Der Mekong soll Leben

Der Mekong ernährt Millionen Familien in fünf Ländern
13.585 Teilnehmer

Am 22. April wollen die Regierungen von Kambodscha, Laos, Thailand und Vietnam über das Schicksal des Mekong entscheiden. Ein riesiger Staudamm soll die Wassermassen des größten Flusses Asien versperren, um die Turbinen eines Kraftwerkes anzutreiben. Das Projekt bedroht die einmalige Fauna im Fluss – darunter viele Riesenfische. Die Fischerei ist die Lebens- und Ernährungsgrundlage von Millionen Menschen in der Region.

Appell

Das in Laos am Unterlauf des Mekong gelegene Xayaburi-Kraftwerk soll 1.260 Megawatt Strom für das Nachbarland Thailand erzeugen. Das Projekt wäre das erste einer ganzen Reihe von derartigen Bauwerken. 11 Staudämme sind allein am Unterlauf des Flusses geplant.
Der Xayaburi-Staudamm würde einen massiven Eingriff in das Ökosystem und den Wasserlauf des Flusses bedeuten. Der Mekong ist die Wasserader Südostasiens. Millionen Menschen sind in ihrer Ernährung auf den Fischreichtum des Mekong angewiesen, sein Delta ist die Reiskammer Vietnams.
Doch nicht nur die Menschen am Fluss sind bedroht, sondern auch die einmalige Tierwelt. Der Mekong gehört zu den fünf artenreichsten Flüssen der Erde. Mehr als 1.200 Fischarten, darunter Giganten wie der Mekong-Riesenwels, der Süßwasserstachelrochen und die Riesenbarbe sowie zahllose Vogel- und Reptilienarten. Der Staudamm würde ihnen den Weg versperren und das Ökosystem zerstören.
Umwelt- und Sozialorganisationen aus der Region haben sich zusammengeschlossen und bitten um Unterstützung. Bitte schreiben Sie an die Regierungen von Laos und Thailand. Wir sammeln die Unterschriften und leiten sie weiter.
Die Übersetzung des nachfolgenden englischen Schreibens finden Sie hier.

Hinter­gründe

An
Herrn Thongsing Thammavong, Ministerpräsident von Laos
Herrn Abhisit Vejjajiva, Premierminister von Thailand


Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Thongsing Thammavong,
Sehr geehrter Herr Premierminister Abhisit Vejjajiva,


ich bitte die Regierungen von Laos und Thailand, den geplanten Xayaburi Staudamm im Mekong-Hauptarm in der Provinz Xayaboury in Laos zu stoppen.


Ich bin der Meinung, dass dieses Projekt sehr zerstörerisch ist und die Entwicklung und Schutzbemühungen sowohl innerhalb der Region als auch weltweit gefährdet. Die durch den Xayaburi-Damm am Mekong verursachten irreparablen Schäden würden zum dauerhaften Verlust der Lebensgrundlage der Menschen in der Region und auch an einem der wertvollsten Flüsse der Erde führen.


Der Mekong ist das weltweit größte Süßwasser-Fischereigebiet, das von zentraler Bedeutung für die Ernährungssicherheit und die Lebensgrundlagen von Millionen Menschen in der gesamten Region ist. Mit mehr als 1.000 Fischarten ist der Mekong auch eine Schatzkammer der Artenvielfalt und das Fluss-System mit der zweithöchsten Artenvielfalt der Welt.


Der im Norden von Laos gelegene Xayaburi-Staudamm mit einer Leistung von 1.260 Megawatt ist das am weitesten fortgeschrittene Projekt von insgesamt elf geplanten Staudämmen am Unterlauf des Mekong. Das Projekt wird von der thailändischen Baufirma Ch. Karnchang entwickelt. Für die Finanzierung wurden die thailändischen Geldhäuser AOS Kasikorn Bank, Bangkok Bank, Siam Commercial Bank und die Krung Thai Bank vorgeschlagen.


