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Regenwald Report 01/2011

Notfonds für schnelle Hilfe

Bauernfamilien mit einem gefällten Urwaldbaum. Für Palmölplantagen lassen die Konzerne unzählige solcher Riesen abholzen und die fruchtbaren, artenreichen Auen am Magdalena-Fluss trockenlegenBauernfamilien mit einem gefällten Urwaldbaum. Für Palmölplantagen lassen die Kon-
zerne unzählige solcher Riesen abholzen und die fruchtbaren, artenreichen Auen am
Magdalena-Fluss trockenlegen

„Wir müssen wieder unser Land bebauen. Wir können nicht länger auf der Straße leben“, schrieb uns Bauernführer Misael Payares. „Wir kehren am 28. März zurück!“

Diese Nachricht erreichte uns am 19. März aus Las Pavas in Kolumbien – es ist ein Hilferuf. Denn was Misael Payares und 122 weitere Familien vorhaben, erfordert nicht nur den ganzen Mut der Bauern, weil sie sich gegen einen mächtigen Konzern zu Wehr setzen müssen. Die Bauernfamilien stehen in ihrer Heimat auch erst einmal vor dem Nichts, denn alles wurde ihnen zerstört und gestohlen.

Die Bauernfamilien stehen vor dem Nichts und müssen neu beginnen

Und so müssen sie nach eineinhalb Jahren ganz von vorn anfangen: Hütten bauen, Felder anlegen, Saatgut und Ackergerät kaufen. Und dafür wollen wir ihnen 3.000 Euro als erste Nothilfe überweisen.

Die Flussauen sind wertvolle Biotope und ernähren Menschen und TiereDie Flussauen sind wertvolle
Biotope und ernähren
Menschenund Tiere

Das fruchtbare Land von Las Pavas liegt am Magdalena-Fluss und wurde seit Jahrzehnten von den 123 Familien bewirtschaftet. Auch Landtitel waren bereits beantragt. Doch im Juli 2009 ließ der Palmölkonzern Daabon die Menschen gewaltsam vertreiben. 1.100 Hektar der ökologisch sensiblen
Flussauen wurden gerodet und für Palmölmonokulturen trockengelegt.

Die kolumbianische Daabon-Gruppe produziert 70 Prozent des sogenannten „Biopalmöls“, das bei der Herstellung vieler Bioprodukte verwendet wird. In Las Pavas sollen die Ölpalmen jedoch für Biodiesel wachsen. 

Der Notfonds

Liebe UnterstützerInnen von Rettet den Regenwald, immer wieder bitten uns unsere Regenwald- Partner und auch Umweltschützer, mit denen wir noch nicht zusammengearbeitet haben, um kurzfristige und schnelle Hilfe. Dabei geht es um Geld für eine Demo – für Plakate und Transport. Zum Beispiel haben wir dafür gesorgt, dass einhundert Menschen aus dem bedrohten Tana-Delta in Kenia an einer entscheidenden Gerichtsverhandlung in Nairobi teilnehmen und Präsenz zeigen konnten.

Oder es geht um die Kosten für einen spontanen Informations-Workshop und Broschüren, weil die Plamölindustrie näher rückt und die Menschen vorbereitet werden müssen. Auch um die Finanzierung eines Anwalts werden wir oft gebeten, denn immer wieder verschwinden Menschen im Gefängnis, weil sie sich gegen den Diebstahl und die Zerstörung ihres Regenwaldes zu wehren wagen.

Für diese Fälle möchten wir einen Nothilfefonds gründen und bitten Sie: Helfen Sie uns, damit wir unsere Partner auch kurzfristig und schnell unterstützen können. Unser Spendenkonto finden Sie auf der Rückseite dieses Heftes.

 

Stichwort: Nothilfe

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