Stoppt die Öl-Bohrungen im Yasuní-Nationalpark!

Kronendach im Yasuní-Nationalpark, Ecuador Verteidigen wir den Yasuní! (© Pato Chavez)
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Im ecuadorianischen Yasuní-Nationalpark soll eine weitere Erdölkonzession vergeben werden. Das Konzessionsgebiet ist nicht nur der vermutlich artenreichste Ort unseres Planeten, dort leben auch indigene Völker in freiwilliger Isolation. Bitte unterstützen Sie den offenen Brief an die Regierung Ecuadors.

News und Updates Appell

An: Präsident Ecuadors, Rafael Correa; Vizepräsident Ecuadors, Jorge Glas; Umweltministerin Lorena Tapia; Justizministerin und Ministerin für Menschenrechte und Religion, Dr. Ledy Zúñiga R.

„Verbieten Sie Erdölförderungen im Territorium der in Isolation lebenden Völker Tagaeri und Taromenani und bewahren Sie die Biodiversität.“

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Die Bewegung YASunidos, Verteidiger des Yasunís, weiß aus Erfahrung: Eine Ölentnahme ohne irreversible soziale und ökologische Schäden ist nicht möglich.

Im Yasuní-Nationalpark wird in den Blöcken 12, 15, 16 und 31 bereits Öl gefördert. In diesem Nationalpark, der zu einem weltweiten Symbol des Widerstands gegen die Ölgewinnung wurde, soll nun eine weitere Konzession vergeben werden: Im Südwesten des Parks befindet sich der Block 55 oder Campo Armadillo („Gürteltierland“). Die Umweltgenehmigung für eine Erdölkonzession wird derzeit vom ecuadorianischen Umweltministerium bearbeitet.

Pato Chavez, Sprecher von YASunidos fordert, dass für das Gebiet „jegliche Form von Ressourcen-Abbau abgelehnt wird“, um die dort in Isolation lebenden Völker zu schützen. Die Erdölaktivitäten hätten außerdem „verheerende Folgen für die fragile und bedrohte Existenz“ des Territoriums, ergänzt der Anwalt Pablo Piedras. Nach Angabe der IUCN sind 33 Arten in dem Gebiet vom Aussterben bedroht.

Noch im Jahr 2009 wollte der ecuadorianische Staat das „Gürteltierland" schützen und stellte die Erdölerkundungen ein. Grund waren Beweise für die dort in freiwilliger Isolation lebenden Völker Tagaeri und Taromenane. In der ecuadorianischen Verfassung (Art. 57) wird die Ausbeutung von Rohstoffen in Taromenane-Territorien als Ethnozid bezeichnet.
2013 revidierte die ecuadorianische Regierung ihre Einschätzung zur Existenz der Tagaeri und Taromenane in dem Gebiet und erklärte öffentlich, im „Gürteltierland“ würden keine verborgenen Völker leben. Die Erdölförderung wurde genehmigt.

Zahlreiche Organisationen, die sich schon seit Jahren für den Schutz isolierter Völker einsetzen, haben einen offenen Brief an die ecuadorianische Regierung gezeichnet. Bitte unterschreiben Sie die Forderung nach einem Stopp der Erdölaktivitäten in Block 55.

Hinter­gründe

Offener Brief

An:
Ökonom Rafael Correa D., Präsident der Republik Ecuador
Ingenieur Jorge Glas E., Vizepräsident der Republik Ecuado
Dr. Lorena Tapia, Umweltministerin
Dr. Ledy Zúñiga R., Justizministerin und Ministerin für Menschenrechte und Religion

Sehr geehrte Damen und Herren,

die bevorstehende Erteilung der Umweltgenehmigung durch das Umweltministerium MAE für den Block 55 - besser bekannt als „Gürteltierland“ - erfüllt uns mit tiefer Sorge.

Eine Umweltgenehmigung für das Gebiet, in dem Héctor España und Luis Castellanos in den Jahren 2005 bzw. 2008 ums Leben gekommen sind, für das mehr als 5.000 Datensätze und Beweise (darunter zahlreiche aktuelle) dokumentiert wurden, für das selbst die Dokumente des MAE sowie der Schutzmaßnahmen-Plan die Anwesenheit von „indigenen Völkern in freiwilliger Isolation“ anerkennen [1]. Für diese Völker wären die geplanten Erdölaktivitäten verhängnisvoll. Weitere fatale Folgen beträfen die Glaubwürdigkeit der Regierung sowie die institutionalisierten Rechte der Tagaeri und Taromenane.

