Biologisch? Nachhaltig? Fair? Die Wahrheit über Palmöl aus Brasilien
Palmöl vom Agropalma aus Brasilien ist mit zehn verschiedenen Siegeln als biologisch, fair und nachhaltig zertifiziert. Internationale Lebensmittelkonzerne wie Ferrero, Kellogg's und Nestle kaufen das Palmöl. Doch Teile der Flächen stammen offenbar aus illegalem Landhandel. Die Einwohner beklagen Gewalt und Menschenrechtsverstöße.
News und Updates AppellAn: Lebensmittelkonzerne, internationale Zertifizierer und Siegel-Vereine, brasilianische Behörden
„Etikettenschwindel beenden! Siegel-Vereine und Lebensmittelkonzerne müssen sicher stellen, dass zertifiziertes Palmöl nicht aus Landraub und Gewalt stammt“
Agropalma, der größte Palmölproduzent in Brasilien, gilt als globales Vorbild in der Branche. Der brasilianische Konzern ist mit zehn internationalen Siegeln für biologischen, fairen und nachhaltigen Ölpalmanbau zertifiziert: Dazu gehören das Biolabel der EU (EU-Ökoverordnung), des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA Organic) und JAS aus Japan, das Fair Trade-Label IBD aus Brasilien sowie die Label Runder Tisch für nachhaltiges Palmöl (RSPO) und Palm Oil Innovations Group (POIG).
Zu den Kunden des Palmöls von Agropalma gehören 20 internationale Palmölhändler und Lebensmittelhersteller, darunter Alnatura, Danone, Ferrero (Nutella), Kellogg's, Mars, Mondelez (Oreo), Nestlé, PepsiCo, Unilever (Langnese) und Upfield (Rama).
Die 39.000 Hektar zertifizierten Ölpalmplantagen, davon 4.000 Hektar Bio-Anbau, wurden laut Agropalma zwischen 1982 bis 2002 in den Amazonas-Regenwald im Bundesstaat Pará geschlagen. Daneben nennt der Konzern 64.000 Hektar „Schutzwald“ sein eigen, auf denen Agropalma angebliche Klimaschutzprojekte (REDD+) betreibt.
Doch ein großer Teil der Grundstücke von Agropalma stammt offenbar aus der unrechtmäßigen Aneignung von Landflächen im Staatsbesitz, von lokalen Gemeinden und von ansässigen Kleinbauern, berichtet Publica. Agropalma wird des Landraubs beschuldigt und 58 Tausend Hektar Land wurden von den Gerichten annulliert, betitelt die Zeitung Ver O Fato einen ausführlichen Hintergrundartikel über den Palmölkonzern.
Die Einwohner:innen beklagen zudem Gewalt, Blockaden der Wege und des Zugangs zu öffentlichen Orten wie Flüssen und Friedhöfen durch die Firma. Menschenrechtsorganisationen wie Global Witness beklagen schwere Menschenrechtsverletzungen, die brasilianische Rechtsanwaltskammer sehr schlechte Arbeitsbedingungen, Ausbeutung und Knebelverträge auf den Plantagen von Agropalma.
HintergründeLandraub und Gewalt gegen die Bevölkerung
Die Ölpalm-Plantagen und Landflächen von Agropalma überschneiden sich mit dem angestammten Land der Gemeinden Balsa, Turiaçu, Vila do Gonçalves und Vila dos Palmares do Vale Acará im Bundesstaat Pará. Die in der Vereinigung ARQVA (Associação dos Remanescentes de Quilombos da Comunidade da Balsa, Turiaçu, Gonçalves e Vila Palmares do Vale do Acará) zusammengeschlossenen und mehrheitlich von Afrobrasilianern (Quilombolas) bewohnten Dörfer werfen Agropalma vor, das Land gewaltsam und mit unrechtmässigen Landtiteln sowie Betrug sich angeeignet zu haben1.
"Agropalma respektiert weder die Entscheidungen der Justiz noch die des Justizministeriums", erklärt der Quilombola-Führer Joaquim dos Santos Pimenta. Er bezieht sich auf Entscheidungen des Gerichtshofs des Bundesstaates Pará, der 2018 die Registrierung zweier Farmen von Agropalma blockiert hatte2: "Die Flächen der Farmen Roda de Fogo und Castanheira wurden auf der Grundlage falscher Dokumente verkauft, die von einem nicht existierenden Notariat und von nicht qualifizierten Personen ausgestellt wurden", begründete das Gericht die Entscheidung. Nachdem Agropalma Berufung eingelegt hatte, bestätigte der Gerichtshof des Bundesstaates Pará auch in zweiter Instanz die Löschung der Eintragung der beiden Betriebe3.
