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Regenwald Report 04/2011

Erfolg: Gericht stoppt Rodungen für Palmöl

Kamerun

Rund 600 Baum- und Straucharten wurden im Korup gezähltRund 600 Baum- und Straucharten wurden im Korup gezählt

Noch gibt es Hoffnung für die Regenwaldbewohner im Südwesten von Kamerun: Das Gericht in Mundemba hat die Rodungen für Palmölplantagen vorerst gestoppt. 70.000 Hektar Urwald wollen die US-Firma Herakles Capital und deren lokale Tochter Sithe Global Sustainable Oils Cameroon für ihre Monokulturen abholzen. Die Plantagen würden das artenreiche Mosaik aus Wald und den traditionellen Kulturen von 45.000 Kleinbauern zerstören. Doch nicht nur die Menschen kämpfen um ihr Überleben – in Gefahr ist auch die zweitgrößte Artenvielfalt Afrikas. Denn das Gebiet grenzt direkt an den Korup Nationalpark. Dort leben die Drills, die höchstgefährdete Affenart des Kontinents, und auch die stark bedrohten Nigeria-Schimpansen, Preuss-Meerkatzen, Stummelaffen und Waldelefanten. Tiere und Pflanzen kennen keine Nationalparkgrenzen. Wird der Wald außerhalb der Schutzzonen abgeholzt, nimmt man ihnen wichtige Wanderkorridore.

 

Das Chamäleon gehört zu den ><br />82 ReptilienartenDas Chamäleon gehört zu den
82 Reptilienarten

Mit Planierraupen hatten die Firmen bereits begonnen, den Regenwald zu ver-nichten. Auf den Flächen sollen Millionen Setzlinge für die späteren Plantagen kultiviert werden. Doch Genehmigungen dafür besitzen die Firmen nicht. Rettet den Regenwald hat die lokalen Umweltschützer und die Einwohner dabei unterstützt, gegen die illegalen Rodungen vor Gericht zu klagen. Mit Erfolg: Sämtliche Aktivitäten müssen eingestellt werden.

 

Allerdings sind damit die Palmölplantagen noch nicht endgültig verhindert. Der Verein hat bereits Spendengelder für ein großes Informationstreffen im Regenwald überwiesen. Dort konnten die Umweltaktivisten die Bevölkerung erstmals über die bedrohlichen Pläne informieren. Viele der Einwohner haben zum ersten Mal erfahren, dass sie ihr Land und den Regenwald für immer an die Palmölfirmen verlieren sollen. Die Menschen waren empört und organisieren nun weiteren Widerstand.

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