Direkt zum Inhalt springen
Suche
Odey Oyama Holzfäller, die in den Cross River Nationalpark eindringen
Odey Oyama, Leiter der nigerianischen Organisation RRDC, wurde oft mit dem Tode bedroht (© Mathias Rittgerott)
Protest der Ekuri schlägt weltweit Wellen
Martins Egot, Direktor von PADIC-Africa dokumentiert, wie Wälder in Nigeria geplündert werden (© Mathias Rittgerott)

„Es ist eine sehr gefährliche Arbeit“

18.09.2025Wie bewahrt man einen der letzten Regenwälder Nigerias? Unsere Partner Odey Oyama und Martins Egot haben große Erfahrung damit und müssen sich dafür gegen persönliche Angriffe wehren. Wir haben Odey mit Notfallhilfe unterstützt, als er festgenommen wurde, und ein Sicherheitstraining für seine „Green Rangers“ organisiert. Jetzt hat Global Witness die besonders mutigen Umweltschützer vorgestellt.


Schon mehrfach wurde Odey Oyama mit dem Tode bedroht. Im Januar 2025 wurde er mit sechs weiteren Personen von Polizisten regelrecht überfallen, inhaftiert und kam erst nach einer Woche auf Kaution frei. Dorfbewohner, die als „Green Ranger“ den Wald beschützen und die von Odey angeführt werden, wurden bereits zusammengeschlagen.

Die Verfolgung von Umweltschützern ist dabei nichts Neues: 1996 wurden der jüngst verstorbene Chief Edwin Ogar und fünf weitere Menschen zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie sich gegen Holzeinschlag gestellt hatten. Odigha Odigha von der Organisation NGOCE musste sogar ins Exil flüchten. Als Dorfbewohner 2023 eine Logging-Firma stoppten, rückten Soldaten an.

Es ist gefährlich, eine sehr gefährliche Arbeit. Man kann leicht umgebracht werden. Ich habe einfach Glück gehabt.

Mit diesen Worten zitiert nun die Menschenrechtsorganisation Global Witness Odey Oyama in ihrem jährlichen Bericht über die Morde und Gewalttaten gegen Umweltschützer.

Was diesen Report für uns besonders macht: Odey Oyama und unser Partner Martins Egot werden über mehrere Seiten als Beispiele für mutige Aktivisten in Afrika portraitiert. 

Zahlreiche nigerianische und internationale Medien zitieren die beiden daher ausführlich und thematisieren so die Waldvernichtung im Bundesstaat Cross River, gegen die wir uns seit Jahren gemeinsam engagieren.

Es geht dabei um den Gemeindewald der indigenen Ekuri und den „Superhighway“, den wir unter anderem mithilfe einer Petition verhindert haben. Akut sind der illegale Holzeinschlag und die damit verbundenen kriminellen Netzwerke.

„Wie so viele Gemeinden im ganzen Land, auf dem ganzen Kontinent und auf der ganzen Welt haben wir die verheerenden Auswirkungen der grassierenden Ausbeutung von Ressourcen, der Korruption und der Zerstörung unseres Landes und unserer Umwelt erlebt – alles im Namen des Profits“, sagt Martins Egot laut Africa Prime News.

Die internationale Öffentlichkeit muss die Rolle, die wir spielen, anerkennen. Wenn Gemeinschaften wie die unsere gestärkt werden, werden sie zu den wirksamsten Hütern der Umwelt“, sagte Martins Egot.

Dieses Ansatz, eng mit der Bevölkerung zusammen zu arbeiten, verfolgen wir mit Martins Egot, Odey Oyama und vielen weiteren Partnern weltweit.

146 wurden ermordet oder sind verschwunden

Die Zahlen über Gewalt gegen Umweltschützer:innen in „Roots of Resistance“ sind alarmierend:

- Im Jahr 2024 wurden 146 Morde und Fälle von langjährigem Verschwinden von Land- und Umweltaktivisten gezählt. Die Autoren unterstreichen, dass die Zahl der Opfer insbesondere in Afrika deutlich höher ist, da viele Taten nie bekannt werden.

- Im Durchschnitt wurden 2024 jede Woche drei Menschen getötet oder sind verschwunden. Damit beläuft sich die Gesamtzahl seit 2012 auf 2.253.

- Zu den Tötungen zählen Mord, außergerichtliche Hinrichtungen und Todesfälle in Haft – insgesamt 142 tödliche Angriffe.

- Insgesamt 137 registrierte Tötungsdelikte (82 Prozent) ereigneten sich in Lateinamerika. Aus Asien wurden 16 Fälle (11 Prozent) gemeldet, aus Afrika 9 Fälle (6 Prozent). Weltweit wurden in 22 Ländern Fälle gemeldet. In den einzelnen Kontinenten ist die Situation in Kolumbien, den Philippinen und der Demokratischen Republik Kongo besonders schlimm.

- Bergbau war mit mindestens 29 Fällen der tödlichste Sektor, gefolgt von der Holzindustrie mit acht Fällen und der Agrarindustrie mit vier Fällen.

  1. Odey Oyama leitet die Organisation Rainforest Resource and Development Center (RRDC) und die „Green Rangers“. Martins Egot ist Direktor von PADIC-Africa.

  2.  

    Africa Prime News verwendet ein Foto, dass Rettet den Regenwald-Mitarbeiter Mathias Rittgerott in Nigeria gemacht hat. Klein im Bild ist Martins Egot auszumachen.

     

    Hier finden Sie Links zu einer Auswahl der Veröffentlichungen.

     

    Defending the Earth is deadly work. A new report illuminates how much.

    126 environment defenders killed in Africa – Global Witness report

    Africa’s Forest Defenders Under Siege as New Report Exposes Wave of Killings, Intimidation

    Land, environmental defenders under attack across Africa—-Report

    Global Witness: 126 Land and Environmental Defenders Killed or Disappeared in Africa Since 2012

     

Aktuelle Petitionen, Hintergründe und Informationen

Bestellen Sie jetzt unseren Newsletter

Bleiben Sie mit unserem Newsletter am Ball – für den Schutz des Regenwaldes!