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Collage zu Lufthansa und Klimaschutz
Kolumbiens artenreiche Savanne wird durch Baumplantagen zur grünen Wüste. So versteht Lufthansa Klimaschutz (© RdR/Inti CC BY 2.0/Luft- hansa)
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Regenwald Report 03/2025 Klimaschutz – in schlechten Händen

CO2-Handel, „Bio“-Kraftstoffe, E-Autos... Politik und Industrie präsentieren ständig neue „Lösungen“, um die Erderhitzung aufzuhalten – vor allem auf Kosten der Menschen und ihrer Natur in den Regenwaldländern.

Der Regenwald Report ist kostenlos und erscheint vierteljährlich, er enthält aktuelle Berichte über Projekte und Aktionen. Eine Zustellung per Post ist nur innerhalb Deutschlands möglich.

Klimaneutrale Flüge mit Lufthansa?

Die Lufthansa-Gruppe erwirbt Kohlenstoff-Gutschriften von Klimaschutzprojekten. Eins davon liegt in Vichada im Orinoco-Becken in Kolumbien. Angeblich durch Brände und intensive Viehhaltung geschädigte Gebiete sollen mit naturnahen Wäldern „wiederhergestellt” werden - um das CO2 zu binden, das die Flugzeuge ausstoßen. Experten stellen die Behauptungen infrage. Denn tatsächlich handelt es sich um sehr artenreiche Savannen, die nun mit australischem Eukalyptus in Baum-Monokulturen umgewandelt werden. Auf unsere konkrete Anfrage zu dem Projekt hat Lufthansa mit allgemeinen Aussagen zu Klimaschutzmaßnahmen reagiert.

Indonesiens Biosprit-Politik – mit fatalen Folgen

Zwanzig Jahre haben wir gekämpft. Einige Staaten haben sich von der falschen Biosprit-Politik verabschiedet und die EU anerkennt Palmöl nicht mehr als nachhaltigen Kraftstoff. Indonesien jedoch verfolgt ein ehrgeiziges Biofuel-Programm. Schon jetzt landet ein Viertel der Palmölernte in den Tanks. Ab 2025 werden Diesel 40 Prozent Palmöl beigemischt. Die Produktion von Ethanol aus Zucker und von „nachhaltigem“ Kerosin für Flugzeuge wird ausgebaut. Das bedeutet: 4,56 Millionen Hektar Regenwald sind von der Abholzung bedroht.

Grünes Aluminium von Hydro aus dem Regenwald?

Der norwegische Konzern Hydro wirbt mit klimafreundlichem Aluminium. Hydros Low-Carbon Aluminium wird in Norwegen mit Strom aus Wasserkraft produziert. Doch was Hydro dabei verschweigt, sind die firmeneigenen Bauxitminen bei Paragominas im Amazonasregenwald von Brasilien. Auch die weltweit größte Bauxitraffinerie, Alunorte von Hydro, und deren riesige offene Rotschlammdeponien liegen mitten im Urwald an der Amazonasmündung und verseuchen die Umwelt.

Schonen E-Autos wirklich Klima und Umwelt?

Autos, die mit Strom fahren, werden als „saubere“ Lösung angepriesen – verglichen mit fossilen Kraftstoffen. Doch die Klima-, Öko- und Sozialbilanz von E-Autos ist kaum besser. Laut VW werden für die Produktion und den Betrieb des E-Autos ID.4 immer noch 32 t CO2 freigesetzt. E-Autos sind deutlich schwerer und benötigen mehr Rohstoffe: nicht nur Stahl, Aluminium, Kupfer und Kunststoffe, sondern auch Lithium, Kobalt, Nickel, Grafit und Seltene Erden. Viele der Vorkommen liegen in Regenwaldgebieten, wo Menschen und Natur Tagebauminen und Metallraffinerien weichen müssen. Auch alle anderen Probleme wie Straßenbau, Lärm, Feinstaub und Unfälle beheben E-Autos nicht. Die Lösung: eine echte Verkehrswende.

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Wir bewegen viel für die Regenwälder – gemeinsam!

„Rettet den Regenwald ist eine Kerze, die in der Dunkelheit brennt. ihre sanften Strahlen erhellen die dunklen Ecken einer Welt.“

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