
Forscher erkunden den Schimpansenwald
Es war ein Kampf gegen den Schlamm: 44 Tage lang war die erste Expedition im Schimpansenwald von Gbi in Liberia unterwegs – geplant waren 27 Tage. Die außergewöhnlich heftige Regenzeit ließ zwei Flüsse über die Ufer treten und verwandelte Pisten, die sonst von Motorrädern einfach gemeistert werden, in tiefe Matschsuhlen. Doch die Strapazen haben sich gelohnt.
Bislang war wenig über den Schimpansen-Wald von Gbi, der mit Unterstützung von Rettet den Regenwald Nationalpark werden soll, bekannt. Nach einer ersten Erkundungsreise wissen die Mitarbeiter der Wild Chimpanzee Foundation jetzt, wo sich Siedlungen befinden und welche Wege in den Wald führen.
228 Ortschaften mit 140.000 Einwohnern haben die Teilnehmer während der Expedition kartiert: Sie haben erhoben, wie viele Kirchen und Schulen es dort gibt, und festgestellt, dass kein Radio empfangen werden kann. Die gute Nachricht: Nur 9 Dörfer befinden sich tatsächlich tief im Wald, die übrigen an dessen Rand oder gar außerhalb. Für die Ausweisung eines Schutzgebietes ist das von Vorteil.
Der Zugang zum Waldgebiet ist jedoch schwierig: Von den 1.128 Kilometern langen Wegen in der Region sind 106 zwar mit dem Motorrad befahrbar, auf 225 Kilometern kommt man jedoch nur zu Fuß voran. Der Rest ist, bei geeigneter Witterung, für Autos geeignet.
Jetzt steht eine detaillierte Studie über die Artenvielfalt an. Im Dezember wurde damit begonnen, bis Mai sollen die Daten erhoben worden sein. Zeitgleich läuft die sozio-ökonomische Studie darüber an, wie die Menschen der Region vom Wald leben – und wie sie in den Schutz eingebunden werden können.
Ziel ist, dass der Nationalpark mit möglichst wenig Konflikten und dadurch zügig ausgerufen werden kann.
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