Regenwald Report 03/2014
Aktion zur Klimakonferenz: Schützen Sie Ihre Wälder, Herr Präsident!
Anfang Dezember ist Peru Gastgeber der nächsten Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen. Der südamerikanische Staat stellt sich schon jetzt als Musterland dar. Doch in Wirklichkeit lässt die Regierung ihre Natur hemmungslos ausbeuten. Gemeinsam wollen wir etwas dagegen unternehmen
Die Klimakonferenz ist die letzte Gelegenheit, um der Welt die Botschaft zu überbringen, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden“, erklärte Präsident Ollanta Humala im Juli in Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte ihn zum Petersberger Klimadialog geladen, einer Initiative der Bundesregierung.
Während Merkel und Humala im Sitzungssaal mit ihren Delegationen tagten und die Außenminister ein Rohstoffabkommen zur Belieferung der deutschen Industrie mit wertvollen Metallen wie Kupfer und Gold unterzeichneten, versammelten sich draußen zahlreiche Demonstranten. Und vor dem Konferenzsaal übergaben Aktivisten von Rettet den Regenwald Umweltminister Manuel Pulgar Vidal persönlich die ersten fast 140.000 Unterschriften gegen die Rodungen im peruanischen Amazonasgebiet.
Fast 70 Millionen Hektar Amazonasregenwald liegen in Peru – das ist ein Zehntel des gesamten Amazonasgebietes. Nach Brasilien und der Demokratischen Republik Kongo beherbergt das Land die drittgrößte zusammenhängende Fläche tropischen Regenwaldes der Erde. Doch ein neues Gesetz der peruanischen Regierung vom Juli 2014 (Ley 30230) weicht die Umweltgesetze des Landes weiter auf und erleichtert es Unternehmen, die Natur rücksichtslos auszubeuten und zu zerstören.
Ein neues Gesetz macht es den Firmen leichter, die Natur auszubeuten
Um Investoren anzulocken, hatte die peruanische Regierung bereits 2010 den Anbau von Ölpalmen zum „nationalen Interesse“ erklärt. Tausende Hektar wurden allein im letzten Jahr gerodet, doch das soll nur der Anfang sein. Den Regionalregierungen im Amazonasgebiet liegen bereits Anträge über 150.000 Hektar für Ölpalm-Monokulturen vor. Zu den Antragstellern gehört auch die Romero-Gruppe. Romero, die größte Wirtschafts- und Finanzgruppe im Land, ist schon jetzt der wichtigste Palmölproduzent in Peru. Und das Landwirtschaftsministerium hat bereits 600.000 Hektar Land für Ölpalmplantagen ausgemacht, schreibt die Zeitung La República.
Auch Korruption scheint beim Verkauf von staatseigenen Regenwaldflächen an Palmölfirmen im Spiel zu sein. Gegen den Regionalpräsidenten von Ucayali, Jorge Velásquez Portocarrero, sowie Funktionäre aus dem Landwirtschaftsministerium laufen Ermittlungen. Das berichtet die Zeitung El Comercio.
Anfang 2014 wuchsen Ölpalmen schon auf insgesamt 73.076 Hektar Land. Das ist eine Steigerung um 398,2 Prozent im Vergleich zum Jahr 2000, verkündet euphorisch Sáenz Moya, Geschäftsführer der Nationalen Föderation der Ölpalmanbauer von Peru gegenüber der Agentur Agraria.
Dabei sind die Regenwälder nicht nur der Lebensraum von Menschen, Tieren und Pflanzen, sie regulieren auch den Wasserhaushalt und das Klima. Gigantische Mengen an Kohlenstoff sind in den tropischen Ökosystemen gebunden, fast ein Fünftel der weltweiten Kohlendioxidemissionen stammen aus der Regenwaldrodung.
Unsere Aktion geht weiter – zur UN-Weltklimakonferenz im Dezember werden wir alle bis dahin gesammelten Unterschriften an Präsident Humala überreichen. Wir werden dem peruanischen Präsidenten deshalb bis zum Weltklimagipfel in Lima auf den Fersen bleiben und ihm, wo immer möglich, die Motorsäge unter die Nase halten. Bitte helfen Sie mit und unterzeichnen Sie unsere nachfolgende Petition an die peruanische Regierung:
Bitte schützen Sie den Amazonas-Regenwald vor der Zerstörung
Sehr geehrter Herr Präsident Ollanta Humala,im Dezember sind Sie und Ihr Land Gastgeber der UN-Weltklimakonferenz (COP 20). Der Regenwald in Peru spielt nicht nur für die Artenvielfalt, sondern auch für den globalen Klimaschutz eine unersetzliche Rolle.
Doch unter Ihrer Regierung wurden die Umweltschutzgesetze aufgeweicht und Sie lassen es zu, dass Palmölfirmen großflächig die Regenwälder roden. Wir fordern Sie dazu auf, die Abholzungen unverzüglich zu stoppen. Der Klimaschutz ist untrennbar mit dem Erhalt der Regenwälder verbunden.
Bitte die Liste einsenden an: Rettet den Regenwald e. V., Jupiterweg 15, 22391 Hamburg
Weitere Listen können Sie kopieren oder eine PDF-Vorlage aus dem Internet herunterladen: www.regenwald.org/unterschriften
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