Der Wissenschaftler Elielson Pereira da Silva der Bundesuniversität Pará (UFPA), der die sozio-ökologische Entwicklung der Gemeinschaften inmitten der Ölpalmen-Monokulturen seit 2019 erforscht, erklärt: "Wir haben eine Reihe von Verstößen festgestellt seit den 1980er Jahren, als die Quilombolas aus ihrem Gebiet vertrieben wurden. Das von diesen Familien beanspruchte Territorium ist auf diesen gefälschten Grundbucheinträgen mit Landflächen von Agropalma überlagert", so der Forscher4.
Die Bevölkerung wirft Agropalma außerdem vor, mit bewaffneten Sicherheitspersonal den Zugang zu öffentlichen Flächen wie den Ufern des Acará-Flusses, der sich in zahllosen Schleifen durch den Regenwald windet, aber auch den Zugang zu Grundstücken wie Friedhöfen zu blockieren. Für die Ernährung der Menschen spielt der Fischfang im Fluss ein wichtige Rolle. Zudem versperre die Firma mit Toren, mitten auf den Pisten abgeladenen Bauschuttcontainern und ausgehobenen tiefen Gräben die angestammten Wegerechte.
Agropalma bestreitet die Vorwürfe
Auf Anfrage erklärt Agropalma, dass seine Unternehmenspolitik Maßnahmen verbiete, die legale und reguläre Aktivitäten von Menschenrechtsverteidigern behindere, die Firma aber das Recht habe, ihre Mitarbeiter und ihr Vermögen zu schützen. Agropalma bestreitet, gewaltsam gegen die genannten Gemeinschaften und Einzelpersonen vorgegangen zu sein, und erklärt, dass es keine Landansprüche indigener Völker gibt, die sich mit dem Land von Agropalma überschneiden.
Agropalma-Gruppe
Die Agropalma-Gruppe ist Teil der brasilianischen Banken-Guppe Alfa, der auch Tourismus- und Baufirmen gehören. Nach Berichten von Valor Económico soll Agropalma zusammen mit weiteren Unternehmen der Alfa-Gruppe verkauft werden5.
Der nach eigenen Angaben „größte nachhaltige Palmölproduzent Amerikas“ hat die Ölpalmplantagen zwischen 1982 bis 2002 in den Regenwald geschlagen6. Auf 4.015 Hektar produziert Agropalma zertifiziertes Bio-Palmöl ("Departamento III" Abrigos Carnauba, Mururu und Bacaba) und auf 36.000 Hektar konventionelles Palmöl. Daneben nennt der Konzern 3.200 Hektar mit Wegen, Straßen und Fabriken sowie 64.000 Hektar „Schutzwald“ sein eigen, womit die von Agropalma kontrollierte Landfläche gut 107.000 Hektar beträgt.
Neben den Ölpalmplantagen verfügt Agropalma über sechs Palmölmühlen, zwei Palmölraffinerien und ein Exportterminal. Laut Agropalma gegen ca. 95 % der Exporte nach Europa und 5 % in die USA7.
Kunden von Agropalma
Zu den Kunden des Palmöls von Agropalma gehören 20 internationale Agrarmultis, Ölmühlenbetreiber und Lebensmittelkonzerne, darunter:
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AAK8
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ADM9
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Alnatura10
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Bunge11
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Cargill12
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Danone13
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Ferrero14
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General Mills15
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Hershey16
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Kellogg Company17
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Mars18
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Mondelez19
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Nestle20
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Olenex 21
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PepsiCo22
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Pz Cussons23
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Unilever24
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Upfield25
- BASF 26
- Evonik 27
- Friesland Campina 28
- Stratas Food 29
Die Umwelt- und Menschenrechtsorganisation Global Witness hat die Unternehmen schriftlich aufgefordert, Stellung zu den Vorwürfen gegen Agropalma zu beziehen. Einige der Firmen haben geantwortet, doch die Angaben sind sehr allgemein über die Unternehmenspolitik gehalten, verweisen auf die Siegel, gehen nicht auf die Vorwürfe gegen Agropalma ein und lassen auch keine konkreten Schritte erkennen, das Palmöl auszuschließen30.
Zu den Siegeln von Agropalma:
Runder Tisch für nachhaltiges Palmöl – Roundtable for Sustainable Palmoil (RSPO)
Dem RSPO-Label gehören weltweit etwa 5.000 Unternehmen und NGOs an, die – so der Anspruch, „den nachhaltigen und sozial verantwortlichen Palmölanbau fördern“ wollen. Aktuell beträgt die unter RSPO zertifizierte Ölpalm-Plantagenfläche 3,5 Mio. ha (2022).
Bei Agropalma sind laut RSPO 107.506 Hektar - also 100 % der Landflächen - seit 2011 unter dem Standard als nachhaltig und sozial verträglich zertifiziert31. Wegen der Landkonflikte bei Agropalma wurde bereits 2015 bei RSPO Beschwerde eingereicht. Ende 2020 wurde sie von RSPO mit der Begründung abgewiesen, dass der Landstreit Sache der brasilianischen Gerichte sei 32 33 34. Agropalma hatte seinerseits die Beschwerden als „absurde Klagen“ bezeichnet35.
