In Madre de Dios gibt es noch große intakte Regenwaldgebiete. Flüsse wie Tambopata, Las Piedras oder Karene sind die Lebensadern des Dschungels.
Durch den Konzern Mobil sind jetzt drei Millionen Hektar Tropenwald bedroht.
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Mobil, drittgrösster Konzern der Welt, bereitet Ölbohrungen in den abgelegensten Regenwäldern von Peru vor. Am 26. März unterzeichnete Mobil einen Vertrag mit der peruanischen Regierung, der die Öl-Exploration in der Provinz Madre de Dios erlaubt. 120 Millionen Dollar sollen in der Vorphase investiert werden. Der Vertragsabschluss schien zunächst unsicher, Zeitungsberichten zufolge hatte Mobil die peruanische Regierung massiv unter Druck gesetzt, um die Privatisierung des Ölgeschäfts voranzutreiben. Zur Disposition stehen drei Gebiete, die von Indianern bewohnt sind und zum Teil schon als Nationalpark vorgesehen waren. Insgesamt sind drei Millionen Hektar Regenwald von den Plänen des Ölkonzerns betroffen.
Die Folgen für die sensiblen Regenwaldgebiete und ihre Bewohner sind abzusehen: Bereits in der Explorationsphase müssen Hubschrauberlandeplätze und Strassen gebaut, Camps für die Arbeiter errichtet werden.
In Deutschland ist Mobil zu 30 Prozent an ARAL beteiligt. Demnächst soll die Erdölsuche in besonders sensiblen Gebieten des Regenwaldes von Peru beginnen. ARAL verkauft Öl der Firma Mobil und muss daher die Fragen der Bürger und Verbraucher beantworten..
Die deutschen Verbraucher wollen sich sicher nicht an der Zerstörung der Regenwälder beteiligen. Folgende Gebiete sind durch Mobil bedroht:
1. Der obere Piedras-Fluß
Hier soll das Basiscamp von Mobil entstehen. In dem weitgehend unerschlossenen Urwald leben Indianer der Gruppen Yaminahua, Masho Piro, und Amahuaca, die bisher kaum Kontakt nach aussen haben. In den 80er Jahren hatten Mitarbeiter der Shell erstmals Kontakt mit den Yaminahua. Der Kontakt lösten eine Epidemie aus, die die Hälfte der Indianer tötete. Mobils Pläne lassen befürchten, dass sich eine ähnliche Katastrophe wiederholen kann, angesichts des Umfangs der Operationen mit gar noch schlimmeren Ausmassen.
2. Der obere Karene-Fluß
Der obere Karene ist Heimat der Arakmbut, die den Wald schon vor der Inka Zeit besiedelten. Das Gebiet ist als Reservat demarkiert, im die zahlreichen Tierarten die hier leben zu schützen. In dem Reservat befinden sich zudem viele geheiligte Stätten, wie die Gräber der Vorfahren der Arakmbut. Es gibt hier bereits schwere Konflikte zwischen Indianern und etwa 200 illegalen Siedlern. Mobil wird duch die Erschliessung mehr Siedler aus fernen Gebieten in den Wald locken und die Konflikte massiv verschärfen.
3. Das Reservat Tambopata-Candamo
Die Region wird von dem weltweit geachteten Regenwaldexperten Norman Meyers als einer der artenreichsten Regenwälder der Erde bezeichnet.
Die Einrichtung des Bahua Sonene Nationalparks durch die peruanische Regiering stand bereits kurz vor dem Abschluss.
Jenseits der bolivianischen Grenze wurde kürzlich ein riesiger Nationalpark geschaffen. Es gibt allen Grund zur Annahme, dass nur die Ölsuche den Schutz des Tambopata Candamo Reservates verhindert.
Mobil hat sich bisher geweigert, Umweltgutachten über seine Vorhaben in Peru zu veröffentlichen. Dies ist für Konsumenten und Bürger, die über die Auswirkungen ihres Konsums informiert werden wollen, völlig inakzeptabel.
Die Internationale Working Groip for Indigenois People und die Tambopata Reserve Society fordern:
- dass Mobil nicht in Gebieten arbeitet, in denen inkontaktierte Indianer vermutet werden, nicht in den Territorien indigener Völker und nicht in geschützten Gebieten.
- dass Mobil die sofortige Ausweisung des Amarakaeri Comminal Reserve und des Bahiaja-Sonene National Parks unterstützt.
- Falls Mobil weiterhin in der Madre de Dios Region arbeitet, sollen seine zukünftigen Arbeiten und die seiner Sibkontraktoren völlig transparent sein und die völlige Einwilligung der betroffenen indigenenen Völker, ihrer Organisationen und der Umweltschützer besitzen.
- dass Mobil sich versichert, dass jede seiner Aktivitäten oder jeder seiner Sibkontraktoren nationale und internationale Umweltstandards und die Rechte indigener Völker strikt einhalten.