Weg mit Roundup und Glyphosat!!

Monsanto Roundup Krebserregend Roundup (© defotoberg/Shutterstock - Montage: Rettet den Regenwald)

Agrar- und Chemieindustrie haben in der EU die Zulassung Glyphosathaltiger Gifte bis zum Jahr 2022 durchgesetzt. Herbizide wie Roundup von Bayer-Monsanto sind die am meisten eingesetzten Spritzmittel. Sie bedrohen die Artenvielfalt und die Gesundheit der Menschen - die Bundesregierung muss sie endlich in Deutschland verbieten.

News und Updates Appell

An: Bundeskanzlerin Merkel, Bundesregierung, Städte und Gemeinden, Groß- und Einzelhandel, Landwirte und Gartenbesitzer

„Die Bundesregierung muss das für Umwelt und Gesundheit hochgefährliche Herbizid Glyphosat verbieten – so wie es Frankreichs Regierung schon angekündigt hat“

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Die deutsche Bundesregierung hat Ende 2017 in der EU dafür gesorgt, dass Totalherbizide auf Basis von Glyphosat (Markenname Roundup von Bayer-Monsanto) für fünf weitere Jahre in Europa zugelassen sind. Die Pestizidhersteller Bayer und Monsanto hatten das verlangt und anderfalls mit Schadensersatzforderungen in Milliardenhöhe gedroht.

Diese schlimme Entscheidung muss dringend korrigiert werden. Dreiviertel aller Tier- und Pflanzenarten sowie Habitate befinden sich nach Angaben des Umweltministeriums in einem unzureichenden oder schlechten Zustand. Die Natur stirbt, weil sich im Spritznebel der Pestizidindustrie überall Monokulturen ausdehnen.

Längst lässt sich Glyphosat nicht nur im Boden und im Wasser, sondern auch in unseren Lebensmitteln nachweisen: beispielsweise in Milch, Mehl, Brot oder Bier – und in unserem Blut und Urin.

In den USA rollt bereits eine Klagewelle gegen den Hersteller Bayer-Monsanto und lassen den Aktienkurs abstürzen. Über 11.000 Landwirte und Bürger haben den Konzern verklagt, weil sie an seltenen Krebsleiden erkrankt sind, die sie mit dem Einsatz von Glyphosat in Verbindung bringen.

Zwei Gerichte in den USA haben zwei Klägern bereits Recht gegeben und Bayer-Monsanto zur Zahlung von jeweils 80 Millionen US-Dollar Schadensersatz verurteilt.

Die Mehrheit der EU-Bürger ist für eine saubere Umwelt ohne Gifteinsatz. So haben schon über 539 österreichische Gemeinden Glyphosat verbannt - wie viele weitere in Europa.

Nun muss die Bundesregierung das Gift bei uns stoppen, so wie sie es in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart hat. Der juristische Dienst des Bundestags hat in einem 19-seitigen Gutachten dargelegt, dass trotz EU-Zulassung ein Glyphosatverbot in Deutschland rechtlich möglich ist.

Bitte stimmen Sie mit uns für den Schutz der Menschen und der Natur vor Roundup und Glyphosat.

Hinter­gründe

Ein nationales Verbot von Glyphosat ist nach Einschätzung der Juristen des Bundestags trotz der EU-Zulassung unter bestimmten Voraussetzungen möglich.

Gemäß der Pflanzenschutzverordnung können spezifische nationale Verwendungsbedingungen und deren Konsequenzen, beispielsweise für die Biodiversität, in die Prüfung einbezogen werden, welche der Zulassung des Pflanzenschutzmittels möglicherweise entgegenstehen oder bestimmte Auflagen erfordern. Unter diesen Voraussetzungen sind nationale Zulassungen unter Auflagen oder ein nationales Verbot von Spritzmitteln, deren Wirkstoff auf EU-Ebene genehmigt worden ist, möglich“, so das Gutachten.

In ihrem Koalitionsvertrag haben CDU/CSU und SPD bereits die schnellst mögliche Beendigung der Glyphosat-Anwendung in Deutschland vereinbart. Dort steht zum Thema Biodiversität zu lesen:

(...) "Biodiversitätsschutz

Wir werden mit einer systematischen Minderungsstrategie den Einsatz von glyphosathaltigen Pflanzenschutzmitteln deutlich einschränken mit dem Ziel, die Anwendung so schnell wie möglich grundsätzlich zu beenden. Dazu werden wir gemeinsam mit der Landwirtschaft Alternativen im Rahmen einer Ackerbaustrategie entwickeln und u. a. umwelt- und naturverträgliche Anwendungen von Pflanzenschutzmitteln regeln. Die dazu notwendigen rechtlichen Maßnahmen werden wir in einem EU-konformen Rahmen verankern."

(...)