Anfang Dezember 2022 haben Hundert Organisationen aus aller Welt - darunter Rettet den Regenwald - in einem offenen Schreiben das Greenwashing mit zertifiziertem Palmöl durch RSPO verurteilt und aufgefordert, dies zu beenden36.
Palmöl Innovationsgruppe - Palm Oil Innovations Group (POIG)
Agropalma ist auch Gründungsmitglied in der zusammen mit Greenpeace und dem WWF 2013 gegründeten Palm Oil Innovations Group (POIG). POIG wurde von den Organisationen zusammen mit einigen Palmölfirmen und deren Kunden geschaffen, weil ihnen die Standards und Performance von RSPO nicht ausreichten.
Aktuell gehören zu POIG drei Palmöl-Produzenten (Agropalma, Daabon, Musim Mas), vier Palmöl-Konsumenten (Danone, Ferrero, L´Oreal, Stephenson) und acht NROs. Greenpeace ist inzwischen ausgetreten.
POIG hat den Anspruch, die weltweit strengsten Anforderungen an den Anbau und die Produktion von Palmöl zu stellen. „POIG konzentriert sich auf die drei Themenbereiche Umweltverantwortung, Partnerschaften mit Gemeinden, einschließlich Arbeitnehmerrechte, sowie Unternehmens- und Produktintegrität“ steht auf der Webseite der Gruppe zu lesen37.
Die Zertifizierung unter RSPO und POIG erfolgt durch akkreditierte Zertifizierer mit jährlichen Audits und Feldbesuchen. Im letzten Zertifizierungsbericht von POIG vom 31.1.2022 glänzt Agropalma mit keinerlei Beanstandungen38:
„Die Analyse der Unterlagen und die Befragung von Managern, Koordinatoren, Arbeitnehmern, Gewerkschafts- und Gemeinschaftsvertretern von Agropalma ergaben keine Verstöße“, so das Ergebnis des Berichts. Und: „Die Flächen von Agropalma und Bauern sind privat. Es gibt keine Nutzung von Gemeinschaftsflächen für Palmenplantagen“, steht in dem Bericht gleich neun Mal zu lesen.
Auf der Punktekarte der Palmölproduzenten von Greenpeace rangiert Agropalma an 1. Stelle der bewerteten Unternehmen39. Auch bei der Bewertung SPOTT der Zoologischen Gesellschaft von London hat Agropalma mit 86 Prozentpunkten eine hervorragende Note, darunter 92 Prozentpunkte für die Einhaltung der „Gemeinde-, Land- und Arbeitsrechte“40.
Bio Suisse
Neben den oben aufgeführten zehn Labeln war die Palmölraffinerie Cia Refinadora da Amazonia von Agropalma bis Mitte 2022 auch mit dem Schweizer Biolabel Bio Suisse zertifiziert41. Die Schweizer Kleinbauernvereinigung Uniterre42 hat sich bei Bio Suisse 2021 über die Zertifizierung beschwert. Im Frühjahr 2022 ist die Zertifizierung ausgelaufen und wurde nicht wie in den Jahren davor erneuert. Laurent Vonwiller von Uniterre sieht das als Ergebnis des Dialogs mit Bio Suisse an, der nun Früchte trage, steht in der Zeitschrift Kultur und Politik 3-22 des Bioforum Schweiz zu lesen43. Dagegen schreibt Bio Suisse an Rettet den Regenwald, dass "der Dialog zwischen Uniterre und Bio Suisse auf diese Entscheidung keinerlei Auswirkung habe".
Laut Vonwiller "fehle Bio Suisse der Mut zu erkennen, dass sie jahrelang eine Firma unterstützt hat, welche auf industrieller Landwirtschaft basiert und im grossen Stil (und mit Unterstützung von RSPO!) die Fälschung von Eigentumstiteln und Land Grabbing praktiziert hat. Auch fehlt ein Zeichen der Solidarität mit den vertriebenen Gemeinschaften, die zurzeit für die Rückgewinnung des von Agropalma gestohlenen Landes kämpfen".
