
Papuas Zukunft steht auf dem Spiel
Laut der Studie „Land Clearing in Papua: 2024–2025 Trends and Drivers" sind Agrarprojekte für Zuckerrohr und Palmöl für den alarmierenden Waldverlust in Papua verantwortlich. Die Analyse stützt sich auf Satellitenaufnahmen und wissenschaftliche Daten.
Eine aktuelle Studie Land Clearing in Papua: 2024–2025 Trends and Drivers widmet sich Papua, dem westlichen Teil der Insel Neuguinea, weil die Regen-, Trocken- und Feuchtwälder Papuas akut bedroht sind, besonders seit die indonesische Regierung ihre Nationalen Strategischen Projekte (PSN) vehement durchsetzt. Das PSN Merauke im Süden von Papua umfasst drei Millionen Hektar Zuckerrohr- und Reisplantagen, Fabriken für die Produktion von Ethanol aus Zucker sowie Infrastruktur.
Rettet den Regenwald arbeitet intensiv zum Erhalt der Wälder von Papua und dem Schutz der Indigenen. Wir richten „Alle Augen auf Papua“, wie im Regenwald Report 2/2025 zu lesen ist.
Unsere Petition Stoppt den Kahlschlag im Wald der Marind! Stoppt PSN Merauke! fordert den Stopp des Projekts und den Schutz der indigenen Papua und ihrer Rechte.
Im Nusantara Atlas, wo die Studie erschienen ist, kann man interaktiv Satellitenaufnahmen verfolgen und sehen, wo und wann Wälder abgeholzt werden, Waldbrände ausbrechen oder Plantagen angelegt werden. So deckt der Nusantara Atlas Trends in Entwaldung, Landnutzungsänderungen und Waldbränden in Indonesien, Malaysia, Brunei, Papua-Neuguinea und Kolumbien auf.
Die Ergebnisse der Studie Land Clearing in Papua: 2024–2025 Trends and Drivers in Stichworten
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Der Verlust an Primärwald in Papua erreichte 25.300 Hektar im Jahr 2024. Das sind 10 Prozent mehr als im Jahr davor. 2025 beschleunigt sich das Tempo, wie die aktuellen Daten zeigen.
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Ein Viertel der Primärwaldverluste gehen auf das Konto des PSN im Bezirk Merauke im Süden von Papua. Dafür sind innerhalb eines Jahres bis Juni 2025 insgesamt 9.835 Hektar Primärwald zerstört worden. Damit ist dieses Projekt der größte Treiber der Entwaldung.
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Außer Primärwald sind andere intakte Ökosysteme zerstört worden: Wälder, Sümpfe, Savannen und Grünland. Bis Juni 2025 insgesamt 22.272 Hektar.
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Palmöl ist der zweitgrößte Treiber der Entwaldung. 3.577 Hektar Regenwald sind 2024 für Ölpalmplantagen abgeholzt worden, hauptsächlich in Sorong im Westen der Insel.
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Die größte Bedrohung durch PSN Merauke steht noch bevor. Dazu gehört eine 135 km lange Straße, die den Zugang zu den entfernt liegenden Wäldern erleichtert. Bis Juni 2025 sind 40 km der Straße bereits gebaut worden.
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Hauptakteure der Vernichtung der Regenwälder und anderer Ökosysteme sind die indonesischen Konzerne Jhonlin, Fangiono und Salim.
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Palmöl- und Zellstoffkonzerne expandieren weiter.
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Bergbauaktivitäten auf fragilen kleinen Inseln mit hoher Biodiversität nehmen zu. Ein Beispiel ist Raja Ampat im Korallendreieck, dem reichsten Korallenökosystem der Welt.

Fazit der Studie
PSN Merauke ist das Einfallstor für die Jagd nach Rohstoffen. Innerhalb kurzer Zeit sind hier 22.272 Hektar natürliche Ökosysteme gerodet worden, darunter Primärwald, Sumpf und Savanne. Die Bedrohung liegt jedoch in dem, was noch bevorsteht.
Sobald die neue 135 km lange PSN-Straße, die von der Jhonlin Group gebaut wird, fertiggestellt ist, werden die Folgen für die Natur und die Menschen deutlich zunehmen:
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Die Straße endet nur 1 km vom Naturschutzgebiet Danau Bian entfernt, was dieses Schutzgebiet gefährdet.
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Nur 20 km östlich liegt der Trans-Papua-Highway.
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Die Straße wird eine weitere kreuzen, die 2012 für das Merauke Food and Energy Estate (MIFEE) gebaut wurde. So entsteht ein Netz, das Zugang zu abgelegenen Waldgebieten eröffnet.
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Im Nationalpark Wasur wird Wilderei zunehmen.
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Der Zuzug von Menschen, sowohl staatlich gefördert als auch freiwillig, wird Landspekulation und weitere Abholzungen mit sich bringen.
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Kultur, Identität und Rechte der indigenen Papua sind in großer Gefahr.
Empfehlungen der Studie
Damit Papua nicht noch mehr Ökosysteme verliert, die nicht wiederhergestellt werden können, für Renditen, die nicht dauerhaft sind und nicht geteilt werden, empfiehlt der Nusantara Atlas
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Dringliche Kurskorrektur
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Verankerung indigener Landrechte
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Auf Wissenschaft basierende Landnutzungsplanung
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Beendigung der Agrar-Projekte
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Moratorium für Ölpalmplantagen in Waldgebieten
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Verbot von Bergbau auf kleinen Inseln
Papua, dem westlichen Teil der Insel NeuguineaNeuguinea ist die größte tropische Insel der Welt. Der Ostteil der Insel ist der Staat Papua-Neuguinea. Der Westteil wird Papua genannt und ist in Indonesien integriert.

Stoppt den Kahlschlag im Wald der Marind! Stoppt PSN Merauke!
Unter Militärschutz setzt Indonesien ein Zucker- und Ethanol-Programm im Süden Papuas durch. Zwei Millionen Hektar Regenwald und Land der Indigenen sind in Gefahr.

Kein Kahlschlag auf unserem Land!
Im Süden von Papua droht den Indigenen und ihrer Natur eine Tragödie: Auf zwei Millionen Hektar entsteht dort eine gewaltige Zuckerrohr-Industrie. Wir unterstützen die Menschen dabei, ihren Wald zu verteidigen – bitte unterschreiben Sie unsere Petition!

Den Regenwald im Süden von Papua retten und indigene Papua stärken
Papua erlebt einen Ansturm von Holz-, Palmöl- und Bergbaufirmen. Die Umwelt- und Menschenrechtsorg. Pusaka wehrt sich gegen Abholzung und Landraub.