An­schreiben

An: Bundeskanzlerin Merkel, Bundesregierung, Städte und Gemeinden, Groß- und Einzelhandel, Landwirte und Gartenbesitzer

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

im November 2017 hat die EU das Totalherbizid Glyphosat für weitere fünf Jahre zugelassen. Den Ausschlag gab die Stimme des deutschen Landwirtschaftsministers Christian Schmidt – entgegen der Vereinbarungen der Bundesregierung und unter Täuschung der Öffentlichkeit.

Der Umwelt und der Gesundheit der Bürger drohen dadurch schwere Schäden. Die Natur verödet, weil auf den sich immer weiter ausdehnenden agroindustriellen Monokulturen alles Leben mit Pestiziden vernichtet wird. Auch die umliegenden Land- und Naturflächen sind davon betroffen. Die Folge: Dreiviertel aller Tier- und Pflanzenarten sowie Habitate befinden sich nach Angaben des Umweltministeriums in einem unzureichenden oder schlechten Zustand.

Längst lässt sich Glyphosat nicht nur im Boden und im Wasser, sondern auch in unseren Lebensmitteln nachweisen: beispielsweise in Milch, Mehl, Brot oder Bier – und in unserem Blut und Urin.

Der juristische Dienst des Bundestags hat mit einem 19-seitigen Gutachten bereits dargelegt, dass trotz EU-Zulassung ein Glyphosatverbot in Deutschland rechtlich möglich ist.

Wir fordern daher:

- Die Bundesregierung muss einen schnellstmöglichen Ausstieg aus Glyphosat in Deutschland durchsetzen.

- Städte, Gemeinden und die Deutsche Bahn sollten unverzüglich den Einsatz von Pestiziden auf öffentlichen Plätzen, entlang von Straßen und Bahngleisen etc. verbieten.

- Der Einsatz von Glyphosat in Privatgärten sollte sofort untersagt werden.

- Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BFR), das die skandalösen Unbedenklichkeitsbewertungen von Glyphosat ausgestellt hat, muss dringend reformiert werden.

Mit freundlichen Grüßen

5-Minuten-Info zum Thema: Biodiversität

Die Ausgangslage: Warum ist Biodiversität so wichtig?

 

Biodiversität oder Biologische Vielfalt umfasst drei Bereiche, die sehr eng miteinander verbunden sind: die Artenvielfalt, die genetische Vielfalt innerhalb der Arten und die Vielfalt der Ökosysteme wie z.B. Wälder oder Meere. Jede Art ist Teil eines hoch komplexen Beziehungsgeflechts. Stirbt eine Art aus, wirkt sich das auf viele andere Arten und ganze Ökosysteme aus.

Weltweit sind derzeit fast 2 Millionen Arten beschrieben, Experten schätzen die Anzahl weitaus höher. Tropische Regenwälder und Korallenriffe gehören zu den artenreichsten und am komplexesten organisierten Ökosystemen dieser Erde. Rund die Hälfte aller Tier- und Pflanzenarten lebt in den Tropenwäldern.

Die biologische Vielfalt ist für sich alleine schützenswert und gleichzeitig unsere Lebensgrundlage. Wir nutzen täglich Nahrungsmittel, Trinkwasser, Medizin, Energie, Kleidung oder Baumaterialien. Intakte Ökosysteme sichern die Bestäubung von Pflanzen und die Bodenfruchtbarkeit, schützen uns vor Umweltkatastrophen wie Hochwasser oder Erdrutschen, reinigen Wasser und Luft und speichern das klimaschädliche CO2.

Die Natur ist auch die Heimat und zugleich ein spiritueller Ort vieler indigener Völker. Sie sind die besten Regenwaldschützer, denn besonders intakte Ökosysteme findet man in den Lebensräumen von indigenen Gemeinschaften.

Der Zusammenhang zwischen dem Verlust von Natur und der Ausbreitung von Pandemien ist nicht erst seit Corona bekannt. Eine intakte und vielfältige Natur schützt uns vor Krankheiten und weiteren Pandemien.

Die Auswirkungen: Artenschwund, Hunger und Klimakrise

 

Der Zustand der Natur hat sich weltweit dramatisch verschlechtert. Rund 1 Million Tier- und Pflanzenarten sind in den nächsten Jahrzehnten vom Aussterben bedroht. Auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN sind derzeit 37.400 Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht - ein trauriger Rekord! Experten sprechen von einem sechsten Massenaussterben in der Geschichte der Erde - das Tempo des globalen Artensterbens ist durch den Einfluss des Menschen um Hunderte mal höher als in den letzten 10 Mio. Jahren.

Auch zahlreiche Ökosysteme weltweit - 75 % Landfläche und 66 % Meeresfläche - sind gefährdet. Nur 3% sind ökologisch intakt – z.B. Teile des Amazonas und des Kongobeckens. Besonders betroffen sind artenreiche Ökosysteme wie Regenwälder und Korallenriffe. Rund 50% aller Regenwälder wurden in den letzten 30 Jahren zerstört. Das Korallensterben nimmt durch den globalen Temperaturanstieg immer weiter zu.

