Wilderei in Afrika
Welche Arten sind am meisten bedroht?
An erster Stelle stehen in Afrika Elefanten, Nashörner, Flusspferde, Büffel, Leoparden und Antilopen, aber auch Primaten werden illegal gejagt. Generell spielt die Nachfrage eine bedeutende Rolle. So werden z.B. Reptilien dauerhaft wegen ihrer Haut für Luxusartikel wie Taschen, Gürtel und andere Accessoires gewildert.
Doch auch die Primaten, unsere nächsten Verwandten, werden immer häufiger gewildert – als „Delikatesse“ auf dem Teller oder als Haustiere. Mit Primaten sind nicht nur Affen, wie z.B. Stummelaffen, Meerkatzen oder Colobus Affen gemeint, sondern insbesondere auch Menschenaffen, wie Schimpansen und Gorillas. Gnadenlos gejagt wird z.B. auch das Spitzmaulnashorn im östlichen und südlichen Afrika.
Wilderer sind vor allem auf Horn und Elfenbein aus. Viele der gewilderten Tierarten stehen auf der Roten Liste der IUCN und gelten als besonders stark gefährdet.
Warum werden gerade Elefanten und Nashörner so extrem gejagt?
Aus dem Horn der Nashörner wird ein Pulver hergestellt, das vor allem im asiatischen Raum als Heilmittel gegen Krebs und andere Krankheiten, aber auch zur Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens gilt. Besonders in Vietnam glaubt man an die Wirkung des Pulvers, obwohl noch keine wissenschaftliche Studie irgendeine medizinische Wirkung belegt hat. Da das Java-Nashorn wahrscheinlich schon 2010 durch die Wilderei in Vietnam und auf dem asiatischen Festland ausgerottet wurde, wächst der Druck auf die Rhinos in Afrika.
Auf dem asiatischen Schwarzmarkt kostet ein Kilogramm des Rhinozeros-Horns umgerechnet bis zu 20.000 Euro. Elefanten werden hauptsächlich wegen ihres Elfenbeins, aber auch wegen ihres Fleisches gejagt. Vor allem in China gilt Elfenbein als Symbol für Reichtum und wird deswegen sehr nachgefragt.
Was passiert mit den Tierwaisen?
Gerade durch die Wilderei verwaisen viele Jungtiere, die alleine nicht überlebensfähig sind. Viele Affenbabys werden als Haustiere gehalten. Allerdings sterben sehr viele nach kurzer Zeit an Unter- und Mangelernährung oder durch Krankheiten – und manche sogar an Depressionen. Vor allem Gorillas werden in Gefangenschaft depressiv. Die einzige Chance für die Jungtiere sind Waisenhäuser, in denen die Tiere aufgepäppelt und wenn möglich wieder ausgewildert werden.
Bemerkenswert ist, dass viele der ehemaligen Aufzuchttiere oft zu der Station zurückkehren und ihr einen Besuch abstatten. In einem Elefantenwaisenhaus in Nairobi ist eine Elefantenkuh 15 Jahre nach ihrer Auswilderung wieder an der Station aufgetaucht.