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Regenwald Report 04/2019 · Südamerika

Den Regenwald am Amazonas schützen

Hilfe bei Landraub, Peru Ein Untersuchungsteam der Umweltstaatsanwaltschaft geht dem illegalen Landraub nach und befragt einen betroffenen Bauern in Loreto (© SPDE)

Im brasilianischen Regenwald gelegte Feuer haben diesen Sommer für internationale Proteste gesorgt. 780.000 Hektar Wald gingen bis Oktober 2019 in Flammen auf. Noch viel mehr Land brannte im benachbarten Bolivien ab.

Die Zahl der gelegten Waldbrände ist erschreckend: 159.907 Brandherde hat das brasilianische Institut für Satellitenforschung (INPE) für den Zeitraum vom 1. Januar bis 23. Oktober 2019 in dem südamerikanischen Land registriert. 40 Prozent davon entfielen auf das Amazonasgebiet und 35 Prozent auf das angrenzende, sehr artenreiche Savannenökosystem des Cerrado. Noch schlimmer wüteten Feuer im Nachbarland Bolivien, wo nach Angaben von lokalen Umweltschützern 5,3 Millionen Hektar Land und Schutzgebiete in Flammen aufgingen.

Brandrodung schafft Platz für Rinder und Plantagen

Die Urwälder in Brand zu stecken ist die billigste und schnellste Methode, um Platz für neue Weideflächen und Sojaplantagen zu schaffen. Vor allem von Süden und Osten rückt die Abholzungsfront der Agrarindustrie immer weiter in das Amazonasgebiet vor.

Pfähle markieren das Gebiet für Regenwaldkauf in Peru Pfähle markieren die Grenzen der Schutzgebiete im Regenwald (© Magnus Arrevad)

Mindestens 172 Millionen Rinder grasen schon jetzt in Brasilien und es werden immer mehr. Auf über 35 Millionen Hektar, eine Fläche so groß wie Deutschland, gedeihen dort bereits genveränderte Sojabohnen. Der Verkauf von Saatgut und Pestiziden ist für europäische Konzerne wie Bayer, BASF und Syngenta ein Milliardengeschäft. Über 34 Millionen Tonnen Sojaprodukte importieren die Mitgliedsländer der EU jedes Jahr. Es dient als billiger Futtermittelzusatz in der industriellen Massentierhaltung von Hühnern, Schweinen, Fleischrindern und Milchkühen.

Auch in Peru wird abgeholzt

Auch im Nachbarland Peru, das nach Brasilien den zweitgrößten Anteil am Amazonasgebiet hat, wird abgeholzt. Angetrieben wird die Zerstörung hier durch die Tropenholzindustrie, durch Plantagen mit Ölpalmen, Kakao und Kaffee, die Goldwäscherei in den Flüssen und die Förderung von Erdöl und Erdgas. 

Indem wir den Konsum von mit Regenwaldrodung zusammenhängenden Produkten vermeiden, können wir einen Beitrag zum Erhalt der Wälder leisten. Weniger Fleisch, Eier und Molkereierzeugnisse zu essen, ist ein wichtiger Schritt. Eine weitere Möglichkeit ist es, Umweltorganisationen in den Regenwaldländern zu unterstützen.

Regenwaldkauf mit ACELPA

Unsere Partnerorganisation ACELPA (Asociación Civil el Puente de la Amistad) hat nahe dem Ort Tamshiyacu am Amazonas in Peru schon 683 Hektar Regenwald mit Spendengeldern des Vereins gekauft. Im kommenden Jahr sollen fünf weitere Parzellen mit einer Fläche von 100 Hektar hinzukommen.

Haus-in-Tamshiyacu ACELPA sorgt auch dafür, dass der gekaufte Regen­wald dauerhaft geschützt wird (© Angelika Kotzur)

Derzeit erstellt ACELPA ein Inventar der dort vorkommenden Tier- und Pflanzenarten. Die Bio­diversität ist gigantisch. Mit einer Spende von 10 Euro kann ACELPA 300 Quadratmeter Amazonas-Regenwald erwerben. Dieser Betrag enthält auch die Kosten für Vermessung, Notar und Behördengänge; außerdem die Pflege, Erhaltung und die Bewachung durch Patrouillen.

Jetzt Für ACELPA Spenden:
www.regenwald.org/spende

Kené – Anwälte für den Urwald und seine Bewohner

Unsere Partnerorganisation Kené in Peru überwacht den Regenwald, berät und verteidigt mit Anwälten die Rechte der Einwohner, dokumentiert Abholzungen, zeigt die Täter an und unterstützt die staatlichen Instanzen bei der Arbeit. So verhilft Kené den Gesetzen zur Geltung und leistet wichtige Aufklärungsarbeit.

Kené-Landvermessung-Tamshiyacu Eine wichtige Aufgabe von Kené ist die Dokumentation. Kommt es zur Anklage, hat die Staatsanwaltschaft wertvolle Anhaltspunkte (© SPDE)

Im Sommer 2019 erzielte Kené ein historisches Urteil für den Regenwaldschutz in Peru. Nach jahrelanger juristischer Aufarbeitung verurteilte ein Gericht in der Stadt Iquitos eine internationale Kakaofirma zu Zahlung von vier Millionen Euro Schadensersatz an den peruanischen Staat. Zahlreiche weitere Verfahren gegen Palmölfirmen und deren ausländische Investoren laufen noch, wofür Kené weiter unsere Spendengelder benötigt.

Jetzt für Kené Spenden:
www.regenwald.org/spende

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