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Regenwald Report 04/2022 · Biodiversitätskonferenz

Artenvielfalt bewahren!

Regenwald, Tipuani Regenwald in Bolivien. Das Land ist Heimat von 17.000 Pflanzenarten (© Friedhuber)

Im Dezember kommen die Staaten der Welt in Montréal zusammen, um über den Schutz der Biodiversität zu beraten. Die Zeit drängt, denn wir vernichten den natürlichen Reichtum der Erde in atemberaubender Geschwindigkeit.

Rund eine Million Tier- und Pflanzenarten könnten in naher Zukunft aussterben, wenn der Schutz der Biodiversität nicht gelingt. Zu dieser Einschätzung kam der Weltbiodiversitätsrat IPBES im Jahr 2019. 

Artenschutz-Pläne in Deutschland, der EU und weltweit gab es in den letzten Jahrzehnten genug – meist ohne Erfolg. So hatte sich zum Beispiel die Staatengemeinschaft 2010 im japanischen Aichi das Ziel gesetzt, „den Verlust der biologischen Vielfalt bedeutsam zu verlangsamen“. Erreicht wurde es nicht. 

Jetzt liegt für die UN-Konferenz im kanadischen Montréal ein weiterer Vertragsentwurf auf dem Tisch. Ein zentraler Baustein: Bis zum Jahr 2030 sollen weltweit 30 Prozent der Erdoberfläche unter Schutz gestellt werden. 

Doch Slogans wie „30 Prozent bis zum Jahr 2030“ lassen bei Menschenrechtlern Alarmglocken schrillen: Bis zu 300 Millionen Männer, Frauen und Kinder könnten ihre Heimat verlieren, wenn Gebiete plötzlich „geschützt“ werden sollen, in denen die Menschen bis heute im Einklang mit ihrer Umwelt leben.

Können weitere Schutzgebiete die Artenvielfalt retten? Das ist zumindest teilweise zweifelhaft. Denn trotz der immensen Anzahl der Reservate haben sich die Klima- und Biodiversitätskrisen verschärft. Das 30-Prozent-Ziel ist zudem willkürlich aus der Luft gegriffen. Bei den Zielen in Aichi ging es um 17 Prozent Schutzgebiete an Land sowie 10 Prozent zu Wasser.

Sinnvoller ist es, den Schutz der Biodiversität vor allem dort zu verbessern, wo sie am größten ist. Dazu gehören die Regenwälder. Wobei selbstverständlich jede Art vor dem Aussterben bewahrt werden sollte.

Die Rechte, das Wissen und die Lebensweise indigener Völker und anderer lokaler Gemeinschaften sind dabei entscheidend. Studien belegen, dass die Natur dort in einem besseren Zustand ist, wo sie die Verantwortung tragen und über Landrechte verfügen. Diese müssen daher gestärkt werden. Außerdem müssen Indigene finanziell besser ausgestattet werden und auf internationaler Bühne echte Mitbestimmungsrechte bekommen.

Der Schutz von Biodiversität kann nur gelingen, wenn wir unsere Wirtschafts- und Lebensweise, die auf überbordendem Konsum von Rohstoffen, landwirtschaftlichen Produkten und Energie beruhen, überwinden.

Aktiv werden!

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Angesichts von Klimakrise und Artensterben brauchen wir statt unzureichender Konzepte wie Schutzgebiete wirksame Lösungen: Die Rechte indigener Völker stärken! Sie sind die besten Regenwaldschützer. 

Bitte unterstützen Sie diese Forderung an die UN-Staaten und unterschreiben Sie unsere Petition

 

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