RegenwaldReport 04/2001
Skandal Nummer 2
Alles Lüge: Plantagenteak stammt meist aus Raubbau!
Was empfiehlt man VerbraucherInnen, die keine Gartenmöbel aus Raubbau kaufen wollen? „Der einfachste Weg ist die Beachtung des FSC-Zertifikates, das die Einhaltung ökologischer und sozialer Mindeststandards garantiert.“ Ratschläge wie dieser sollen dem Kunden helfen, die richtige Wahl zu treffen. Auch einige Umweltverbände empfehlen: „Auf FSC-Gartenmöbeln können Sie mit ruhigem Gewissen die lauen Sommerabende geniessen.“ Doch worin besteht der Unterschied zwischen den nichtzertifizierten und den zertifizierten Teakplantagen? Die FSC-Arbeitsgruppe Deutschland antwortet: „Den genauen Unterschied können wir Ihnen leider auch nicht kompetent nennen. Wir sind hier keine Fachleute für derlei Fragen.“ Man verweist an den zuständigen Zertifizierer: SmartWood. Der berichtete kürzlich über den Stand der FSC-zertifizierten Teakplantagen in Indonesien. Der Bericht ist eine schonungslose Abrechnung mit der staatlichen indonesischen Forstfirma Perum Perhutani, die über eine Million Hektar Teakplantagen bewirtschaftet. SmartWood wird um eine Aufhebung der FSC-Zertifikate nicht herumkommen. Die Plantagenbetreiberin Perum Perhutani hat die Zertifikate schon mit einem Vertrauensvorschuss erhalten und diesen unverfroren ausgenutzt. Missstände wurden nicht abgestellt – sie haben sich verschlimmert. Die Aufhebung der Zertifikate würde bedeuten, dass innerhalb eines Jahres kein FSCTeak aus Indonesien mehr verfügbar wäre! Vor allem zeigt der Fall aber, dass die Qualitätskontrollen des FSC hinterfragt werden müssen. Doch die Übeltäter sitzen auch inDeutschland: Der Handel mit seiner Nachfrage nach nichtzertifizierten Gartenmöbeln hat den Anreiz verstärkt. Selbst solche Firmen, die FSCProdukte im Angebot haben, verscherbeln oft billige Hehlerware und machen damit den zertifizierten Produkten aus besserer Bewirtschaftung noch Konkurrenz. Die alten Mechanismen und Verhaltensweisen der Firmen im Tropenholzgeschäft, wie sie zu Beginn der Kampagnen gegen die Regenwaldzerstörer enthüllt wurden, haben sich noch erhalten. Die Bundesregierung sieht bis heute dem illegalen und Wald zerstörenden Holzhandel zu. Jahrelange Lobbyarbeit für Gegenmaßnahmen war fruchtlos – es bleibt allein bei den VerbraucherInnen: Kauft (wieder) kein Teak mehr! Pro Regenwald