zurück zur Übersicht
Regenwald Report 04/2010

Aktuelle Erfolge und Meldungen

Drei aktuelle Meldungen

Kein Kraftwerk mit Pflanzenöl in Ealing

Großbritannien: Palmöl-Kraftwerk gestoppt

Palmöl steht als Regenwaldvernichter in Verruf, doch einige Energieerzeuger setzen immer noch auf das tropische Öl, so auch in Großbritannien. Seit Anfang 2008 planen dort mehrere Energiekonzerne, Palmöl zur Energiegewinnung zu nutzen. Doch ihnen blies von Anfang an ein harter Wind ins Gesicht. Dazu haben auch die Informationsarbeit und der Protest von Biofuelwatch beigetragen. Rettet den Regenwald arbeitet schon seit vielen Jahren mit den Aktivisten aus England zusammen. Nun konnte Biofuelwatch einen wichtigen Erfolg erzielen: In dem Westlondoner Stadtteil Southall (des Bezirks Ealing) wollte der Konzern Blue-NG ein mit Pflanzenöl betriebenes Kraftwerk bauen. Blue-NG gab an, Rapsöl zur Energiegewinnung einsetzen zu wollen. Doch die Recherche von Biofuelwatch ergab, dass eine Umrüstung auf Palmöl jederzeit möglich gewesen wäre. Biofuelwatch leistete in Ealing wertvolle Aufklärungsarbeit und organisierte zahlreiche Protestaktionen. Über 1.000 Personen unterzeichneten eine Petition gegen die Baupläne und schickten Protestbriefe an Entscheider in Wirtschaft und Politik. Im September 2009 entschied der Stadtrat im Sinne seiner Bürger gegen das Kraftwerk. Daraufhin reichte Blue-NG Klage ein, um seine Pläne durchzusetzen. Vor wenigen Wochen ist die endgültige Entscheidung gefallen: Blue-NG darf sein Kraftwerk nicht in Ealing errichten. Die beim Verbrennen der Pflanzenöle zu erwartenden Abgase würden eine immense Verschlechterung der Gesundheit der Anwohner bedeuten. Damit wurde auch möglichen Plänen zur Verwendung von Palmöl der Riegel vorgeschoben.

 

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Proteste retten Rückzugsgebiet der Humbodt-Pinguine

Chile: Humboldt-Pinguine schwimmen weiter

Die Küstenregion Coquimbo in Chile ist für die marine Flora und Fauna des Landes besonders wertvoll. In unmittelbarer Nähe befindet sich eines der letzten Refugien der vom Aussterben bedrohten Humboldt-Pinguine. Die Wasservögel jagen Fische im Flachwasser und nisten in unterirdischen Bauten. Ausgerechnet hier plante der Energiekonzern Suez Energy den Bau eines neuen Kohlekraftwerkes. Zahlreiche Initiativen, darunter auch Rettet den Regenwald, organisierten sofort Widerstand. 27.000 Unterschriften Bild >Proteste retten Rückzugsgebiet der Humboldt-Pinguine< und unabhängige Gutachten, welche die dramatischen Auswirkungen auf das empfindliche Ökosystem bestätigten, sorgten schließlich für das Veto des chilenischen Präsidenten gegen das bereits erteilte Ja der zuständigen Behörden.

 

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Erfolgreicher Widerstand gegen Bauxit-Mine

Indien: Bengalischer Tiger behält Lebensraum

Der britische Bergbaukonzern Vedanta darf keine Bauxit-Mine am Berg Niyamgiri in Indien errichten. Dies entschied das indische Umwelt- ministerium nach jahrelangen Protesten des Volkes der Dongria Kondh, die seit Urzeiten in der Nähe siedeln und den Berg als heilige Stätte betrachten. Das mit dichtem Regenwald bewachsene Gebiet bietet Zuflucht für viele selten gewordene Tierarten wie zum Beispiel den bengalischen Tiger. Es wäre durch den Abbau des zur Aluminiumherstellung benötigten Bauxits drastischen Gefahren für das Ökosystem und die Wasserversorgung ausgesetzt. Die Entscheidung des indischen Umweltministeriums hat auch Auswirkungen auf ein deutsches Unternehmen: Die Deutsche Bank ist an dem nun gescheiterten Projekt beteiligt gewesen. Sie hält Anteile an Vedanta und wirbt aktiv für Kauf deren Aktien. 16.000 Menschen haben sich an der Protestaktion von Rettet den Regenwald gegen die Deutsche Bank beteiligt. Während die Bank sich gern als „grünes“ Unternehmen präsentiert und diverse Selbstverpflichtungen unterzeichnet hat, zeugt die Beteiligung an Vedanta von wenig Verständnis für die Umwelt und die Rechte indigener Völker. Das Verhalten der Deutschen Bank entlarvt die schönen Erklärungen als substanzloses „Greenwashing“.

Bestellen Sie jetzt unseren Newsletter

Bleiben Sie mit unserem Newsletter am Ball – für den Schutz des Regenwaldes!