Regenwald Report 03/1998 Außer Kontrolle: EU-„Hilfe" und die Bulldozer
Völlig übersehen wurde bisher die Rolle der Europäischen Union bei der Regenwald-Zerstörung. Die Rainforest Foundation des Sängers Sting hat sich jetzt dieses Themas angenommen.
Der Regenwald Report ist kostenlos und erscheint vierteljährlich, er enthält aktuelle Berichte über Projekte und AktionenEine Zustellung per Post ist nur innerhalb Deutschlands möglich.
Wissenschaftler der Stiftung untersuchten 18 Monate lang Hunderte Entwicklungsprojekte der EU und veröffentlichten jetzt den Bericht „Out of Commission" - mit erschreckenden und empörenden Ergebnissen. Das Regenwald-Massaker mit europäischen Steuergeldern in Kamerun war Anstoss für die Untersuchung. Es ist jedoch leider nicht die Ausnahme, sondern fast die Regel. Lediglich bei einigen kleinen Projekten, bei denen die einheimische Bevölkerung einbezogen wurde, sind positive Wirkungen zu erkennen. „Die so genannte 'Hilfe' hat katastrophale Auswirkungen auf die Umwelt und verschwendet viel Geld, das eigentlich den Armen in den Entwicklungsländern helfen sollte", berichtet die Londoner Rainforest Foundation. • Die EU-Entwicklungsprogamme zerstören mit Steuergeldern die Umwelt in den Entwicklungsländern, bedrohen die Regenwälder und Menschen in den Wäldern. • Die EU-Kommission hat wiederholt ihre eigenen Richtlinien zum Schutz der Umwelt und der lokalen Bevölkerung gebrochen. • Die Hilfsprogramme der Kommission werden hinter einem Schleier der Geheimhaltung abgewickelt, so dass sogar Regierungen der Mitgliedsländer wichtige Informationen nicht erhalten können. Die Rainforest Foundation des Musikers Sting hat die Regenwaldzerstörung durch Steuergelder in ihrem Bericht „Out of Commission" dokumentiert. Rettet den Regenwald fasst Ergebnisse und Beispiele aus dem Bericht „Out of Commission" zusammen.
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Regenwald-Massaker mit Steuergeld!
Einige der wichtigsten Regenwälder Afrikas sind in Gefahr durch europäische Kredite für Straßenbau in Kamerun. Schon früher haben einige Straßen, die mit Geld der Europäischen Union in Kamerun gebaut wurden, zur Zerstörung von Dorfgemeinschaften, verstärkter Abholzung und unkontrollierbarer Wilderei geführt.
Die andere „French Connection"
Der Schweizer Fotograf Karl Ammann kämpft seit Jahren gegen die Wilderei im afrikanischen Regenwald. Sein schlimmstes Erlebnis hatte er im August 1998, als er für Rettet den Regenwald das Gebiet zwischen Mbang und Lomié in Kamerun besuchte.