Wir möchten Sie daran erinnern, dass der Staat in den nationalen Gutachten zu den in freiwilliger Isolation lebenden Völkern folgende Punkte anzuerkennen hat:

  • Die Gewährleistung des Besitzes angestammten Landes, der von ihnen bewohnten und als Lebensgrundlage genutzten Territorien sowie die Unantastbarkeit der Territorien

  • Ihre Mobilität im Einklang mit ihren kulturellen Normen und Konzepten

  • Das Verständnis dafür, dass die Präsenz der Tagaeri, Taromenani und anderer in freiwilliger Isolation lebenden Völker sicherstellt, dass große Gebiete des Nationalparks Yasuní gut erhalten sind

  • Die Vernichtung der in freiwilliger Isolation lebenden Völker darf niemals als ein Mittel zur Vereinfachung der Rohstoffausbeutung im Amazonasgebiet angesehen werden. Auch nicht als unvermeidlicher Kollateralschaden [2].

In den Strategielinien für die Maßnahmen ist folgende Verbindlichkeit festgelegt: „Stärkung des Grundsatzes der Unantastbarkeit“. Darüber hinaus wird als Priorität festgelegt: „Zukünftig wird ein Territorialplan gefördert, der Ölfördermaßnahmen in Gebieten verbietet, die das von Tagaeri und Taromenane beanspruchte Territorium beeinflussen".

Darüberhinaus finden sich in dem 2013 erschienenen Bericht der Interamerikanischen Kommission für Menschenrechte „Indigene Völker in freiwilliger Isolation und Erstkontakt in Amerika“, Abschnitt über natürliche Ressourcen, folgende Empfehlungen [3]: „Es soll auf die Vergabe solcher Lizenzen oder Genehmigungen verzichtet werden, die in Zusammenhang stehen mit dem Abbau natürlicher Ressourcen in den Lebens- und Transitgebieten, inklusive der Pufferzonen, indigener Völker in freiwilliger Isolation und mit Erstkontakt. Beispiele für den Abbau natürlicher Ressourcen sind unter anderem der Bergbau, die Erdölförderung, die Entwaldung, die Viehwirtschaft und die Agrarindustrie.“

Das Offensichtliche, das Vernünftige, das Korrekte und Verfassungskonforme wäre die endgültige Schließung des Blocks 55 („Gürteltierland“) und die Annullierung jedweder für das Gebiet vergebenen Konzession. Darüber hinaus die Ausweitung des unantastbaren Gebietes Tagaeri-Taromenane in Richtung des Blockes, und mit dem Ziel einer langfristigen Konsolidierung des Territoriums. Dieses soll unbefristet die Integrität und die grundlegenden Menschenrechte schützen und so einen bevorstehenden Ethnozid verhindern.“

Ein Bohrloch mehr im Yasuní, ein Tag weniger in der Existenz der Tagaeri und Taromenane.“

Mit freundlichen Grüßen,

[1] Das Umweltministerium und das Ministerium für Justiz, Menschenrechte und Religionen haben im April 2013 eine Karte an die Interamerikanische Kommission für Menschenrechte gesendet, in der die Gebiete von vier Gruppen indigener Völker in freiwilliger Isolatin verzeichnet sind. 

[2] Regierung der Republik Ecuadors: “Política Nacional para los Pueblos en Situación de Aislamiento Voluntario”, S.6-7.

[3] Interamerikanische Kommission für Menschenrechte: “Pueblos Indígenas en Aislamiento Voluntario y Contacto Inicial en las Américas”, Abschnitt über natürlich Ressourcen, S.81.

An­schreiben

An: Präsident Ecuadors, Rafael Correa; Vizepräsident Ecuadors, Jorge Glas; Umweltministerin Lorena Tapia; Justizministerin und Ministerin für Menschenrechte und Religion, Dr. Ledy Zúñiga R.

Ich teile die im offenen Brief zum Ausdruck gebrachte Besorgnis über die bevorstehende Erteilung der Umweltgenehmigung des ecuadorianischen Umweltministeriums MAE für Erdölförderungen im Block 55. (https://www.salvalaselva.org/peticion/1026/sed-de-petroleo-etnocidio-y-destruccion-en-la-amazonia-ecuatoriana#more). Dieser Block, auch Gürteltierland genannt, ist die Heimat indigener Völker, die in freiwilliger Isolation leben.

Ich fordere die endgültige Schließung des Blocks 55 („Gürteltierland“) und die Annullierung jedweder für das Gebiet vergebenen Konzession. Darüber hinaus die Ausweitung des unantastbaren Gebietes Tagaeri-Taromenane in Richtung des Blocks mit dem Ziel einer langfristigen Konsolidierung des Territoriums. Dieses soll unbefristet die Integrität und die grundlegenden Menschenrechte schützen und so einen bevorstehenden Ethnozid verhindern.

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