Hauptursachen für den massiven Rückgang der Biodiversität sind die Zerstörung von Lebensraum, intensive Landwirtschaft, Überfischung, Wilderei und Klimaerwärmung. Rund 500 Milliarden US-Dollar jährlich werden weltweit in die Zerstörung der Natur investiert - in Massentierhaltung, Subventionen für Erdöl und Kohle, Entwaldung und Flächenversiegelung.

Der Verlust an Biodiversität hat weitreichende soziale und ökonomische Folgen, die Ausbeutung der Ressourcen geht zu Lasten von Milliarden Menschen im globalen Süden. Die UN kann die 17 Ziele zur nachhaltigen Entwicklung z.B. die Bekämpfung von Hunger und Armut nur erreichen, wenn die Biodiversität weltweit erhalten und für die nächsten Generationen nachhaltig genutzt wird.

Ohne den Erhalt der Biodiversität ist auch der Klimaschutz bedroht. Die Zerstörung von Wäldern und Mooren – als wichtige CO2-Senken - heizt den Klimawandel weiter an.

Die Lösung: Weniger ist mehr!

 

Die natürlichen Ressourcen der Erde stehen nicht unbegrenzt zur Verfügung. Knapp zwei Erden verbrauchen wir Menschen, bei derzeitigem Ressourcenverbrauch werden es 2050 mindestens drei sein. Um für den Erhalt der biologischen Vielfalt als unserer Lebensgrundlage zu kämpfen, müssen wir den Druck auf die Politik weiter erhöhen.
Und auch in unserem Alltag lässt sich viel bewegen.

Mit diesen Alltags-Tipps schützt man auch die biologische Vielfalt:

  1. Öfter mal pflanzlich: Mehr buntes Gemüse und Tofu auf den Teller oder am besten gar kein Fleisch! Rund 80% der Agrarflächen weltweit werden zur Tierhaltung und zum Anbau von Tierfutter genutzt.
  2. Regional und Bio: Ökologisch erzeugte Lebensmittel verzichten auf den Anbau von riesigen Monokulturen und den Einsatz von Pestiziden. Der Kauf von regionalen Produkten spart zudem Unmengen an Energie!
  3. Bewusst leben: Brauche ich schon wieder neue Klamotten oder ein Handy? Oder kann ich Alltagsdinge auch gebraucht kaufen? Es gibt gute Alternativen zu Produkten mit Palmöl oder Tropenhölzern! Tropische Haustiere wie z.B. Papageien oder Reptilien sind tabu! Berechne jetzt deinen ökologischen Fußabdruck.
  4. Werde Bienenfreund:in: Auf dem Balkon oder im Garten freuen sich Bienen und andere Insekten über vielfältige, leckere Pflanzen. Aber auch ohne eigenes Grün kann man in einem Naturschutzprojekt in der Region aktiv werden.
  5. Protest unterstützen: Demonstrationen oder Petitionen gegen die Klimaerwärmung oder für eine Agrarwende üben Druck auf Politiker:innen aus, die auch für den Schutz der biologischen Vielfalt verantwortlich sind.

Lesen Sie hier, warum so viele Arten aussterben, bevor sie überhaupt entdeckt werden.

News und Updates

Aktuelles · 23.10.2018

Bayer-Monsanto: US-Berufungsgericht bestätigt Krebsgefahr durch Glyphosat

Monsanto Roundup Krebserregend

Schwerer juristischer Rückschlag für den Chemiekonzern Bayer-Monsanto. Ein US-Gericht bestätigt ein Urteil vom August, wonach Glyphosat-haltige Herbizide wie Roundup und Ranger Pro für die schwere Krebserkrankung eines Mannes verantwortlich sind. Der Kurs der Bayer-Aktien bricht um fast 10% ein. In den USA laufen 8.700 weitere Klagen wegen möglicher Erkrankungen durch Glyphosat.

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Aktuelles · 13.08.2018

Glyphosat: Bayer-Konzern gerät ins Wanken

Minus 12 % - der Aktienkurs des Chemiekonzerns Bayer fällt massiv: In den USA verdonnert ein Gericht den Konzern zur Zahlung von fast 290 Millionen Dollar Schmerzensgeld. Ein unheilbar an Lymphdrüsenkrebs erkrankter US-Bürger hatte den Konzern wegen Glyphosat verklagt. In Brasilien verbietet ein Bundesgericht das Herbizid Glyphosat auf Millionen Hektar mit genetisch manipuliertem Mais und Soja.

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Aktuelles · 14.12.2017

Bundestagsgutachten: Nationales Verbot von Glyphosat möglich

Nach Einschätzung von Juristen des Bundestags ist ein nationales Verbot von Glyphosat möglich. Die Auswirkungen von Glyphosat beispielsweise auf die Biodiversität können der Zulassung und Anwendung des Spritzmittels entgegenstehen.

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