Wann geht IKEA ein Licht auf: Keine Kerzen und Teelichter aus Palmöl

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IKEAs günstige Kerzen sind in Deutschland in fast jedem Haushalt zu finden. Doch der niedrige Preis hat seinen Grund: Um Teelichter und Kerzen möglichst billig anzubieten, nutzt IKEA zur Herstellung billiges Palmöl. Dem Unternehmen sind die negativen Folgen für den Regenwald bewusst, dennoch setzt IKEA pro Jahr 32.000 Tonnen Palmöl allein für die Kerzenproduktion ein. Fordern Sie IKEA auf, Kerzen aus Palmöl aus dem Angebot zu nehmen.

Appell

Der IKEA-Konzern ist mit 267 Einrichtungshäusern in 26 Ländern und einem jährlichen Umsatz von mehr als 21,5 Milliarden Euro ganz groß im Geschäft. Deutschland ist mit über 45 Einrichtungshäusern der wichtigste Absatzmarkt des Konzerns. Das Erfolgsrezept von IKEA basiert auf einer strengen Preis- und Kostenkalkulation. Zum Sortiment des Unternehmens gehören nicht nur Möbel und Einrichtungsgegenstände, sondern auch Accessoires wie Kerzen und Teelichter.

Zu den Hauptbestandteilen von IKEAs Kerzen und Teelichtern zählen neben Paraffinen vor allem pflanzliches Wachs und Stearin. Hinter diesen beiden Begriffen verbirgt sich meist Palmöl, das aktuell pro Tonne etwa 250 Euro günstiger ist als Paraffin und so niedrige Kerzenpreise in den Möbelhäusern erst möglich macht. IKEA verbraucht pro Jahr 32.000 Tonnen Palmöl in seiner Kerzenproduktion, für weitere Produkte kommen noch einmal 8.000 Tonnen hinzu. Der Großteil des Palmöls stammt aus Malaysia und Indonesien.

IKEA selbst ist sich der Problematik des Palmöls bewusst. Überraschend offen reagiert IKEA auf eine Anfrage von Rettet den Regenwald und gibt zu, dass man beim Palmöl keine Nachhaltigkeit garantieren könne. Leider führt dies (noch) nicht dazu, Palmöl als Rohstoff auszuschließen. IKEA beruft sich auf seine Mitgliedschaft beim Industriesiegel „Runder Tisch für Nachhaltiges Palmöl (Roundtable on Sustainable Palm Oil, RSPO)“. Doch der RSPO ist reiner Etikettenschwindel, der weder Umweltschutz noch soziale Standards garantiert. In der Vergangenheit hat Rettet den Regenwald dies bereits im Regenwald Report 4-2008 nachgewiesen.

Mit seiner Marktposition hat IKEA die Möglichkeit, ein wichtiges Zeichen gegen die Verwendung von Palmöl zu setzen. Es gibt keinen Grund, am Palmöl festzuhalten. Doch bislang scheint in dem Unternehmen kein tieferes Problembewusstsein zu existieren. Dem Wissen, welche Folgen die Verwendung von Palmöl für die Anbaugebiete hat, lässt IKEA bislang keine Taten folgen.

Fordern Sie IKEA mit Ihrer Unterschrift auf, Kerzen aus Palmöl aus dem Angebot zu nehmen. Rettet den Regenwald übergibt das Schreiben mit allen Unterzeichnern am Ende der Aktion an IKEA Deutschland. Selbstverständlich können Sie sich auch persönlich an die Geschäftsführerin Petra Hesser bei Ikea Deutschland wenden: Petra.Hesser@memo.ikea.com

Reaktion von IKEA auf unsere Kampagne.

IKEA nimmt Palmöl auf die leichte Schulter

An­schreiben

IKEA Deutschland
Frau Petra Hesser, Geschäftsführerin
Am Wandersmann 2 – 4
65719 Hofheim - Wallau
Tel.: 01 80-5 35 34 35; Fax: 01 80-5 35 34 36
Petra.Hesser@memo.ikea.com


Sehr geehrte Frau Hesser,

ich habe erfahren, dass IKEA große Mengen an Kerzen und Teelichtern verkauft und der Grundstoff für die darin enthaltenen pflanzlichen Wachse und Stearine zumeist Palmöl ist. Pro Jahr verbraucht IKEA allein dafür 32.000 Tonnen Palmöl.

Prinzipiell ist es sehr begrüßenswert, wenn IKEA seine Kerzenproduktion auf nachwachsende Rohstoffe umstellt. Leider ist es so, dass der Anbau vieler dieser Rohstoffe hochproblematisch ist. Auch andere pflanzliche Fette und Öle wie Kokos und Soja weisen ähnliche Probleme wie der Palmölanbau auf und sind keine Alternative.

Für die riesigen industriellen Palmölplantagen werden Regenwälder gerodet, Torfmoorgebiete trockengelegt, die Artenvielfalt vernichtet, die dort lebenden Menschen um ihr Land und ihre Lebensgrundlagen gebracht und das Weltklima durch die massive Freisetzung von Kohlenstoff angeheizt. Dem Einsatz von Palmöl und dem Verkauf von daraus hergestellten Produkten mangelt es daher an jeglicher Nachhaltigkeit.

In Ihrer Broschüre „Verantwortungsvoll Handeln” für Gesellschaft und Umwelt schreiben Sie: „Niedrige Preise – aber nicht um jeden Preis.“ Ich bitte Sie, solche Ansprüche nicht nur abzudrucken, sondern auch in die Tat umzusetzen. Palmöl ist billiger als andere Rohstoffe, aber auch viel schädlicher für Mensch, Klima und Umwelt.

In diesem Zusammenhang ist auch das Industriesiegel „Runder Tisch für Nachhaltiges Palmöl“ (RSPO), bei dem IKEA Mitglied ist, keine Lösung. Das Siegel verfügt über keine ausreichenden Standards zum Schutz der Bevölkerung, der Umwelt und des Klimas vor den fatalen Folgen der Palmöl-Expansion im Regenwald. Viele Firmen benutzen die bloße Mitgliedschaft beim RSPO als Nachweis für ihre angebliche Umweltfreundlichkeit und roden weiterhin Regenwälder für ihre Palmöl-Plantagen. Informationen dazu finden Sie im Regenwald Report 4-2008: http://www.regenwald.org/regenwaldreport.php?artid=268

Bitte verkaufen Sie deshalb nur Kerzen und Teelichter, die unserer Verantwortung für den Regenwald gerecht werden. Verzichten Sie bitte bei all Ihren Produkten zukünftig auf den Einsatz von Palmöl.

Mit freundlichen Grüßen

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