Fußnoten
1 E joio e o trigo (2022). No Pará, quilombolas são encurralados por seguranças armados e encapuzados de fornecedora da Nestlé: https://ojoioeotrigo.com.br/2022/02/Quilombolas-encurralados-por-segurancas-armados-e-encapuzados-da-agropalma-fornecedora-de-oleo-de-palma-para-nestle/
Metrópoles (2022). OURO LÍQUIDO: PRODUÇÃO DE DENDÊ EXPLORA POPULAÇÕES NEGRAS E INDÍGENAS NO BRASIL: https://www.metropoles.com/materias-especiais/ouro-liquido-producao-de-dende-explora-populacoes-negras-e-indigenas-no-brasil-2
2 Ministério Público del Estado de Pará (2018). Justiça determina bloqueio de matrículas de fazendas da Agropalma https://www2.mppa.mp.br/noticias/justica-determina-bloqueio-de-matriculas-de-fazendas-da-agropalma.htm
3 TRIBUNAL DE JUSTIÇA DO ESTADO DO PARÁ (2021). APELACÃO 0803639-54.2018.8.14.0015: http://177.125.100.71/pje/6537838
4 Pública (2022). Com inércia do governo, empresas do dendê avançam sobre terras públicas da Amazônia: https://apublica.org/2022/08/com-inercia-do-governo-empresas-do-dende-avancam-sobre-terras-publicas-da-amazonia/
5 Valor Económico (2022). Herdeiras de Aloysio Faria colocam Alfa e mais duas empresas à venda:https://valor.globo.com/financas/noticia/2022/09/16/herdeiras-de-aloysio-faria-colocam-alfa-e-mais-duas-empresas-a-venda.ghtml
6 Agropalma (2020). Agropalma Sustainability Report 2019: https://www.agropalma.com.br/wp-content/uploads/2022/02/relatorio-agroplama-2020_en_final.pdf
7 Agropalma (2020). Agropalma Sustainability Report 2019: https://www.agropalma.com.br/wp-content/uploads/2022/02/relatorio-agroplama-2020_en_final.pdf
8 AAK (2022). Updated April 2022: https://www.aak.com/contentassets/3a2ef8f179cd4c99a9e144a1fcdf62f7/aak-public-mill-list-april-2022.pdf
9 ADM (2022). List of supplying mills: https://www.adm.com/globalassets/sustainability/sustainability-reports/2022-reports/adm-mainz-2021-q1---q4.pdf
10 Allnatura (2022). Unser Beitrag für Mensch und Erde. Nachhaltigkeitsbericht 2021/22, Seite 28: https://kiosk.alnatura.de/alnatura-nachhaltigkeitsbericht-2021-2022/66811371
Allnatura (2022) Häufige Fragen: Palmöl: https://www.alnatura.de/de-de/magazin/palmoel-faq/
11 Bunge (2017). palm oil mill list: https://www.bunge.com/sites/default/files/mill_list.q32017.pdf
12 Cargill (2022). Cargill Global Mill List - Quarter 2, 2022: https://www.cargill.com/doc/1432132443976/cargill-palm-mill-list.pdf
13 Danone (2022). PALM OIL SUPPLIERS & MILLS LIST H2 2021: https://www.danone.com/content/dam/danone-corp/danone-com/about-us-impact/policies-and-commitments/en/2022/danone-palm-oil-suppliers-and-mills-h22021.pdf
14 Ferrero (2021). PALM OIL SUPPLIERS & MILL LISTS: https://www.ferrerosustainability.com/int/sites/ferrerosustainability_int/files/2021-12/palm-oil-suppliers-mill-list_jan-jun2021.pdf
15 General Mills (2022). List of supplying mills - January 2022: https://www.generalmills.com/-/media/Project/GMI/corporate/corporate-master/Files/Issues/General-Mills-Mill-List-H2-List-March-2022.pdf
General Mills (2022). Statement on responsible palm oil sourcing: https://www.generalmills.com/how-we-make-it/healthier-planet/sustainable-and-responsible-sourcing/palm-oil
16 Hersey (2022):July through December 2021 Palm Oil Traceability - Mill List: https://www.thehersheycompany.com/content/dam/hershey-corporate/documents/responsible-sourcing/palm-oil-sourcing/Hershey%20-%20July%20to%20December%202021%20Palm%20Mill%20List.pdf
17 Kellog (2018). Kellog Mill List 2018: https://betterdays.kelloggcompany.com/palm-oil ; https://filecache.mediaroom.com/mr5mr_kellogs_cr/180812/KelloggCompany_2020Milestones_PalmOil.pdf
18 Mars (2021). Mars Simplified Supply Chain Global Palm Oil Mill List:https://lighthouse.mars.com/adaptivemedia/rendition/id_c81ec933c324248719fda21219f508650bee9f08/name_out/Mars/0Simplified/0Palm/0Oil/0Mill/0List/0Feb/02021.pdf
19 Mondelez (2021). 2021 Palm Oil Mill List: https://www.mondelezinternational.com/-/media/Mondelez/Snacking-Made-Right/ESG-Topics/Palm-Oil/MDLZ-Palm-Oil-Mill-List.pdf
