indigene Ka'apor - zwei Frauen und ein Mann - mit erhobenen Fäusten
Die indigenen Ka'apor schützen ihren Wald. (© World Rainforest Movement WRM)

Junge Gemeindemitglieder ziehen regelmäßig durch den Wald, um Grenzen zu kontrollieren und Eindringlinge fernzuhalten. Geschwärzte Gesichter dienen ihnen dabei als Tarnung – ihre Patrouillen sind Ausdruck eines tiefen Entschlusses: den Wald zu bewahren, der sie seit Generationen trägt.

Du kannst helfen: Mit einer Spende, mit Aufmerksamkeit, mit dem Teilen und Unterschreiben der Petition, mit Solidarität. Jeder Beitrag stärkt die Wächter des Amazonas.

Eine Gruppe von etwa 30 Indigenen protestiert mit einem Banner vor einer mit Palmenwedeln überdachten Hütte. Aufschrift des Banners: "Wildlife Works raus aus dem Territorium der Ka'apor. Der Kohlenstoffhandel ist eine falsche Umweltlösung"

Brasilien: Wildlife Works raus aus dem Regenwald der Ka'apor

Die US-Firma Wildlife Works versucht, im Regenwald der indigenen Ka'apor im Amazonasgebiet ein Kohlenstoffprojekt durchzusetzen

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