95% der produzierten elektrischen Energie würde nach Thailand exportiert werden, während die Auswirkungen des Projekts die Gemeinden am Flussufer in Laos und in den Nachbarländern am stärksten zu spüren bekämen.


Der Xayaburi-Damm droht beispiellose Schäden an der Ökologie des Flusses und der Fischerei zu verursachen. Die Wanderrouten von mindestens 23 Fischarten würden blockiert, und 41 weiteren Fischarten droht das Aussterben, darunter der bereits bedrohte Mekong-Riesenwels. Dies wiederum hätte verheerende Auswirkungen auf die Lebensgrundlagen und Ernährungssicherheit von Millionen Menschen entlang des Flusses, die von dessen natürlichen Ressourcen abhängig sind.


Ich fühle mich solidarisch mit den Menschen in der Mekong-Region, die immer wieder ihre Regierungen aufgefordert haben, das Projekt abzubrechen. Ein gemeinsamer Beschluss der Regierungen, ob der Staudamm gebaut wird oder nicht, wird am 22. April 2011 erwartet. Die Regierungen können diese Gelegenheit nutzen, mit einem gemeinsamen Engagement den Mekong-Fluss zu schützen für den regionalen Wohlstand der heutigen und künftigen Generationen. Es gibt wesentlich nachhaltigere und friedlichere Wege, um den Bedarf an Energie und Wasser zu decken.


Ich bitte daher die Regierung der Demokratischen Volksrepublik Laos, die Pläne zum Bau des Xayaburi Damm sofort zu kündigen und bitte die Regierung von Thailand, die Pläne zum Import von Strom aus der Xayaburi-Damm zu beenden.


Mit freundlichen Grüßen

An­schreiben

Your Excellency Thongsing Thammavong, The Prime Minister of Lao PDR,
Your Excellency Abhisit Vejjajiva, The Prime Minister of Thailand,

I respectfully call upon the Governments of Lao PDR and Thailand to cancel the Xayaburi Dam proposed for the Mekong River’s mainstream in Xayaboury province, Lao PDR. We believe this project to be exceptionally destructive and a threat to development and conservation efforts both within the region and globally. Irreparable damage caused by the Xayaburi Dam to the Mekong River would be a permanent loss to the livelihoods of people of the region and also to one of the most valuable rivers in the world.

The Mekong River is host to the world’s largest freshwater fishery, which is central to the food security and livelihoods of millions of people throughout the region. With more than 1,000 species, the Mekong River is also a treasure trove of biodiversity and the second most biodiverse river system in the world.

Located in northern Laos, the proposed 1,260 megawatt Xayaburi Dam is the most advanced of a planned eleven-dam cascade for the Mekong River’s lower mainstream. The project’s lead developer is the Thai construction company Ch. Karnchang and the project is proposed to be financed by Thailand’s Kasikorn Bank, Bangkok Bank, Siam Commercial Bank and Krung Thai Bank. 95% of the project’s electricity will be exported to Thailand, while the impacts will be most acutely felt by riverside communities in Lao PDR and neighboring countries. If built, the Xayaburi Dam threatens to cause unprecedented damage to the river’s ecology and fisheries by blocking the migratory route of at least 23 fish species and threatening the extinction of 41 more fish species, including the critically endangered Mekong Giant Catfish. This in turn will have devastating impacts to the live lihoods and food security of millions of people living along the river who depend on its natural resources.

I stand in solidarity with the people of the Mekong Region, who have consistently called on the region’s governments to cancel the project.

A joint decision by the region’s governments on whether to proceed with the dam is expected by 22 April 2011, which presents an opportunity to the governments to demonstrate a joint commitment to protect the Mekong River for the shared regional prosperity of present and future generations. More sustainable and peaceful ways exist to meet energy and water needs. I therefore respectfully urge the Government of Lao PDR to immediately cancel plans to build the Xayaburi Dam and for the Government of Thailand to cancel plans to import electricity generated from the Xayaburi Dam.

Yours sincerely,

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