20 Nestle (2021). Supply Chain Disclosure Palm Oil: https://www.nestle.com/sites/default/files/2019-08/supply-chain-disclosure-palm-oil.pdf und https://web.archive.org/web/20230121162526/https://www.nestle.com/sites/default/files/2019-08/supply-chain-disclosure-palm-oil.pdf
21 Olenex Edible Oils GmbH – Brake (2021). Traceability Summary – Supplies July 2020 – June 2021: https://olenex.com/wp-content/uploads/2021/10/Europe_Q32020-Q22021_Brake_211021.pdf
22 PepsiCo (2022). PepsiCo Palm Oil Mill List 2021: https://www.pepsico.com/docs/default-source/sustainability-and-esg-topics/pepsico-palm-oil-mill-list-2021.pdf?sfvrsn=6d6ac16d_3
23 PZ Cussons (2021). PZ Cussons Palm Oil Mill List – July 2021: https://www.pzcussons.com/wp-content/uploads/2021/10/PZC-Palm-Oil-Mill-List-July-2021.pdf
24 Unilever (2021). 2020 Palm Oil Mills:https://assets.unilever.com/files/92ui5egz/production/e84d22e1c71e43033d21b63a172143c2f54595c8.pdf/unilevers-palm-oil-mill-list-declared-by-ul-suppliers-2020.pdf
25 Upfield (2021). Palm Oil Mill List for Publification: https://upfield.com/wp-content/uploads/2021/10/Mill-list-for-publication-20211008.pdf
29 https://assets.speakcdn.com/assets/2371/stratas_2020_q3_&_q4.pdf?1629908719341
30 Business and Human Rights Ressource Center (2022). Brazil: 20 international brands named by Global Witness as major buyers of palm oil from producers linked to alleged human rights violations: https://www.business-humanrights.org/en/latest-news/brazil-20-brands-are-named-by-global-witness-as-major-buyers-of-palm-oil-from-producers-whose-activities-the-ngo-links-to-hr-violations/
31 Roundtable for Sustainable Palm Oil (2022). Agropalma - Annual Communication of Progress 2021: https://document.rspo.org/2021/Agropalma_Group_ACOP2021.pdf
32 RSPO-Beschwerdegremium (2015). Schreiben an das RSPO-Sekretariat vom 13. Aug. 2015: https://ap8.salesforce.com/sfc/p/#90000000YoJi/a/90000000PY7i/icaUzhunFy61oOa_qRh2Bga9.oEOd4Mdcr.RYtH8hqE
33 RSPO-Beschwerdegremium (2015). Schreiben an das RSPO-Sekretariat vom 31. Aug. 2015: https://ap8.salesforce.com/sfc/p/#90000000YoJi/a/90000000PY7Y/pUXAzZPqGlWKrkzJlY1R8IlM90.PY8Vf1maBxNd9IuU
34 RSPO-Beschwerdegremium (2020). Re: Final decision by the Complaints Panel on the Complaint against Agropalma Group (Membership No.:1-0003-04-000-00): https://rspo.my.salesforce.com/sfc/p/#90000000YoJi/a/0o000000i0eK/nnWdyQPdKuzo1VB_MAj2Uy4TQQym.VPVmMdBP.T73gc
35 RSPO-Beschwerdegremium (2015). Agropalma's official response to false accusations against its behalf: https://ap8.salesforce.com/sfc/p/#90000000YoJi/a/90000000PY7d/_nolTXvKwUaonrszqIXL_CbPJDXzI6NMTicNUsDd6xE
36 GRAIN (2022). Roundtable on Sustainable Palm Oil: 19 years is enough: https://grain.org/en/article/6925-roundtable-on-sustainable-palm-oil-19-years-is-enough
37 Palm Oil Innovations Group (ohne Datum). ABOUT POIG: http://poig.org
38 Palm Oil Innovation Group (2022). Palm Oil Innovation Group Verification Report For Agropalma Group In Tailândia, Acará and Tomé-Açú/Pará, Brazil: http://poig.org/wp-content/uploads/2022/04/Agropalma-POIG-Verification-Report-2021-Final-Public.pdf
39 Greenpeace (2011). Scorecard on palm oil producers: https://www.greenpeace.org/static/planet4-southeastasia-stateless/2019/04/49964559-49964559-palmoilscorecard.pdf
40 The Zoological Society of London/SPOTT (2022). Agropalma Group: https://www.spott.org/palm-oil/agropalma-group/date/november-2020/
41 International Certification Bio Suisse AG (2021). CERTIFICATE Agropalma Group / Cia Refinadora da Amazonia: https://agropalma.com.br/wp-content/uploads/2022/01/biosuisse.pdf
42 Uniterre (2022). Dialog zwischen Uniterre und Bio Suisse über die Frage des Bio Suisse Palmöls: https://web.archive.org/web/20220313035238/https://uniterre.ch/de/themen/dialog-zwischen-uniterre-und-bio-suisse-uber-die-frage-des-b
https://uniterre.ch/de/themen/dialog-zwischen-uniterre-und-bio-suisse-uber-die-frage-des-b
43 Bioforum Schweiz (2022) in Kultur und Politik 3-22. Dialog über Palmöl trägt erste Früchte – mehr Veränderung nötig! Ist Bio-Suisse-Palmöl nachhaltiger als konventionelles Palmöl?
