Regenwald Report 03/2012
Baum für Baum entsteht ein Wald
Ulrich Kronberg von Rettet den Regenwald lebt auf Samal Island und hat dort ein Erfolgsprojekt ins Leben gerufen: die Aufforstung der Mangroven an den Küsten der kleinen Insel im Süden der Philippinen
Die Anfänge waren aus heutiger Sicht wirklich bescheiden. Vor über zehn Jahren rumpelte ein kleiner Lastwagen über schmale Wege an das morastige Ufer, um die 3.000 gekauften Mangrovensetzlinge dort abzuladen, wo sie nachmittags gepfanzt werden soll-ten. Es galt, den Fischern auf der kleinen Insel Samal Island im Süden der Philippinen zu beweisen, dass sich auch stark reduzierte Mangrovenbestände auffors-ten lassen.
Gute Zusammenarbeit: Regierung stellt Mangrovenunter Naturschutz
Samal Island liegt im Golf von Davao, an dessen Küsten mehr als drei Millionen Menschen siedeln. Der gute Wille zum Schutz der noch existierenden Mangrovengürtel wurde von der Regierung dadurch dokumentiert, dass sie die Mangroven unter Naturschutz stellte. Mit 5.000 Euro Spendengeld schufen wir erste Voraussetzungen für die Wiederaufforstung. Nach weniger als drei Jahren tummelten sich im jungen Mangrovenwald Krebse und Würmer, Fische und Muscheln. Viele Vögel kehrten zurück. Sie labten sich am reichhaltigen Angebot der Insekten, Käfer und Mücken. Ein Erfolg für die Menschen vor Ort und für die Arbeit von Rettet den Regenwald.
Die Fischer verdienen sichmit der Aufzucht einzusätzliches Einkommen
Aus den Erfahrungen der Jahre haben wir unser System zum Aufzie-hen und Aussetzen der Mangroven stets verfeinert. Auch die Zusammenarbeit mit der staatlichen Umweltbehörde Department of Environment und Natural Resources (DENR) trägt Früchte. Die Behörde weist uns Gebiete zu, die den Gemeinden gehören. So ist sichergestellt, dass die Fischer jederzeit freien Zugang zu ihren Fischgründen haben. Gemeinsam bestimmen wir vor jeder Pfanzung das Areal durch GPS-Messungen, nehmen wenn nötig Bodenproben und legen die ungefähre Anzahl der Setzlinge fest.
Die Fischer haben kein Geld zu investieren – was oftmals auch nicht möglich wäre. Sie müssen aber ihre Arbeitskraft einbringen, wenn sie sich ein wenig Geld mit der Aufzucht verdienen wollen. Die Fischer sammeln Samen und stecken diese in die mit Schlamm gefüllten Pfanztüten. Nach dem Keimen werden die jungen Triebe regelmäßig begossen und von Schädlingen befreit, die sich gerne über die frischen Blätter hermachen. Nach circa sechs Monaten sind die Jungpfanzen bereits 30 bis 40 Zentimeter groß und können ausgewildert werden.
Inzwischen sind rund 255.000 Mangroven ausgewildert worden. Mindestens 200.000 mehr werden es in den nächsten beiden Jahren werden. Spenden-Aktionen wie die der UmweltBank helfen uns gewaltig. Die Bank spendiert für jedes neu eröffnete Konto 20 Mangroven. Ein großer Schritt, um den Mangrovenbestand am Golf von Davao wieder in den Zustand zu setzen, wie er vor etwa 25 Jahren vorherrschte.
SO KÖNNEN SIE HELFEN:
Um die Millionengrenze der ausgesetzten Mangroven schnell zu überschreiten, bitten wir weiterhin um Ihre Unterstützung. Jeder Euro zählt, denn ein Wald entsteht Baum für Baum. Stichwort: Mangroven
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Auf unserer Webseite finden Sie alle News zu dem Projekt: www.regenwald.org/spende/19