Tropenholz gehört nicht auf unsere Brücken!
Die Brücke wurde mit Bongossi saniert, die Bauarbeiten sind abgeschlossen. Der NDR berichtet im August in der TV-Sendung Panorama 3.
Die Gemeinde Deutsch Evern in Niedersachsen plant, mit 11 Kubikmetern Bongossiholz aus Afrika eine Fußgängerbrücke zu sanieren. Bongossi steht auf der Roten Liste der bedrohten Arten. Das Tropenholz stammt aus der Plünderung der Regenwälder. Bitte unterstützen Sie unsere Petition.
News und Updates AppellAn: Gemeinde Deutsch Evern und Vorstand des Vereins Naturparkregion Lüneburger Heide
„Für den Brückenbau in Deutschland darf kein afrikanisches Bongossiholz aus Regenwaldrodung verwendet werden“
Mit wuchtigen Balken und Bohlen aus afrikanischem Bongossi-Holz schwingt sich die Fußgängerbrücke in Deutsch Evern über die Eisenbahngleise. Nach jahrelangem Einsatz müssen nun die Planken der Brücke erneuert werden. Am 16. April sollten die Bauarbeiten beginnen.
Dabei hat die Samtgemeinde Ilmenau, zu der Deutsch Evern gehört, offenbar ihre Mitgliedschaft seit 1994 im Klimabündnis vergessen. Deren Mitglieder verpflichten sich ausdrücklich, auf Tropenholz aus Raubbau zu verzichten.
Fragwürdig sind auch die zur Sanierung der Bongossibrücke genehmigten 50.000 Euro Fördermittel des Vereins Naturparkregion Lüneburger Heide. Sein gemeinnütziges Ziel ist die „nachhaltige Entwicklung des Naturparks als Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsraum“, wobei das Geld offenbar aus dem EU-Programm LEADER fließt.
Den wahren Preis für den Tropenholzeinsatz in Deutsch Evern zahlen die Natur und Menschen in Afrika: Bongossi (Lophira alata) stammt aus den Regenwäldern im tropischen West- und Zentralafrika.
Der Blick auf die Rote Liste der vom Aussterben bedrohten Arten zeigt: Bongossi ist als „gefährdet” eingestuft mit einem „hohen Risiko des Aussterbens in der Natur in unmittelbarer Zukunft“. Die Hauptbedrohungen liegen demnach in der Regenwaldrodung, der schlechten natürlichen Regeneration der Art und der Übernutzung von Bogossi durch die Holzindustrie.
Größtenteils ausländische Firmen schlagen in Afrika Edelhölzer für den Export ein. Dieser sogenannte selektive Holzeinschlag ist in Realität nichts anderes als eine Plünderung.
Auch die Zertifizierung durch Label wie FSC kann die Zerstörung der Urwälder nicht verhindern. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, die zertifizierten Regenwaldgebiete werden sogar schneller gerodet als nicht zertifizierte Wälder.
Bitte unterstützen Sie unsere Petition gegen Tropenholz:
HintergründeAuf Schreiben der lokalen Greenpeace-Gruppe und von Rettet den Regenwald hat die Gemeinde bisher nicht reagiert. Als die Tropenholzpläne Anfang 2017 erstmals öffentlich bekannt wurden, hatte die zuständige Gemeindedirektorin Frau Buntrock am 20. März 2017 noch in einer schriftlichen Antwort versichert: "Für die Sanierung der Brücke werden wir keinerlei Holz verwenden, daher kann ich die Bedenken in Sachen Verwendung von Tropenhölzer vollständig ausräumen."
Was sind die Alternativen?
Als Alternative zum Tropenholz stehen heimische Hölzer aus naturnaher Waldbewirtschaftung zur Verfügung. Für den Bau von Holzbrücken kommt vor allem deutsche Eiche (naturbelassenes Kernholz) in Frage. Eichenkernholz verfügt aufgrund von chemischen Inhaltsstoffen über eine hohe Dauerhaftigkeit gegen holzzerstörende Pilze und Insekten.
Auch aufgrund seiner hohen physikalischen Belastbarkeit wird Eichenkernholz in Deutschland schon seit Jahrhunderten für schwere Konstruktionen im Außenbereich wie Brücken verwendet.
Weiterhin könnte U.u. auch imprägniertes Holz von anderen heimischen Hölzern für die Sanierung der Brücke geeignet sein.
Artikel von Rettet den Regenwald: Holzzertifikate schützen die Regenwälder nicht
An: Gemeinde Deutsch Evern und Vorstand des Vereins Naturparkregion Lüneburger Heide
Sehr geehrte Damen und Herren,
aus der Lüneburger Landeszeitung und von der lokalen Greenpeace-Gruppe in Lüneburg haben wir erfahren, dass die Gemeinde Deutsch Evern am 16. April 2018 mit der Sanierung der Holzbrücke über die Bahnstrecke Hamburg–Hannover in Deutsch Evern beginnen will.
Dazu sollen u.a. die alten Treppenstufen aus Bongossiholz durch neue ersetzt werden. Insgesamt geht es um den Austausch von elf Kubikmetern Bongossiholz.
Bongossiholz stammt aus Regenwaldrodung in Afrika. Die Baumart steht auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten. Auch Label wie FSC können daran nichts ändern. Studien zeigen, dass zertifizierte Regenwälder noch schneller zerstört werden 1.).
Die Verwendung von Tropenhölzern läuft dem Umwelt-, Arten- und Klimaschutz zuwider und ist daher völlig unverantwortlich. Bitte verwenden Sie heimische Hölzer wie Eiche aus naturnaher Waldbewirtschaftung oder andere geeignete Materialien für die Brückensanierung.
Bitte ziehen Sie die Förderung des Vereins Naturparkregion Lüneburger Heide über 50.000 Euro umgehend zurück. Finanzieren Sie auf keinen Fall Bauprojekte, die tropische Hölzer wie Bongossi einsetzen.
Mit freundlichen Grüßen
1.) https://www.regenwald.org/news/8227/holzzertifikate-schuetzen-die-regenwaelder-nicht
In Fresenburg wächst kein Bongossiholz!
Die Gemeinde Deutsch Evern saniert mit afrikanischem Bongossiholz eine Brücke. Umweltschützer durften nun einen Blick auf ein Zertifikat werfen, das die Nachhaltigkeit des eingesetzten Tropenholzes bescheinigen soll. Es gilt für eine deutsche Baufirma. Doch wo kommt das Holz tatsächlich her?
Deutsch Evern nimmt den Raubbau am Regenwald nicht ernst
Die Gemeinde Deutsch Evern und ihre Finanzgeber kommen ihren Sorgfaltspflichten nicht nach. Sie genehmigen Bauarbeiten an einer Brücke mit elf Kubikmetern tropischem Bongossiholz aus Afrika, ohne die Herkunft des Holzes zu kennen und zu überprüfen. Bongossi ist vom Aussterben bedroht.