An: Lebensmittelkonzerne, internationale Zertifizierer und Siegel-Vereine, brasilianische Behörden
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir fordern Sie auf, dem brasilianischen Palmölkonzern Agropalma unverzüglich die erteilten Zertifizierungen zu entziehen und den Kauf von Palmöl von Agropalma einzustellen.
Reformieren Sie die Standards der Siegel, die Kontrolle und den Ablauf der Zertifizierungen, damit der Betrug und Schwindel mit zertifiziertem Palmöl enden.
Sorgen Sie dafür, dass die Gewalt und Menschenrechtsverletzungen gegen die lokale Bevölkerung durch Agropalma unverzüglich eingestellt und die Wegerechte und der Zugang zu öffentlichen Landflächen uneingeschränkt wieder hergestellt sowie die Menschen entschädigt werden.
Die brasilianischen Behörden fordern wir auf, die Menschenrechte der Bevölkerung zu garantieren und durchzusetzen, die rechtliche Situation der Landflächen von Agropalma endgültig zu klären und die unrechtmäßig erworbenen oder geraubten Landflächen an die ursprünglichen Besitzer:innen zurückzugeben.
Mit freundlichem Gruß
Die Ausgangslage – Regenwald im Tank und auf dem Teller
Mit 66 Millionen Tonnen pro Jahr ist Palmöl das meist produzierte Pflanzenöl. Inzwischen dehnen sich die Palmölplantagen weltweit auf mehr als 27 Millionen Hektar Land aus. Auf einer Fläche so groß wie Neuseeland mussten die Regenwälder, Mensch und Tier bereits den „grünen Wüsten“ weichen.
Der niedrige Weltmarktpreis und die von der Industrie geschätzten Verarbeitungseigenschaften haben dazu geführt, dass Palmöl inzwischen in jedem zweiten Supermarktprodukt steckt. Neben Fertigpizza, Keksen und Margarine begegnet uns Palmöl auch in Körpercremes, Seifen, Schminke, Kerzen und Waschmitteln.
Was kaum einer weiß: Mittlerweile gehen in der EU 61 % des Palmöls in die Energieerzeugung: 51 % (4,3 Millionen Tonnen) für die Produktion von Biodiesel sowie 10 % (0,8 Millionen Tonnen) in Kraftwerke für die Strom- und Wärmeerzeugung.
Deutschland importiert 1,4 Millionen Tonnen Palmöl und Palmkernöl: 44% der Palmölimporte (618.749 t) wurden für energetische Zwecke eingesetzt, davon 445.319 t (72 %) Palmöl für die Produktion von Biodiesel sowie 173.430 t (28 %) für die Strom- und Wärmeerzeugung.
Die fehlgeleitete erneuerbare Energien Politik von Deutschland und der EU ist damit eine wichtige Ursache der Regenwaldabholzung. Die 2009 von der EU beschlossene Erneuerbare Energien Richtlinie schreibt die Beimischungspflicht von Agrosprit in Benzin und Diesel vor.
Immer wieder forderten Umweltschützer, Menschenrechtler, Wissenschaftler und zuletzt auch die EU-Parlamentarier, Palmöl für Biosprit und Kraftwerke ab 2021 auszuschließen – vergeblich. Am 14. Juni 2018 haben die EU-Mitgliedsländer beschlossen, das tropische Pflanzenöl als „Bioenergie“ weiterhin bis 2030 zuzulassen.
Die Alternativen: Bitte lesen Sie die Inhaltsangaben auf den Verpackungen und lassen Sie palmölhaltige Produkte im Laden stehen. An der Zapfsäule haben Sie keine Wahlmöglichkeit, hier sind das Fahrrad und der öffentliche Transport die Lösung.
Die Auswirkungen – Waldverlust, Artentod, Vertreibung, Erderwärmung
Ölpalmen gedeihen nur in den feucht-warmen Tropen nahe den Äquator. In Südostasien, Lateinamerika und Afrika werden Tag um Tag riesige Regenwaldflächen gerodet und abgebrannt, um Platz für die Plantagen zu schaffen. Der in der Urwaldvegetation und den Böden gespeicherte Kohlenstoff wird dabei freigesetzt. Riesige Mengen klimaschädlicher Gase in die Atmosphäre. CO2- und Methanemissionen sorgen dafür, dass der aus Palmöl produzierte Biosprit drei mal so klimaschädlich ist wie Treibstoff aus Erdöl.
Doch nicht nur das Klima leidet: Mit den Bäumen verschwinden seltene Tierarten wie Orang-Utan, Borneo-Zwergelefant und Sumatra-Tiger. Kleinbauern und Indigene, die den Wald über Generationen bewohnen und beschützen, werden oft brutal von ihrem Land vertrieben. In Indonesien stehen mehr als 700 Landkonflikte in Zusammenhang mit der Palmölindustrie. Auch auf sogenannten „nachhaltig bewirtschafteten“ oder „Bio“-Plantagen kommt es immer wieder zu Menschenrechtsverletzungen.
