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Regenwald Report 01/2024

News/ Erfolge

Asiatischer Paradiesschnäpper Endlich frei: Asiatischer Paradiesschnäpper (© heckepics/istockphoto)

Freiheit für die Käfigvögel!

Am Hafen von Lubuk Linggau wartet schon die Polizei. Die Beamten kontrollieren vier Fahrzeuge – und finden Dutzende Kisten und Käfige voll lebender Vögel aus Sumatras Wäldern. Aktivisten unserer Partnerorganisation FLIGHT hatten die kriminellen Vogelhändler verfolgt und der Polizei den Tipp gegeben. 

FLIGHT kämpft gegen den illegalen Handel mit Wildvögeln. In drei Jahren haben die Aktivisten 140.000 gefangene Vögel konfisziert und in Schutzgebieten freigelassen. 

Die Regenwaldrodung in Indonesien bedroht den Lebensraum der artenreichen Vogelwelt; die Wilderei verschlimmert die Lage. Eine Million Wildvögel werden pro Jahr allein aus Sumatras Wäldern geraubt und in alle Welt verkauft – ein lukratives Geschäft für die global vernetzte Mafia.

Aber vor allem beliefern die Vogelfänger den heimischen Markt – ein Singvogel gilt oft als Statussymbol. FLIGHT will diese Einstellung ändern – mit Videos und Schulbesuchen. „Wir wollen, dass die Menschen Vögel lieben – in Freiheit“, sagt FLIGHT-Chef Marison Guciano.

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Großgrundbesitzer ermorden Schamanin

Joelson von der RdR-Partnerorganisation Teia dos Povos umarmt Maria Muniz Tupinambá, die Schwester der erschossenen indigenen Führerin Maria de Fátima Muniz Pataxó („Nega“) Joelson von unserer Partnerorganisation Teia dos Povos umarmt die Schwester der Ermordeten (© Teia dos Povos)

Die Gewalt gegen die indigene Bevölkerung in Brasilien eskaliert weiter. Im Januar haben sich 200 Großgrundbesitzer und Polizisten einer Miliz per WhatsApp zu einem Überfall auf eine Gemeinschaft der Pataxó verabredet. Eine ihrer Führerinnen wurde erschossen und ihr Bruder schwer verletzt. Der Angriff ist offenbar eine Reaktion auf eine Klage der Indigenen, die das Land beanspruchen. Es sei ihnen gerichtlich zugesprochen worden. Die Schamanin Maria de Fátima Muniz Pataxó musste den Kampf um das Recht auf ihr Land mit dem Leben bezahlen. 

Zwischen 2012 und 2022 wurden laut der brasilianischen Bundes-staatsanwaltschaft in Bahia insgesamt 51 indigene Pataxó ermordet. 


Die Lügen der Großwildjäger

Elefanten, Uganda © RdR/Mathias Rittgerott

Sie behaupten, ihr Treiben sei nachhaltig, diene dem Artenschutz und schaffe Arbeitsplätze. Die Dokumentation „Fakten zur Trophäenjagd“ der Organisation Pro Wildlife, unterstützt von Rettet den Regenwald und 17 weiteren Gruppen, entlarvt diese Lügen, mit denen die Großwildjäger ihr blutiges Hobby rechtfertigen. Sie töten jedes Jahr Zehntausende Wildtiere, um Felle, Hörner oder Stoßzähne zu erbeuten. Je seltener die Tierart, desto mehr bezahlen sie für Gebühren und Safarikosten. Selbst der Abschuss bedrohter Arten wie Elefant oder Löwe ist nicht tabu.

569 Trophäen geschützter Tiere wurden 2023 legal nach Deutschland eingeführt – die Zahl steigt jedes Jahr. Nun hat Belgien die Einfuhr solcher Trophäen verboten, auch Frankreich plant ein Verbot. Wir fordern die Bundesregierung auf, sich anzuschließen.

 

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