Wir Verbraucher bekommen von all dem wenig mit. Unser täglicher Palmölkonsum hat jedoch auch für uns persönlich direkte negative Auswirkungen: In raffiniertem Palmöl sind große Mengen gesundheitsschädlicher Fettsäureester enthalten, die das Erbgut schädigen und Krebs verursachen können.
Die Lösung – Tank-und-Teller-Revolution
Nur noch 70.000 Orang-Utans streifen durch die Wälder Südostasiens. Die EU-Biospritpolitik bringt die Menschenaffen immer weiter an den Rand des Aussterbens. Um unseren baumbewohnenden Verwandten zu helfen, müssen wir den Druck auf die Politik erhöhen. Doch auch im Alltag lässt sich viel bewegen.
Diese einfachen Tipps helfen, Palmöl zu erkennen, zu meiden und zu bekämpfen:
- Selbst kochen, selbst entscheiden: Mandel-Kokos-Birnen-Kekse? Kartoffel-Rosmarin-Pizza? Frische Zutaten, gemixt mit ein bisschen Fantasie, stellen jedes (palmölhaltige) Fertigprodukt in den Schatten. Zum Kochen und Backen eignen sich europäische Öle aus Sonnenblumen, Oliven, Raps oder Leinsamen.
- Kleingedrucktes lesen: Auf Lebensmittelpackungen muss seit Dezember 2014 angegeben werden, wenn ein Produkt Palmöl enthält. In Kosmetik-, Putz- und Waschmitteln versteckt sich der Regenwaldfresser hingegen hinter einer Vielzahl chemischer Fachbegriffe. Per Internetrecherche lassen sich leicht palmölfreie Alternativen finden.
- Der Kunde ist König: Welche palmölfreien Produkte bieten Sie an? Wieso verwenden Sie keine heimischen Öle? Nachfragen beim Verkaufspersonal und Briefe an die Produkthersteller lassen Firmen um die Akzeptanz ihrer Produkte bangen. Der öffentliche Druck und das gestiegene Problembewusstsein haben schon einige Produzenten zum Verzicht auf Palmöl bewegt.
- Petitionen und Politikerbefragungen: Online-Protestaktionen üben Druck auf die Politiker aus, die für Biosprit und Palmölimporte verantwortlich sind. Haben Sie bereits alle Petitionen von Rettet den Regenwald unterschrieben? Auf abgeordnetenwatch.de kann jeder die Bundestagsabgeordneten mit den Folgen der Biospritpolitik konfrontieren.
- Laut werden: Demonstrationen und kreative Straßenaktionen machen den Protest für Menschen und Medien sichtbar. Dadurch wird der Druck auf die politischen Entscheidungsträger noch größer.
- Öffentlich statt Auto: Wenn möglich zu Fuß gehen, mit dem Fahrrad fahren oder öffentliche Verkehrsmittel nutzen.
- Wissen und Wissen weitergeben: Wirtschaft, Handel und Politik wollen uns glauben machen, Biosprit sei klimafreundlich und Palmölplantagen könnten nachhaltig sein. Regenwald.org informiert über die Folgen des Palmölanbaus. Der kostenlose Regenwald Report kann an Freunde weitergegeben oder in Schulen, Arztpraxen und Bioläden ausgelegt werden.
Die Reportage Asimetris
Die Reportage Asimetris zeigt, warum die Menschen zu den Verlierern des Palmölbooms gehören. Sie können den Film in unserem Shop kaufen.
Von nachhaltig keine Spur: Schwindel mit zertifiziertem Palmöl aus Brasilien
Internationale Lebensmittelkonzerrne wie Danone, Ferrero und Kellogg’s rechtfertigen ihren Verbrauch von Palmöl mit dem Nachhaltigkeitslabel RSPO. Doch die gravierenden Landkonflikte und die anhaltende Gewalt beim zertifizierten Agropalma-Konzern im Amazonasregenwald von Brasilien zeigen, dass es dabei nicht mit rechten Dingen zugeht.
Brasilien: Wachleute des Palmölkonzerns Agropalma erschießen Indigenen
Im Zusammenhang mit Landkonflikten des Palmölkonzerns Agropalma im Amazonasregenwald in Pará ist es zu einer weiteren Episode brutaler Gewalt gekommen. Durch Schüsse von Sicherheitskräften der Palmölfirma wurden am 10. November ein indigener Turiwara tödlich und mindestens zwei weitere Personen verletzt. Die Indigenen erheben schwere Vorwürfe gegen Agropalma und die brasilianischen Behörden.
Antigone im Amazonas
Im Theaterstück „Antigone im Amazonas“ des Schweizer Regisseurs Milo Rau geht es um den Kampf der Menschen im brasilianischen Regenwald für Landrechte und den Erhalt des Ökosystems. Dazu startet am 13. Mai eine gemeinsame Kampagne mit Rettet den Regenwald gegen das Greenwashing durch die Agrar- und Lebensmittelindustrie.
Antworten auf unsere Petition zu zertifiziertem Palmöl aus Brasilien
Rettet den Regenwald hat im Zusammenhang mit unserer Petition gegen den Schwindel mit zertifiziertem Palmöl des Agropalma-Konzerns aus Brasilien die Siegel-Organisationen, Zertifizierer und Kunden des Palmöl angeschrieben. Hier deren Antworten und unsere Analyse.
Zertifiziertes Palmöl von Agropalma: Siegel in der Kritik
Rettet den Regenwald geht der Frage nach, welche Rolle Zertifizierungsfirmen wie IBD beim Etikettenschwindel mit angeblich nachhaltigem Palmöl spielen. Hintergrund sind die Vorwürfe gegen den zertifizierten Palmölkonzern Agropalma im Amazonasregenwald wegen Landraubs, Gewalt und schlechter Arbeitsbedingungen.
Brasilien: RSPO-Zertifikat für Ölpalmplantagen von Agropalma ausgesetzt
Die Zertifizierung der Ölpalmplantagen der Firma Agropalma mit dem Palmöllabel RSPO wurde Anfang Februar 2023 ausgesetzt, berichten brasilianische Medien. Der Grund sind offenbar die schweren Landkonflikte, die Agropalma mit den Behörden und der lokalen Bevölkerung hat.
Europäische Kommission (ohne Datum). Was soll mit dem Bio-Logo erreicht werden? https://agriculture.ec.europa.eu/farming/organic-farming/organic-logo_de
USDA OrganicIBD (2021). Certificate of Organic Operation. Operator certified to USDA – National Organic Program: https://agropalma.com.br/wp-content/uploads/2022/01/usda.pdf
JASCERES GmbH (2021). Certificate of Compliance with Organic JAS: https://agropalma.com.br/wp-content/uploads/2022/01/jas.pdf
Fair Trade-Label IBDIBD Certification (2015). Certification Confirmation for Ecosocial:https://web.archive.org/web/20190108151803/https://www.agropalma.com.br/arquivos/certificacoes/certificado_ecosocial-1439237782.pdf
RSPORoundtable for Sustainable Palm Oil (2022). RSPO Annual Communication of Progress 2021:https://document.rspo.org/2021/Agropalma_Group_ACOP2021.pdf
POIGPalm Oil Innovation Group (2022). Palm Oil Innovation Group Verification Report For Agropalma Group In Tailândia, Acará and Tomé-Açú/Pará, Brazil: http://poig.org/wp-content/uploads/2022/04/Agropalma-POIG-Verification-Report-2021-Final-Public.pdf
PublicaPublica (2022). Com inércia do governo, empresas do dendê avançam sobre terras públicas da Amazônia: https://apublica.org/2022/08/com-inercia-do-governo-empresas-do-dende-avancam-sobre-terras-publicas-da-amazonia/
Ver O FatoVer O Fato (2022). BOMBA – Acusada de grilagem e com 58 mil hectares cancelados pela justiça, Agropalma está à venda: https://ver-o-fato.com.br/bomba-acusada-de-grilagem-e-com-58-mil-hectares-cancelados-pela-justica-agropalma-esta-a-venda/
Global WitnessGlobal Witness 2022. Brazil’s biggest palm oil producers Agropalma and Brasil Biofuels accused of serious human rights violations against communities in the Pará region: https://www.globalwitness.org/en/press-releases/brazils-biggest-palm-oil-producers-agropalma-and-brasil-biofuels-human-rights-violations-para-region/
Global Witness 2022: Major international brands sourcing from Brazilian palm plantations linked to violence, torture and land fraud in the Amazon: https://www.globalwitness.org/en/campaigns/environmental-activists/amazon-palm/
Global Witness 9-2022. AMAZON PALM. Major international brands sourcing palm oil from Brazilian plantations linked to violence, torture and land fraud: https://www.globalwitness.org/documents/20418/Amazon_palm_-_September_2022.pdf
brasilianische RechtsanwaltskammerOrdem dos Advogados do Brasil Seccional Pará (2015). Comissão da OAB/PA denuncia reais condições de trabalho em fazendas de cultivo de dendê no Pará: https://www.oabpa.org.br/noticias/comissao-da-oabpa-denuncia-reais-condicoes-de-trabalho-em-fazendas-de-cultivo-de-dende-no-para
Repórter Brasil 2013. Expansão do dendê na Amazônia brasileira: elementos para uma análise dos impactos sobre a agricultura familiar no nordeste do Pará: https://reporterbrasil.org.br/documentos/Dende2013.pdf
INSTITUTO OBSERVATÓRIO SOCIAL 2013. O comportamento sócio-trabalhista na produção do óleo de palma do dendê no Estado do Pará com foco nas empresas Agropalma, Biovale/Biopalma, Petrobras Combustíveis: http://www.observatoriosocial.org.br/sites/default/files/05-07-2013_11-palma_dende-para.pdf
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